CD-Taufe und Jubiläumsfeier des Jodlerklubs Flüehblüemli Därstetten
Am Freitag, 31. Oktober und Samstag, 1. November lud der Jodlerklub Flüehblüemli Därstetten zur CD-Taufe und zur 60-jährigen Jubiläumsfeier ein. Im Laufe der Jahre hat der Jodlerklub mehrere Tonträger veröffentlicht, darunter: «Därstette grüesst» (1990), «E Blick i ds Simmental» (1994) und «50 Jahre JK Flüehblüemli Därstetten» (2015). Das neuste Werk des Jodlerklubs heisst «Im Nöie Gwand» und wurde passend zum 60. Jubiläum des Vereins veröffentlicht. Mit dem Stück «Conquest of Paradise» auf der neuen CD haben sich die Flüehblüemler wieder einmal übertroffen.
Genial und doch bodenständig: Der neuste Tonträger des Jodlerklubs Flüehblüemli Därstetten heisst «Im Nöie Gwand» und wurde passend zum 60. Jubiläum des Vereins veröffentlicht und hier dem Publikum präsentiert.
© Michael Schinnerling
Am Freitagabend, bei der CD-Taufe, wurde die neue Scheibe feierlich von Gotte Cornelia Wyss in Empfang genommen. Der Abend war geprägt von musikalischer Vielfalt und Gastformationen wie «Nie Zyt», dem Jodlerklub Bärgfründe Linden, Simon Kaufmann und den Örgelifründe Aegelsee.
Vor zehn Jahren, als der Jodlerklub Flüehblüemli Därstetten seine Jubiläums-CD zum 50-jährigen Bestehen abgeschlossen hatte, entstand bereits der Wunsch, ein neues musikalisches Projekt zu starten. Die Idee reifte langsam, aber stetig, bis sie 2017 konkrete Formen annahm: Der Klub begann mit den Studioaufnahmen für eine neue CD, die bis zum 2. Juni 2025 andauerten.
Anfang Oktober desselben Jahres hielten die Mitglieder das fertige Werk endlich in den Händen – ein Moment voller Stolz und Freude. Die Auswahl der Stücke auf der neuen Scheibe wurde gemeinsam getroffen: «Die Jutzer, die Dirigentin Barbara Wyss und der Chor entschieden sich für Lieder, die besonders gut zum Charakter des Klubs passten und eine emotionale Verbindung zur Formation hatten. Besonders beliebt war der Bärgli-Jutz, ein urtümlicher Jutz, den der Klub seit Jahren immer wieder singt und der für viele Mitglieder ein echtes Herzensstück darstellt», liess Präsident David Gerber wissen.
Und da blitzte die Kunst
der perfekten Töne voll auf
Das Stück «Conquest of Paradise» von Vangelis und der traditionelle Jodelgesang mögen auf den ersten Blick aus völlig unterschiedlichen musikalischen Welten stammen, doch sie teilen überraschend viele Gemeinsamkeiten – dies konnten die Besucherinnen und Besucher in einem eigens gedrehten Videoclip am Wochenende gleich selber sehen.
Beide Musikformen leben von ihrer emotionalen Tiefe und der Fähigkeit, mit Klang allein starke Gefühle zu transportieren. Während «Conquest of Paradise» mit seiner epischen Melodie, den rhythmischen Wiederholungen und den choralen Elementen eine Atmosphäre von Sehnsucht, Erhabenheit und Entdeckergeist schafft, berührt der Jodel durch seine archaische Klangstruktur, die zwischen Brust- und Kopfstimme wechselt, sowie durch seine tiefe Verwurzelung in Natur und Heimat.
Beide Ausdrucksformen verzichten weitgehend auf Text und setzen stattdessen auf die Wirkung des Klangs. Sie erzählen keine Geschichten im klassischen Sinne, sondern lassen Bilder und Emotionen im Inneren der Zuhörenden entstehen.
Die choralen Passagen in «Conquest of Paradise» erinnern in ihrer Vokalstruktur an die stimmliche Präsenz des Jodels, und beide erzeugen eine klangliche Weite, die mit Freiheit und Landschaft assoziiert wird. Es ist daher nicht weiter verwunderlich, dass die Därstettner dieses Stück in ihr Repertoire aufnahmen. Es lässt sich wunderbar mit Jodelklängen kombinieren und schafft eine Brücke zwischen Tradition und Moderne, zwischen alpiner Seele und globaler Klangästhetik.
Überwältigt
An beiden Abenden kamen rund 550 Besucherinnen und Besucher und zeigten sich von den Vorträgen begeistert. «Was wir an beiden Abenden erleben durften, war weit über unseren Erwartungen», liess Präsident David Gerber wissen.
«Ich bin noch ganz überwältigt von all den Eindrücken und den schönen Vorträgen, die geboten wurden. Wir danken all unseren treuen Besucherinnen und Besuchern, die immer wieder zu uns kommen. Und nun sind wir schon am Vorbereiten für den Auftritt am 9. November in der Kirche Spiez», führte Gerber aus.