23. Jazz Tage Lenk

Feine Klänge und packende Rhythmen

Vielschichtig, abwechslungsreich und international präsentiert sich das Programm der 23. Ausgabe der Jazz Tage Lenk von Freitag, 8., bis Sonntag, 17. Juli 2011, das stilistisch von Dixieland über Swing bis zu Blues und Boogie reicht. Ganze zehn Sommertage feinste Klänge und packende Rhythmen an der Lenk im Simmental, im Herzen des Berner Oberlands.

Feine Klänge und packende Rhythmen

Schwerpunkte der Jazz Tage Lenk bilden die beiden Wochenenden, ergänzt um zahlreiche Rosinen unter der Festivalwoche, gespielt auf der Hauptbühne sowie an diversen anderen Locations.

Let’s Swing

Nie seit den seligen Zeiten von Frank Sinatra war Swing so populär wie heute – auch vor allem bei jüngeren Hörern. Michael Bublé, Roger Cicero, Robbie Williams und Harry Connick Jr. sind Beweis genug. Die Sinatra Tribute Band pflegt das Erbe eines der grössten Sänger und Entertainer des 20. Jahrhunderts. Als roter Faden dient der Band der schier unerschöpfliche Fundus an Sinatra-Originalaufnahmen. Die Eckpfeiler der Bandphilosophie sind Swing, Kreativität, Inspiration und künstlerische Freiheit. Deshalb interpretieren die acht Vollblutmusiker neben den unvergesslichen Hits auch zahlreiche Sinatra-Klassiker und Saloon-Songs in neuen und unkonventionellen Arrangements. Mit Scat Max Neissendorfer hat die Sinatra Tribute Band einen Sänger der Extraklasse an Bord. Seine wohlklingende Stimme und die schon fast akrobatischen Scat-Soli sind einzigartig. Auf der Bühne unterhält er sein Publikum mit Schlagfertigkeit, Humor, Selbstironie und Spontaneität. Max Neissendorfer wird bei dieser erfrischenden Hommage an «Ol’ Blue Eyes» unterstützt von einer Rhythmus-Gruppe, die swingt ohne Ende, und einem messerscharfen Bläsersatz mit brillanten Solisten, der wie eine Big-Band klingt. Der perfekte Auftakt in das erste Festival-Wochenende.

Singende Posaune

Australiens beste Exponenten des klassischen Jazz Stils werden mit Dan Barnett’s Aussie Allstars die Zehen zum Steppen bringen und ein Lächeln auf die Gesichter zaubern, während sie swingen und feiern, wie es nur Australier können! Nachdem sie überall auf der Welt von Brasilien, USA, Frankreich, Dänemark, Deutschland, England, Norwegen, Neuseeland, Malaysia, Fiji, Australien, Thailand bis Japan auftraten, freuen sie sich riesig, an der Lenk zum ersten Mal zu spielen. Dan Barnett, Sänger und Posaunist, ist Sohn des legendären Sydney Bassisten, Cliff Barnett. Er begann sein musikalisches Leben als Posaunist und entwickelte schnell seine Liebe für den Gesang. Dan ist ein ständiges Mitglied der legendären Unity Hall Jazz Band und Blues Point Jazz Gesangsgruppe. Barnetts fünftes Album «One for C», ein Tribut an seinen kürzlich verstorbenen Vater, wurde 2010 für den Bell Jazz Preis nominiert.

George Washingmachine spielt Violine, Gitarre und singt. Er ist dauernd «on the road» und spielt rund um den Globus einen Gig nach dem anderen. Der Vollblutmusiker ist auch bildender Künstler. David Blenkhorn, einst Teil der talentierten Sydney-Szene, ist regelmässig auf den Festivalbühnen der Welt anzutreffen. Im Stil der Gitarren-Jazzgrössen Charlie Christian und Django Reinhardt pflegt er seinen persönlichen Ansatz. Sébastien Girardot, ursprünglich aus Melbourne, ist als Bassist überall in Europa begehrt. Girardot hat einen guten internationalen Ruf entwickelt mit Aufnahmen für Jazz-Labels wie GHB, Jazz Crusade, Fremeaux, Jazzology und Black & Blue. Anthony Howe aus Sydney ist ein Meister des New-Orleans-Beat, klassischen Swings und alter grooviger Musik. Howe ist in einer musikalischen Familie aufgewachsen, mit Eltern, die Tänzer und Jazz-Liebhaber waren. Er studierte klassisches Klavier und Violine und war Dudelsackband-Schlagzeuger während seiner jüngeren musikalischen Karriere.

Klangerlebnisse im Piano-Doppel

Der Sonntagmorgen wird eine Riesenshow: Die beiden Pianisten Simon Holliday und Harold John Abstein bitten zur Boogie-Matinée. Das Publikum darf sich auf Klangereignisse und Rhythmen freuen, von denen es bislang kaum gewusst hat, dass sie möglich sind, und dem vielleicht längsten Boogie im ganzen Universum folgen. Simon Holliday bestreitet am Sonntagabend ein weiteres Programm der Superlative und lässt in seinen stimmigen Blues eintauchen.

Wie Legenden aus New Orleans

Eine bekannte, nun erstmals an die Lenk eingeladene Formation ist am Montagabend die Maryland Jazzband. Die Klänge dieser Band aus Köln wurden bereits an renommierten Festivals in New Orleans gehört, schliesslich kommen ihre Vorbilder aus der legendären Preservation Hall am Mississippi.

Festival Teachers mit neuem Programm

Der Dienstagabend hat an der Lenk Tradition: Die Festival Teachers All Stars werden auf dem Kronplatz mit einem frisch zusammengestellten Programm brillieren, das King Oliver, den South Rampart Street Parades und Richard Rodgers gewidmet ist; dazu erhält der Schlagzeuger Bernard Flegar «carte blanche» für einen weiteren Teil des Konzertes.

Fulminant und virtuos

Die auffallendste Eigenschaft der an der Lenk bestbekannten Dutch Swing College Band, trotz aller Veränderungen über die Jahre, ist ihr eigener, deutlich erkennbarer Stil. Das heisst also: Eigene Interpretationen, Arrangements oder Kompositionen und keine Kopien von Aufnahmen alter amerikanischer Meister. Auch die heutige Zusammensetzung der durch mehr als ein halbes Jahrhundert geläuterten DSCBand lässt sehen und hören, dass der bewährte Name Dutch Swing College Band noch immer für professionelle Interpretationen traditioneller Jazzmusik auf Weltniveau bürgt! Die swingenden Holländer sind ein Denkmal des Jazz. Die Band swingt wie eh und je. Ihre Konzerte sind ein fulminantes Feuerwerk und virtuoses Zusammenspiel. Kurz: Die DSCBand ist eine Super-Dixieband, die auch dieses Jahr die Jazz Tage Lenk verzaubern wird!

Fünfmal erstklassig

First Class ist nicht nur die Blues-Night am Donnerstag: Erstklassig greift auch Pianist Christian Rannenberg mit seiner First Class Blues Band in die Tasten. Die Band wurde in den 90-er Jahren mit dem deutschen Schallplattenpreis ausgezeichnet und weiss jeden ihrer Konzertauftritte zum unvergesslichen Höhepunkt zu machen. Wer sich First Class Blues Band nennt, legt die Latte hoch. Für die fünf Vollblutmusiker ist dies kein Problem: Jeder für sich eine feste Grösse der deutschen Bluesszene, haben sie mit dem ersten Album 1991 gezeigt, was geht. Tourneen unter anderem mit Buddy Ace, Johnny Heartsman, Johnny Copeland, Big Jay Mc Neely, Angela Brown, Karen Carroll und anderen sind der Beweis ihrer erstklassigen Qualität. Für eine Bluesband liegt die Wahrheit auf der Bühne, und so zeigt besonders die im legendären Franz-Club in Berlin live eingespielte CD die Qualität und Spielfreude der Band.

Swingendes Feuerwerk

Zum Auftakt des zweiten Festival-Wochenendes spielt am Freitagabend Martin Breinschmid aus Wien am Vibraphon mit einem Tribute to Lionel Hampton auf. In Martin Breinschmid präsentiert sich ein Vibraphonist, der nicht nur Lionel Hamptons Musik verinnerlicht hat, sondern sie auch in phänomenaler Weise zu interpretieren versteht, ohne in blosses Nachspielen zu verfallen. Zusammen mit dem holländischen Saxophonisten Frank Roberscheuten und einer internationalen Rhythmusgruppe veranstaltet er an den Jazz Tagen Lenk ganz im Stile seines grossen Vorbilds ein swingendes Feuerwerk. Ein Pflichttermin für alle Freunde des klassischen Swings.

Der Wiener Martin Breinschmid ist ein international bekannter und geschätzter Schlagzeuger. Seit 1990 leitet er seine Band, die Radio Kings, die sich ganz dem klassischen Swing-Repertoire verschrieben haben. Breinschmid hat sein Hampton-Tribute seit 2008, zu dessen 100. Geburtstag, in über 200 Konzerten in ganz Europa präsentiert.

Klassisches Swing-Sax

Der Holländer Frank Roberscheuten ist der europäische Spezialist für das klassische Swingsaxofon. In seinem Spiel bleiben die Stile von Saxofonisten wie Coleman Hawkins, Lester Young und Johnny Hodges lebendig. Seit über 20 Jahren tourt er mit seiner Band, den Swing Cats in ganz Europa und arbeitet mit allen Grössen der internationalen Swingszene zusammen. 2007 gründete er zusammen mit dem Italienischen Pianisten Rossano Sportiello und Martin Breinschmid als Drummer das Trio Three Wise Men, das durch seine virtuose Interpretation klassischer Jazztitel Aufsehen erregte. An der Matinée an den Jazz Tagen Lenk präsentiert der Saxofonist ein Tribute an den legendären Roy Eldridge (1911–89).

Der Tradition verpflichtet

Samstagabend folgt die Sammy Rimington International Band mit dem extra für die Lenk eingeflogenen Weltklasse-Posaunisten Ronell Johnson. Sammy Rimington gehört zu den ganz grossen Klarinettisten und Saxophonisten im traditionellen Jazz und hat die Lenker Zuhörer schon mehrmals verzaubert. Zusammen mit dem Ronell Johnson und seinem versierten Quartett an Musikern wird er die richtigen Töne treffen, um das Publikum auf dem Kronenplatz wie gewohnt in seinen Bann zu ziehen. Sammy Rimington wurde 1942 in Kent geboren. 2010 feierte er sein 50-Jahre-Bühnenjubiläum. Rimington begann seine Karriere 1960 an seinem 18. Geburtstag, als er dem Ken Colyer Jazzmen Orchester mit dem legendären George Lewis aus New Orleans für eine dreiwöchige Konzerttour durch die Schweiz beitrat. Ronell Johnson ist ein Musiker einer jungen Generation, der die grossartige Tradition der New Orleans Jazz- und Gospelmusik weiterführt. Geboren und aufgewachsen in New Orleans fing Ronell im Alter von sechs Jahren an, Trompete und Klavier zu spielen.

Off-Stage und im Dorf

Weiter treten während der Jazz Tage Lenk auf dem Kronenplatz, an Off-Stage-Locations oder im Dorf auf: Wolverines Jazz Band, Harlem Sound, Loverfield Jazzband, Stage Dogs und Swiss Old Time Session Street Band. Am Ende des Festivals beweisen die Workshop Students vor Publikum, was sie am parallel stattfindenden Jazz-Workshop gelernt haben.

Vom Mittag bis spätnachts

Die Hauptkonzerte der 23. Jazz Tage Lenk finden wie gewohnt zentral unter dem grossen Festivalzelt auf dem Kronenplatz Lenk statt. Weitere Auftritte dieser Bands wie auch zusätzlicher Formationen gibt es am Mittag in Restaurants und Hotels des Orts. Sonntags startet das Programm mit einer Matinée auf der Hauptbühne. Auf dem nahegelegenen Marktplatz bietet die Jazzlounge am Nachmittag und Abend Jazz und Blues. Im Parkhotel Bellevue lassen sich an der Late-Night Jam-Session mit australischen Musikern sowie Kat Baloun an der Bluesharp und Jan Hirte an der Gitarre bis in die frühen Morgenstunden weitere Klänge und Rhythmen geniessen. Wie gewohnt im Programm befindet sich zu später Stunde auch die Jazz Jam-Session im Hotel Wildstrubel. Die Ausstellung des Festival-Fotografen Schwe Schweizer ist täglich ab 16 Uhr in der Vinotake am Bahnhofplatz zu besichtigen. Schwe

Feine Klänge und packende Rhythmen
Feine Klänge und packende Rhythmen