36. Internationale Musikalische Sommerakademie Lenk
Vervollkommnung, neue Freundschaften und viele musikantische Erinnerungen
Feilen an Vervollkommnung, neue Freundschaften, 22 Konzerte während zwei Wochen, Besucherzuwachs, eine einmalig hohe Spende: Mit erfrischenden bis furiosen Delikatessen klang die 36. Internationale Sommerakademie aus.
«Wir sind am Ende der schönsten 14 Tage an der Lenk und der 36. Internationalen Musikalischen Sommerakademie», begrüsste Albert Sommer, Präsident der Stiftung Kulturförderung Lenk. Student/-innen kamen um sich zu vervollkommnen, Freundschaften zu schliessen und sie können schöne Erinnerungen mit nach Hause nehmen. Vom 17. bis 30. August 2014 findet die 37. Akademie statt. Dass Musik belebt, konnten die Zuhörenden am Galakonzert miterleben. Alle Dozenten liessen die diesjährige Sommerakademie in der Kirche Lenk würdig ausklingen.
Frisch musizierten Nora Chastain (Violine), Silvia Simionescu (Viola), Troels Svane (Violoncello) und Homero Francesch (Klavier) in der Kirche Lenk eines der beliebtesten Kammermusikwerke von Wolfgang Amadeus Mozart, das Klavierquartett Nr. 1, g-Moll. Trotz virtuosen Spielereien fügte sich der Pianist vorbildlich ins Gesamtgefüge ein. Im Unisono der vier Instrumente eröffnete das Quartett mit einer dramatischen Fanfaren. Das herrliche Andante in B-Dur setzte mit dem vom Klavier eingeführten innigen Thema wichtiger Kontrast. Im konzertanten, vom Klavier eröffneten G-Dur-Rondo liessen die Musiker/-innen das Werk spielerisch-virtuos ausklingen.
Das Maximum an Klangsinn und Dramatik schöpften Adelina Oprean, (Violine) und Verena Louis (Klavier) in der Violinsonate des Osteuropäers Leoš Janácek aus: reich an Farben, instrumentale Effekte wie Glissandi, Flageoletts und Pizzicati, Nuancen und dynamischen Kontrasten.
Furioses Finale
Eine geballte Ladung bildete ein furioses Finale des Galakonzertes. In Dmitri Schostakowitsch’s Klavierquintett g-Moll zeigten sich Anke Dill, Adelina Oprean (Violinen), Silvia Simionescu, (Viola), Conradin Brotbek (Violoncello) und Adrian Oetiker (Klavier) von ihrer besten spielerischen Seite und präsentierten Kammermusik in Reinkultur. Trotz dem anspruchsvollen und nicht zum Standartrepertoire gehörenden Werk, wurde leidenschaftlich und frei (ohne in den Noten zu kleben) musiziert. Da kam zum Ausdruck, dass sich die Künstler/-innen intensiv mit dem Werk auseinander setzen. Das Klangspektrum der reduzierten Kammermusikbesetzung kam gut zum Tragen. Mit viel Pedaleinsatz erzeugte Adrian Oetiker eine orgelhafte Wirkung und mit brutaler Härte setzten die Streicher ein. Ein intensiver Cello-Ton dominierte. Abrupt folgte der lyrische Teil. Fein duftig, in kultivierter Tongebung ertönte eine zarte Adagio-Fuge. Mit unbändiger Energie wurde ins Scherzo eingestimmt. Sie rissen sich gegenseitig zu immer raffinierteren Läufen hin, die sich zur burlesker Tanzfreude steigerten. Innig erklang das verhaltene Intermezzo. Feurig leidenschaftlich liessen sie das Finale ausklingen und herzhaft folgte kaum endender Applaus.
Heidy Mumenthaler