Gemeindeversammlung vom 19. April 2011
Schulzentrum Moos
An der Gemeindeversammlung vom 19. April 2011 stand im Zentrum des Interesses die Präsentation der Machbarkeitsstudie für ein Schulzentrum im Moos

Die Schulanlage Moos wird in Zukunft eine zentrale Bedeutung bekommen.
Damit die Vorgaben des Kantons eingehalten werden können, müssen wegen sinkenden Schülerzahlen auch in St. Stephan die Schulstrukturen angepasst werden. Der Gemeinderat hat sich für ein schrittweises Vorgehen entschieden. Anlässlich einer Vernehmlassung im Herbst 2009 sind zahlreiche positive Reaktionen für die Idee, im Moos ein Schulzentrum zu realisieren, eingegangen. Nachdem die Gemeindeversammlung am 23. September 2010 dem Beitritt zum Oberstufenzentrum in Zweisimmen zugestimmt hat, beauftragte der Gemeinderat die IC Infraconsult AG in Zusammenarbeit mit einer Steuerungs- und Begleitgruppe, eine Machbarkeitsstudie für ein Schulzentrum im Moos zu erarbeiten. Die Projektleiter Albrecht Bandi und Matthias Störi präsentierten an der Gemeindeversammlung den Anwesenden das Ergebnis dieser Arbeiten. Es wurden verschiedene Varianten geprüft. Unter anderem auch ein Neubau eines weiteren Schulhaustraktes auf der Ostseite des Areals. Weil die Bausubstanz der heutigen Hauswirtschaft nicht mehr sehr gut ist, empfiehlt die IC Infraconsult AG, dieses Gebäude abzubrechen und durch einen Neubau zu ersetzen. Für diese Variante spricht unter anderem weiter, dass kein zusätzliches Gebäude betrieben und unterhalten werden muss. Noch nicht festgelegt wurde, ob der geplante Musik- und Allzweckraum im Dachgeschoss des Neubaus oder auf dem bestehenden Flachdach zwischen der Pausen- und Mehrzweckhalle realisiert werden soll. Je nach gewählter Variante wird mit Kosten von gegen 4 Mio. Franken gerechnet. Obwohl dieses Vorhaben für die Gemeinde eine sehr grosse Herausforderung darstellt, zeigt der nachgeführte Finanzplan, dass die Investition finanziell tragbar ist. In der Diskussion wurde kritisiert, dass ein Schulzentrum im Moos nur Sinn macht, wenn genug Reserveräume eingeplant werden. Es muss davon ausgegangen werden, dass es später auch wieder einmal mehr Schüler als heute haben wird. Die Votanten schlugen vor, deshalb den Neubau um einen Stock zu erhöhen. Die Vertreter der Steuerungs- und Begleitgruppe antworteten, dass versucht wurde, diesem Umstand Rechnung zu tragen. Es gibt Optionen, auf diesem Areal noch mehr Schulraum zu schaffen. In einem nächsten Schritt muss nun der Gemeinderat über das weitere Vorgehen befinden und vom zuständigen Organ muss ein Projektierungskredit genehmigt werden.
Organisation der Volksschule St. Stephan für das Schuljahr 2011/2012
Ab dem Schuljahr 2011/2012 werden alle Kinder der 7.–9. Klasse in Zweisimmen ins Oberstufenzentrum zur Schule gehen. Die Schüler der 3.–6. Klasse werden im Moos unterrichtet. Der Kindergarten und die 1. + 2. Klasse bleiben in Matten.
Umnutzung Schulhaus Häusern
Die Schule wird ab August 2011 bis auf weiteres nur noch die Werkräume im Untergeschoss des Schulhauses Häusern benützen. Bevor Räumlichkeiten an den Spitexverein Obersimmental vermietet werden können, müssen bauliche Anpassungen vorgenommen werden.
Die Gemeindeversammlung genehmigte den entsprechenden Verpflichtungskredit von 130 000 Franken Teile des Hartplatzes und des Rasens werden weiterhin der Öffentlichkeit für Freizeitaktivitäten zur Verfügung stehen.
Schülertransport
Seit August 2010 besuchen die Kinder des Kindergartens und der 1. + 2. Klasse im Schulhaus Matten den Unterricht. Damit die Kinder der äusseren Gemeinde nach Matten gelangen können, werden sie seither versuchshalber mit einem Schulbus transportiert. Weil sich dieser Versuch bewährt hat, wurde der Gemeindeversammlung beantragt, bis zur Realisierung des Schulzentrums Moos ein jährlich wiederkehrende Kredit von 70 000 Franken zu genehmigen. Die Stimmberechtigten stimmten diesem Antrag diskussionslos zu.
Jahresrechnung
Die Rechnung 2010, die bei einem Aufwand von 5 763 948.56 Franken und einem Ertrag von 5 954 913.18 Franken mit einem Ertragsüberschuss von 190 964.62 Franken abschliesst, wurde genehmigt. Der Voranschlag sah eine ausgeglichene Rechnung vor. Dank mehr Steuereinnahmen und verschiedenen Minderaufwänden, konnten zudem zusätzliche Abschreibungen von 389 000 Franken vorgenommen werden.
Weitere Gemeindeversammlungsgeschäfte
Die externe Revisionsstelle T&R Oberland AG wurde wieder gewählt. Für die Sanierung der Stockenstrasse wurde ein Kredit von 220 000 Franken und das Reglement über das Mietamt wurde aufgehoben, weil diese Aufgabe seit dem 1. Januar 2011 durch den Kanton übernommen wurde. Beat Zahler, Gemeindeverwalter