Mit grünen Gedanken ins neue Gartenjahr

Kaum hatte sich die Bise verabschiedet, blühten schon die ersten Frühlingsblumen. Alles ging so zackig, dass man aus dem Staunen nicht heraus kam. Fast über Nacht wurden die Wiesen mit einem grünen Flaum überzogen. Auch die Tiere und Menschen spüren Lenzgefühle und sind froh, dass der Winter vorbei ist. Die Hobbygärtner haben bereits da und dort aufgeräumt und einige sogar das Frühbeet bepflanzt. Einst war man der Meinung, dass nur Rossmist wärme, aber Gartenabfälle dienen ebenso als Ersatz. Zuerst wird eine ungefähr 30cm hohe Schicht Erde ausgehoben, dann füllt man mit Pflanzenabraum auf, bewässert wenn notwendig und obendrauf kommt wieder der abgetragene Humus. Nach einigen Tagen beginnt der Verrottungsprozess und erzeugt Wärme. Der eigene Gartenabfall ist für die Entsorgung in die Grünabfuhr viel zu schade. Für die Setzlingsanzucht genügt ein Tunnel mit doppelter Plastikfolie überdeckt. Diese Methode ist erprobt und liefert gute Ergebnisse. Bei grosser Nachtfrostgefahr kann man noch zusätzlich mit einer Stoffdecke schützen. Ab dem ersten April ist in unserem Garten Saatzeit. Bei eigener Anzucht kann man aus einem grossen Samensortiment auswählen, bei den Setzlingen ist später das Angebot viel beschränkter. Raritäten kommen sowieso selten als Pflanzen auf den Markt. Ganz gross präsentiert sich seit Wochen der Winterjasmin. Die erfrorenen Blüten wurden abgestossen und die feinen Zweige sehen wieder vollkommen aus. Neben den Schnee- und Märzenglöggli bringen die blauen Frühlingsiris ungewohnte Farbtupfer in die noch kahlen Rabatten. An einem nicht zu trockenen Standort vermehren sie sich rasch und sind für Jahre sichere Frühlingsblüher. Einmal eingepflanzt, möchten die Zwiebeln nicht mehr gestört werden. Das jährliche Auslichten lässt die Beerenstöcke nicht vergreisen und wenn jede Rute Sonne bekommt, gedeihen die Früchte optimal. In der Pflanzenwelt gibt es viele genügsame Arten, aber ganz ohne Nahrung kommt keine aus. Die Natur ist genial und bringt mit dem Wind und Wasser den nötigen Nachschub. Für grössere Erträge und mehr Blüten hilft der Mensch mit Zusatzdünger nach. Je nach Überzeugung werden neben Kompost und Mist, auch natürliche und künstliche Produkte aus der Packung verwendet. Im Handel gibt es für viele verschiedene Pflanzenarten Spezialdünger. Man darf ihn bei genauer Anwendung mit gutem Gewissen einsetzen.

Der Nüssler hat gut überwintert. Zwar sind die Profis immer der Meinung, dass die Holländersorte die Kälte und Nässe nur schlecht ertrage und man besser die neuen Züchtungen berücksichtigen sollten. Schon im Herbst hat eine Topsorte versagt und gar nicht gekeimt, während die breitblätterigen Salatpflanzen rasch in Schuss kamen. Die Fuchsien treiben die ersten Blätter. In einigen Wochen müssen die Triebe eingekürzt werden. Im Gegensatz zu den Geranien, gibt es bei den Fuchsien während der Überwinterung praktisch nie Ausfalle. Einige Stöcke sind schon uralt und haben ganz dicke, knorrige Stämme.

Kein Blumenfreund kann im Frühling auf Primeln, Stiefmütterchen, Gartenbürstli und Vergissmeinnicht verzichten. Diese farbenfrohe Blüher verzaubern seit jeher Rabatten, Vorgärten und Hauseingänge. Das immergrüne Efeu