Alpabfahrts-Fest

Schmucke Züglete im Parcours.

Schmucke Züglete im Parcours.

In der 26. Auflage organisierte St. Stephan-Tourismus, unterstützt durch das einheimische Gewerbe und die Landwirte, die nicht mehr wegzudenkende Alpabfahrt. Das Fest sei 1984 durch Niklaus Teuscher ins Leben gerufen worden, stellte Gemeinderätin Käthi Rösti in ihrer Begrüssungsansprache fest, und es habe mit Hilfe eines grossen Teils der Bevölkerung immer grössere Dimensionen angenommen. Tatsächlich kamen Besucher aus der ganzen Schweiz und auch aus dem Ausland in Scharen zum Flugplatz, um einen volkstümlichen Tag zu erleben. Die OK-Präsidentin Luzia Wyssen bot den Gästen eine eingehende Orientierung, gekonnt auch in Englisch und Französisch. Einheimische Produkte konnte man an den etwa 20 Marktständen, die liebevoll geschmückt waren, versuchen und auch kaufen. Das Jodlerchörli Kirchlindach, unter der Leitung von Ueli Bieri, das Alphorntrio Bärgwäg Thun und die Kapelle Bärgblueme aus der Lenk unterhielten das Publikum in den Wartezeiten trefflich mit ihren Darbietungen. Für die Kinder gab es einen Streichelzoo und ein vergnügliches Ponyreiten. Man konnte entweder im schattigen Festzelt oder an der warmen Herbstsonne Platz finden und eine leistungsfähige Festwirtschaft sorgte für Speisen und Getränke.

Durch das vielseitige Programm führte der bekannte Jodlerleiter und -komponist Ueli Moor in unverfälschter Obersimmentaler-Mundart.

Er orientierte auch über die in grossen Abständen eintreffenden Zügleten. Von der Chüejer-Hütte her absolvierten Margrit Rupprechter und Fritz Linder mit 50 Stück Galtvieh und einem Pferd mit Fohlen den Parcours im Festgelände. Familie Ernst und Greti Marggi und Familie Werner und Erna Freidig kamen von der Alp Ruefsstafel mit ihren Kühen, Rindern und Kälber. Eine kleine Herde brachte Hansueli Kuhnen von Reulisen ins Tal, wobei als Besonderheit die alten, aufeinander abgestimmten Glocken zu hören waren. Mit über 60 Stück Vieh erschienen Walter und Lydia Kurzen sowie Hans und Ruth Buchs vom Zigerritz-Dürrenwald. Die Älpler sömmern dort schon seit fast 40 Jahren. Familie Jakob Eschler trieb ihre Herde, mitsamt einem mächtigen Stier, vom Flösch-Dürrenwald her. Den Abschluss machte eine Herde aus Lenk, die in entgegengesetzter Richtung umzog. Alle Tiere trugen einen sorgfältig zurechtgemachten Blumenschmuck, zur Freude der fotobegeisterten Zuschauer. Der grosse Applaus belohnte die Arbeit der Kühersleute.

Ein besonderer Leckerbissen fand in der Mitte des Nachmittags statt. Der Könner Ueli Moor veranstaltete mit singwilligen Besuchern eine öffentliche Jodlerprobe. Etwa 25 Personen, weibliche und männliche, lernten mit Ueli sein Jodellied «I dänk chli nah…» in zirka 75 Minuten singen, zum Teil sogar sechsstimmig, natürlich noch nicht ausgefeilt. Jedenfalls waren die Teilnehmer begeistert vom Geschick des Leiters.

Wettbewerb

Jeder Besucher durfte einen Talon mit seiner Meinung über das Alpabfahrtsfest ausfüllen und abliefern. Daraus wurden die über 20 Preise verlost. 1. Ein Paar Carvingski (600 Franken), gespendet vom Tourismusverein St. Stephan, ging an Hanni Maier, Lenk. 2. Eine Glocke (250 Franken), gespendet von Kilian Wyssen, Festzeltvermietung Matten, erhielt Edith Kaufmann, St. Stephan. 3. Ein Wellness-Gutschein für eine Alpkultur-Behandlung (150 Franken), gespendet von Wellness-Trix, Zweisimmen, durfte Werner Fahrer, Kaufdorf in Empfang nehmen. Hans Jungi