Zum Gedenken an

Cornelia Schwalm-Zbären

Cornelia Schwalm-Zbären
Als Familie haben wir Gedanken zusammengetragen, die wir unter eine Aussage
von Cornelia stellen: «Jedes Leben hat einen Sinn, zu leben lohnt sich.»

Cornelia ist als 2. Kind der Familie Walter und Hulda Zbären-Klopfenstein am 3. Juni 1969 im Gutenbrunnen geboren. Schon in jungen Jahren musste sie wegen ihrem kranken Herz lernen, mit zahlreichen Einschränkungen zu leben. Die liebevolle und einfühlsame Rücksichtnahme und Anpassung der ganzen Familie, insbesondere ihrer Mutter Hulda, verhalf ihr immer wieder zu erlebnisreichen Freizeiten. In der Schule durfte Cornelia auf die Rücksicht der Schulkameraden und -kameradinnen sowie auf die Unterstützung der Lehrkräfte zählen. Dies fand auch Ausdruck in den angepassten Schulausflügen – die Schülerin aus dem Gutenbrunnen konnte fast immer mit. Mit einem ausgeprägten Willen zu einem vollwertigen Dasein war sie es gewohnt, scheinbar gesetzte Grenzen zu überschreiten. Im Besitz eines schier endlos wirkenden Kampfgeistes, eines starken Lebenswillens und einer Begeisterungsfähigkeit trotzte Cornelia ihrer Behinderung und erweiterte bewusst und wiederkehrend die ihr gesetzten körperlichen Limiten. Auffallend dabei war früher das tatkräftige und leidenschaftliche Mitwirken in der Hauptleitung der Lenker Kinderarbeit «Jungschar-Arche». Hierfür erlernte sie denn auch extra das Gitarre-Spielen.

Nach ihrer Heirat begleitete sie dann ihren Mann Peter auf Spaziergängen und kurzen Wanderungen, immer so gut es ging und dann noch ein bisschen darüber hinaus. Ihm zuliebe trotzte sie vereinzelt gar der Winterkälte und fuhr über die Lenker Skipisten. Zu den besonderen Überwindungen zählte ausserdem das Fliegen. Auf einer Reise mit der Brassband Berner Oberland begleitete Cornelia ihren Musiker Peter. Sie stand wenige Schritte vor dem Flieger und wollte nicht mehr weiter. Ihr enormer Wille verhalf ihr jedoch zu den letzten, ihr zuwiderlaufenden Schritten in den Jet, der die beiden Schwalms mit der Brassband nach England brachte. Weitere Flugreisen folgten nach Kopenhagen, London, Kanarische Inseln, New York und San Francisco.

Wohltuend und als sehr wertvollen Ersatz für den harten Verzicht auf eigene Kinder war das Hüten von und das Basteln mit Kindern. Der Funke der Begeisterung sprang vielmals auf die kleinen Besucher über und lies die Kinderaugen strahlen. Die Kleinen freuten sich auf das «fägige» Zusammensein mit Cornelia und ihren Ideenreichtum. Grosse Freude bereiteten ihr auch immer wieder die drei Gottenkinder Dina, Janine und Mischa – sie waren ihr sehr wichtig und sie liebte sie besonders. Kreativität musste Cornelia nicht erlernen. Mit vielen Bastelideen und Dekorationen überraschte und begeisterte sie ebenso Erwachsene, die Ihre Wohnung besuchten oder sich beschenken liessen. Aber auch solche, die ihre Hilfe gerne entgegen nahmen. So beispielsweise geschehen bei Frauenfrühstücks-Treffen, wo manche Tischdekoration auf Ihren Ideenreichtum zurückzuführen war oder bei der Papeterie Pfander, Zweisimmen, wo sie den Geschenkpäcklis die ganz besondere Note verlieh. Auch der Bücherladen Lenk durfte von Ihrem Einsatz und ihren musischen Fähigkeiten profitieren.

Der Haushalt war ihr Reich. Vieles lief nach dem Motto «Ordnung ist das halbe Leben». Backen gehörte zu ihren Lieblingsbeschäftigungen. Im Kochen war sie überhaupt nicht bescheiden. Der Besuch wurde stets mit aufwendigen Menüs verwöhnt. Ihr haushalterisches Verständnis erstreckte sich bis in die Welt der Zahlen. So verstand sie es auch ohne Buchhalter-Ausbildung, die Finanzen im Griff zu haben und den Haushalt administrativ zu führen.

Wir verabschieden uns von einer Persönlichkeit mit geistigem und geistlichem Tiefgang. Wie ein Schiff auf dem Meer der Gedanken, für einige Menschen gar ein Gewässer der Orientierungslosigkeit, hat sie ihren Kurs eingestellt. Prägend war ihr Denken und Leben mit Jesus Christus. Das Evangelium war für sie wegweisend. Sie eiferte in vielen Situationen ihrem biblischen Vorbild nach. Cornelia unterstützte und half wo sie konnte. Sie war eine sozial engagierte Persönlichkeit. Bei Spitalaufenthalten munterte sie auch andere kranke Menschen auf und gab ihnen neue Hoffnung.

Ihrem Wunsch nach persönlicher Entwicklung folgend liess sie sich auch weiterbilden. So besuchte sie noch vor wenigen Jahren die Schule für Gemeindemitarbeit SGM wo sie lernte, Referate zu halten, Inputs weiter zugeben und Leitungsaufgaben wahrzunehmen. In dieser Zeit gewann ihr Glaube sehr an Tiefe und Echtheit. Leben war für Sie ein ganz bewusst wahrgenommenes Geschenk und keine Selbstverständlichkeit.

Daneben war sie sich der Schattenseiten des Daseins bewusst. Sie verglich Ihr Leben im vergangenen Sommer mit einer Edelrose in ihrem Garten. Neben ihrer Schönheit ist diese Blume ebenso anfällig auf äussere Einflüsse, auch die Dornen waren Teil ihres Lebens.

Cornelia besass ein weit umspannendes Beziehungsnetz. Neben den für sie ganz wichtigen Beziehungsfäden zur Familie und verschiedenen Personen aus der Gemeinde EMK Lenk, knüpfte sie ebenso auch solche in anderen Teilen der Schweiz. So entstanden in den letzten Jahren vermehrt auch Beziehungen zu anderen herzkranken Menschen, die sie kennen und schätzen lernte. Freundschaften hatten für Cornelia stets grosse Bedeutung. Sie gaben ihr Kraft und Mut, aber auch Anregungen zur eigenen Korrektur. Auch Sorgen um ihr nahe stehenden Personen waren nicht selten. Fürsorglich pflegte sie deshalb ihre Verbindungen. Die schönste und umfassendste aller Freundschaften durfte sie mit Ihrem Mann Peter erleben, mit dem sie über 14 Jahre verheiratet war. Viele Menschen standen mit grosser Verbindlichkeit und Hingabe durch tatkräftige Unterstützung, Zuhören, mit Mut machenden Worten, in der Fürbitte oder im gemeinsamen Gebet hinter ihr. Solche Beziehungen trugen wesentlich dazu bei, dass Cornelia mit einem grossen Mass an Qualität ihr nicht langes Leben meistern konnte.

An dieser Stelle sagen wir ein herzliches DANKE all denjenigen, die mit Cornelia ein Stück ihres Lebensweges gegangen sind und sie in irgendeiner Art unterstützt haben. Die Trauerfamilien