Grüne Gedanken zum Frühlingsanfang

Vor lauter Sonne vergass man, dass der Februar eigentlich ein Wintermonat ist. Und doch, das Wetter war für alle Optimisten herrlich. Gartenmenschen haben nicht nur grüne Daumen, die meisten tragen auch eine rosarote Brille. Mit grosser Zuversicht starten sie jedes Jahr in eine neue Pflanzsaison. Und falls ein Misserfolg eintritt, ist es kein Grund, einfach so aufzugeben.

Die Fleissigen Lieseli haben die Kinderstube auf dem Fensterbank bereits verlassen. Anstelle von ihnen stehen nun andere Pflanzenarten mit langer Vorkulturzeit. (Tomaten, Lobelien, Löwenmäulchen, Ageratum, Salvien und Verbenen.) Die Salatsaaten bleiben nur bis zur Keimung in der warmen Stube, dann wechseln sie sofort in einen kühleren hellen Raum. Die Geranien, Fuchsien und verwandte Pflanzen sind geputzt und kurz geschnitten. Ab sofort geniessen sie nun wieder die mässige Wärme in den eingemachten Lauben. Die Fuchsien haben wie immer problemlos überwintert, einzig bei den Geranien gab es wenige Ausfälle. Es ist halt so, auch im Winterquartier brauchen unsere Sommerblumen ein bisschen Pflege. Schon bald blüht der Rosmarin. Der herbe Geruch und die nur blassblaue Farbe der Blüte sind sehr speziell bei dieser Pflanze. Für viele Gerichte ist dieses Würzkraut unabdingbar. Im Hausgang stehen drei blühende Clivien in Reih und Glied. Grosse und kleine Menschen sind von ihnen begeistert. Mit der neuen Kamelie vom letzten Jahr hat es geklappt, sie blüht wieder. Der Erfolg ist bei dieser Blumenart nicht selbstverständlich. Für einen sicheren Neustart mögen sie viel Helle und eine kühle Umgebung, aber keine Stubenwärme.

In den Hausrabatten hält der Frühling trotz den kühlen Nächten Einzug. Auch die Etagen-Blumenzwiebeltöpfe stehen schon draussen. Bald kommen die Stengelprimeln dazu. Der Nüsslersalat und Spinat haben den Winter unter dem Vlies gut überstanden. Eine lockere Schneeschicht ist allemal besser als eine eisige Decke nahe der Erdoberfläche. Langsam gehen die Lagergemüse-Vorräte zu Ende. Nun geht es ans «Eingemachte» in der Kühltruhe und Gläsern.

Jetzt ist die hohe Zeit vom Winterjasmin, der Zaubernuss und Winterblüte. Der Jasmin gibt es in unserem Garten, aber die zwei anderen Arten leider nicht. Sobald der Boden etwas abgetrocknet ist, kann man die Pflanzenreste vom Herbst einsammeln. Entweder kommen sie auf den Kompost oder als wärmende Unterlage ins Frühbeet. Die Idee von der Hügelpflanzung kommt aus China und überzeugt auch uns im Westen. Auf diese Weise lässt sich der Gartenabraum sinnvoll weiterverwerten. Die Verrottung heizt richtig ein und das Wachstum ist von der Witterung unabhängig. Ab Ende März ist im Frühbeet Setzzeit. Das immergrüne Efeu