39. Ordentliche Generalversammlung der Stockhornbahn AG Erlenbach bei winterlichen Bedingungen

Ascoop Sanierung schmälert das Stockhorn-Ergebnis

Die Stockhorn-Unternehmung erzielte im vergangenen Jahr wiederum einen kumulierten Umsatz von beachtlichen drei Millionen Franken. Das Ergebnis wurde durch den Betriebsverlust der Restaurants, durch hohe Sanierungs-Beiträge an die Pensionskasse Ascoop und durch ausserordentliche Kosten für die Kadersuche geschmälert. Das Jahresziel des Verwaltungsrates – eine halbe Million zu erwirtschaften – konnte so nicht erreicht werden.

Stockhorn-Teller statt eine Dividende: Gutgelaunte AktionärInnen an der GV der Stockhornbahn im Panoramarestaurant auf 2190 m über Meer.

Stockhorn-Teller statt eine Dividende: Gutgelaunte AktionärInnen an der GV der Stockhornbahn im Panoramarestaurant auf 2190 m über Meer.

Die 39. ordentliche Generalversammlung der Stockhorn-Bahnen AG fand bei garstiger Witterung im Panorama-Restaurant auf dem Stockhorn statt. Statt der Panorama-Rundsicht fegten den 118 Aktionärinnen und Aktionären Nebelschwaden um den Kopf, statt mit frühlingshafter Alpenflora waren die Berghänge mit Neuschnee bedeckt und die Sonne liess sich auch an diesem 19. Maientag nicht blicken.

Frequenzen: Drittbestes Jahr

Umso mehr konnten sich die Versammlungsteilnehmer auf die interessanten Ausführungen von Verwaltungsratspräsident Ueli von Niederhäusern und von Geschäftsleiter Alfred Schwarz konzentrieren. Beide berichteten über ein recht gutes Jahr. Gemessen an den Frequenzen (76 000 Erst-Eintritte) war es das Drittbeste der Geschichte. Die Einnahmen der Seilbahn inklusive Nebenerträge übertrafen mit 1,88 Millionen Franken das Vorjahres-Resultat ganz knapp. In der Gastronomie stieg der Umsatz um 25 000 Franken auf 1,21 Millionen. Das Gesamtergebnis ermöglichte, neben den ordentlichen Unterhalts- und Revisionsarbeiten, auch Investitionen von 650 000 Franken in eine neue Steuerung der 2. Sektion, in die Werkrevision der Kabine vier, in Ersatzbeschaffungen im Küchenbereich, Erneuerung der Wanderwege und in Rückbau der Skiliftfundamente.

Gastronomie trübte das Ergebnis

Geschmälert wurden die erfreulichen Zahlen durch zu hohe Personalkosten im Restaurationsbereich. Hatte die Gastronomie 2008 die Erfolgsrechnung noch fast 100 000 Franken verbessert, musste diesmal ein Verlust von 43 000 Franken verbucht werden. Alfred Schwarz begründete das Ergebnis mit dem Betriebsleiterwechsel und der anfänglich zu hohen Zahl an Festangestellten. «Wir möchten kein zweites Mal ein solches Resultat präsentieren und haben darum inzwischen den Personalbestand massiv reduziert und setzen wieder vermehrt auf TeilzeitMitarbeiterInnen.»

Pensionskassen-Sanierung tut weh

Auf das andere finanzielle Ungemach hatten und haben die Verantwortlichen kaum Einfluss. Das Unternehmen ist an die Pensionskasse Ascoop angeschlossen. Die Unterdeckung der Ascoop wirft ihre Schatten auch auf das Stockhorn-Unternehmen. Der Jahresrechnung 2009 mussten 125 000 Franken als Sanierungsbeitrag belastet werden und gemäss den Ascoop-Ankündigungen werden bis ins Jahr 2020 weitere Zahlungen im Umfang von über 300 000 Franken fällig.

Kapitalerhöhung für innovative Projekte

«Wenn ihr noch etwas unter der Matratze habt, sind wir gerne Abnehmer». Mit diesen Worten ermunterte VR-Präsident Ueli von Niederhäusern die Anwesenden, sich an der laufenden Aktienkapitalerhöhung zu beteiligen. 130 000 der genehmigten Fr. 600 000 Kapital-Erhöhung können noch gezeichnet und liberiert werden. Mit dem neuen Kapital will der Verwaltungsrat innovative Projekte realisieren. Vorgestellt wurde an der GV der Bau einer Aussichtsplattform über der Stockhorn-Nordwand als Verbindung der beiden bestehenen «Augen». Vorbesprechungen hätten ergeben, dass das Projekt genehmigungsfähig ist. Im Juli soll die Baueingabe erfolgen.

Nervenkitzel und Events

Wichtig ist für die Unternehmung auch die Tätigkeit der Partner Basecamp (Igludorf am Hinterstockensee), Bergfalke (Schneeschuhwanderungen und Lawinenkurse) und Alpin Raft (Bungy Jumping). Mit einem ausgebauten Veranstaltungsprogramm – unter anderem mit Salsa-Tanz, ungarischem Abend, Wine+Dine-Degustation, fetzigem Jazz, Gipfeljass und einer Metzgete - will man weitere Gäste zum Besuch des «Stögus» animieren. Ernst Hodel

Geschäftsleiter Alfred Schwarz und Verwaltungsratspräsident Ueli von Niederhäusern wussten an der 39. Generalversammlung viel Interessantes zu berichten.

Geschäftsleiter Alfred Schwarz und Verwaltungsratspräsident Ueli von Niederhäusern wussten an der 39. Generalversammlung viel Interessantes zu berichten.