Jodlertreffen Obersimmental–Saanenland–Pays d’Enhaut

Jodlertreffen Obersimmental–Saanenland–Pays d’Enhaut

Während dreier Tage durfte Boltigen als Hochburg des Jodelgesanges gelten. Hauptsächlich sah man, wie es sich gehört, Trachtenleute, weibliche und männliche, sauber herausgeputzt und guter Laune. Aber man hörte auch volkstümliches Liedgut, gepflegt dargeboten von den mitwirkenden Vereinen. Organisiert wurde das Folklorefest durch das Jodlerdoppelquartett Goldbächli Boltigen, unter der Führung des OK-Präsidenten Marcel Beyeler.

Drei Tage lang war die Festhalle auf dem Bahnhofareal in Betrieb. Schon am Freitagabend gestaltete man einen Feierabend-Barbetrieb mit DJ Kusi. Am Samstag fand der eigentliche Unterhaltungsabend mit dem renommierten Jodlerklub Hasle-Rüegsau, den Horejodlern Diemtigtal, den Vierstern Aemmitalern und natürlich mit dem Jodlerdoppelquartett Goldbächli statt. Am Sonntagvormittag sangen zehn Klubs und drei Jungjodlergruppen ihre Lieder und Jutze in der akustisch sehr gut geeigneten Kirche Boltigen, die bis auf den letzten Platz besetzt war. Die Jodlerklubs Bärgrose, Gsteig, Spillgerten, Lauenen, Lenk, St.Stephan, Gruss vom Wasserngrat, Rinderberg-Oeschseite, die Frauenjodlergruppe Echo vom Flösch und auch der welsche Jodlerklub Pays- d’Enhaut sangen je ein Lied und einen Jutz. Dass es an Nachwuchs im westlichen Oberland nicht fehlt, bewiesen die drei Jungjodler-Gruppen von Lenk-Matten-St.Stephan, aus dem Saanenland und von Lauenen, die mit je einem Lied die Zuhörer zu begeistern wussten. Man konnte feststellen, dass die im Konzert dargebotenen Lieder nicht ausschliesslich die Heimat verherrlichen. Verschiedentlich hörte man fast philosophische Texte, aus dem menschlichen Leben gegriffen, was dem volkstümlichen Liedgut sicher gut ansteht. Im weiteren fiel auf, dass das Auftreten, die Aussprache und der reine Klang der Sänger dank fleissigem Üben ein beachtliches Niveau erreicht haben.

Nach dem Mittagessen säumten viele Schaulustige die Hauptstrasse, um den farbenfrohen und vielseitigen Umzug nicht zu verpassen. Die Musikgesellschaft Boltigen und viele andere befreundete Vereine der Gemeinde, Treichler, Schützen, Ornithologen, Hockeyaner, Frauenverein, der Velo-Veteranenklub von Heku und der Gewerbeverein waren präsent. Verschiedene Jodlerklubs, zu Fuss oder auf Fahrzeugen, singend oder jutzend, erlangten sympathischen Beifall vom Publikum. Grosse Beachtung fand Guggisbergs Vieh-Züglete mit Simmentaler-Grossvieh, Ziegen und einem Pferdefuhrwerk.

Anschliessend sangen mehrere Jodlergruppen zur Unterhaltung im Festzelt, wobei der Ansager Fritz Schwärzler nur ganz selten auffordern musste, den Gesprächspegel etwas zu senken. Gemeindepräsident Fred Stocker begrüsste die Festgemeinde, und er lobte den Mut der Goldbächler, einen solchen Anlass bis ins letzte Detail zu organisieren. Zum Abschluss sang der Gesamtchor unter der Leitung von Klaus Stryffeler «Verloreni Heimat», den vom Dirigenten komponierten «Chaiseregg-Jutz» und als Zugabe die «Bergandacht». Mit dem Duo Palomas aus dem Wallis klang das erfolgreiche Jodlertreffen aus. Hans Jungi

Der Umzug.
Jodlertreffen Obersimmental–Saanenland–Pays d’Enhaut
Das Goldbächli als OK: Präsident Marcel Beyeler (ganz links) Dirigent Klaus Stryffeler (ganz rechts).
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Der Nachwuchs aus dem Obersimmental.
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