Ausbau und Erneuerung der ARA Oberes Simmental

Die Gesamtsanierung kann beginnen

Die Abwasserreinigungsanlage Oberes Simmental entspricht nicht mehr der heutigen Technik. Die drei Verbandsgemeinden haben der geplanten Gesamtsanierung von 9,8 Millionen Franken zugestimmt. Nun wird gebaut.

Die ARA Oberes Simmental in Grubenwald ist in die Jahre gekommen. Der Umbau des Beckenblocks 1 dauert einige Monate und muss bis Ende November wieder in Betrieb sein.

Die ARA Oberes Simmental in Grubenwald ist in die Jahre gekommen. Der Umbau des Beckenblocks 1 dauert einige Monate und muss bis Ende November wieder in Betrieb sein.

Seit der Inbetriebnahme der ARA Oberes Simmental 1977 wurden die gesetzlichen Anforderungen an die Reinigungsleistung gesteigert. Das Kantonale Amt für Wasser und Abfall verlangt von Gesetzes wegen eine Sanierung der Anlage bis 2013. Die Planung ist abgeschlossen und die drei beteiligten Verbandsgemeinden haben dem Baukredit von 9,8 Millionen Franken im prozentualen Verhältnis der durchschnittlich gelieferten Abwassermengen zugestimmt. Der Kostenanteil der Gemeinde Lenk ist so rund 44% oder 4,3 Mio. Franken, auf St. Stephan fallen 18,1% oder 1,77 Mio. und auf Zweisimmen 38% etwa 3,7 Mio. Franken.

Roland Ambiel Präsident der Baukommission erklärt: «Durch die ARA-Sanierung werden in den nächsten Jahren keine Erhöhung der Abwassergebühren erwartet. Auch beim Abwasser gelten die Verursacherprinzipien. So wurden in den Verbandsgemeinden spezielle Fonds geäuffnet. Zudem werden mit der Fertigstellung gegen Ende 2011 von ARA-Seite her die Betriebskosten sinken.» Der Kanton subventioniert das Sanierungsprojekt der ARA Oberes Simmental mit 720000 Franken.

Umbau in zwei Jahresetappen

Die Gesamtsanierung umfasst zum einen eine Erweiterung infolge der Gewässerschutzmassnahmen. Klärmeister Urs Beetschen erläuterte: «Die Einleitbedingungen in die Simme werden nicht mehr vollumfänglich erfüllt. Dies verursacht zusätzliche Kosten.» Zum anderen Teil sind Werterhaltungsmassnahmen an den bestehenden Gebäuden und weiter verwendbaren Anlageteilen, im speziellen der Betonsubstanz, geplant.

Dieses Jahr wird im ersten Beckenblock das Vorklärbecken verkürzt und das sogenannte Belebtschwemmbecken von heute 560 auf 1780 Kubikmeter vergrössert. Der Zulaufkanal mit geringem Gefälle wird verjüngt. Dadurch können einige Betriebsprobleme vermieden werden. Die neue Gebläsestation bekommt anstelle der bisherigen zwei nun vier Gebläse. Vorgesehen sind zudem der Ersatz von Rechen und Sandfang sowie die Instandsetzung des Rechengebäudes. Die Anlage ist mit zwei Beckenblöcken ausgestattet, sodass in den Sommermonaten trotz den Sanierungsarbeiten die Abwasserreinigung gewährleistet ist.

Energierückgewinnung

Im Jahr 2011 wird die zweite Reinigungsstrasse saniert. Gleichzeitig werden die Schlammbehandlung, der Faulraum und die Gasanlagen umgebaut. Erneuerungen im Elektrobereich sehen unter anderem ein neues Überwachungs- und Sicherheitssystem vor. Mit einem neuen Blockheizkraftwerk wird aus dem anfallenden Klärgas Strom und Wärme für die ganze Anlage produziert.

Die drei Verbandsgemeinden Lenk, St. Stephan und Zweisimmen haben schon zwischen 1975 und 1977 zukunftsorientiert die ARA Oberes Simmental in Grubenwald gebaut. Für die Tourismusregion musste die Anlage damals auf die Abwassermengen der Spitzenzeiten, über Weihnachten/Neujahr und während der Sportferien, ausgerichtet werden. Baupräsident Roland Ambiel: «Weitsichtig wurde vor über 30 Jahren die ARA auch im Hinblick der damals prognostizierten Bevölkerungszunahme in den Obersimmentaler Gemeinden geplant. Die tourismusbedingte Spitzenkapazität wurde nochmals um zwanzig Prozent erhöht. Diese Prognose hat sich allerdings nicht bewahrheitet.» Fritz Leuzinger

Grünes Licht für die Gesamtsanierung der ARA Oberes Simmental. Vertreter der drei Verbandsgemeinden Lenk, St. Stephan und Zweisimmen, des Planungsbüro tbf + Partner AG, und die Baukommission mit beiden Klärmeistern.

Grünes Licht für die Gesamtsanierung der ARA Oberes Simmental. Vertreter der drei Verbandsgemeinden Lenk, St. Stephan und Zweisimmen, des Planungsbüro tbf + Partner AG, und die Baukommission mit beiden Klärmeistern.