Jazz Tage Lenk 2025 sind zu Ende gegangen

Philipp Fankhauser: Voll da und voll drauf

Es war angekündigt als Blues-Night. Doch wer am Donnerstagabend, 17. Juli zu den 37. Jazz Tagen Lenk kam, erlebte weit mehr als nur Blues – er erlebte einen Philipp Fankhauser in Höchstform.

Ein eingespieltes Team: Gitarrist Flo Bauer mit Philipp Fankhauser.

Ein eingespieltes Team: Gitarrist Flo Bauer mit Philipp Fankhauser.

© Armin Berger

Der Thuner stand da auf der Bühne, nach überwundener schwerer Erkrankung stimmlich so stark wie selten zuvor, und liess seine Musik sprechen. Neben ihm seine Stammbesetzung: Daniel Durrer am Saxofon, Hendrix Ackle an Piano und Hammond-Orgel, Andy Tolman am Bass und Richard Spooner am Schlagzeug. Fünf Musiker, die zusammen mehr sind als die Summe ihrer Teile.

Philipp Fankhauser ist ein Schweizer Bluesmusiker und Songwriter, der sich längst nicht mehr auf eine Schublade reduzieren lassen will. Seine Vielseitigkeit zwischen Blues, Country, Gospel, R&B und französischem Chanson machte den Abend im ausverkauften Jazz-Zelt zu etwas Besonderem.

Präsent und kraftvoll

Nach knapp zwei Stunden intensiver Musik – unterbrochen nur von einer zwanzigminütigen Pause – war klar: Fankhauser zeigte sich präsent, ausdrucksstark und «voll da». Seine Stimme trug jeden Song, jede Emotion mit einer Intensität, die unter die Haut ging.

Doch die Akzente verschoben sich durch die aktiveren Parts seiner Bandkollegen. Ackle an der Hammond-Orgel drehte auf wie ein entfesselter Zauberlehrling – und überzeugte an diesem Abend auch am Akkordeon. Spooner am Schlagzeug bewies, dass kreativ-abwechslungsreiches Spiel nicht laut sein muss. Daniel Durrer beeindruckte nicht nur am Saxofon, sondern sorgte zwischenzeitlich mit Frottoir und zwei Teelöffeln für ungewohnte Zydeco-Klänge. Andy Tolman am Bass hielt souverän das Fundament und erntete ebenfalls Szenenapplaus.