Gemeindeversammlung vom 23. September 2010

St. Stephan sagt «Ja» zum Oberstufenzentrum

Die ausserodentliche Gemeindeversammlung vom 23. September 2010 hat dem Beitritt zum Oberstufenzentrum Zweisimmen zugestimmt und einen Gemeindebeitrag an das neue Erlebnisbad Lenk-Simmental genehmigt.

Petra Krebs, Gemeinderätin Ressort Bildung; Fritz Perren, Gemeinde- und Gemeinderatspräsident; Paolino und Barbara Fantone; Albin Buchs, Gemeinderat Ressort Liegenschaften.

Petra Krebs, Gemeinderätin Ressort Bildung; Fritz Perren, Gemeinde- und Gemeinderatspräsident; Paolino und Barbara Fantone; Albin Buchs, Gemeinderat Ressort Liegenschaften.

Der Grossaufmarsch von über 100 Stimmberechtigten zeigte einmal mehr, dass Schulfragen die Bevölkerung beschäftigen. Eine regional zusammengesetzte Arbeitsgruppe hatte sich längere Zeit mit den rückläufigen Schülerzahlen und den Änderungen der Volksschulgesetzgebung befasst. Letztendlich hat sie vorgeschlagen, in Zweisimmen das Oberstufenzentrum Obersimmental (OSZ) zu realisieren.

Seit vielen Jahren besuchen die Kinder von St. Stephan die Sekundarschule in Zweisimmen. Zurzeit gehen die Realschüler im Moos in die Schule. Petra Krebs, Gemeinderätin mit dem Ressort Bildung, sagte: «Im OSZ wird nach dem durchlässigen Modell Manuel unterrichtet. Dies hat den Vorteil, dass es den Kindern möglich sein wird, den Unterricht von einzelnen Hauptfächern auf dem Sekundar- oder dem Realschulniveau zu besuchen. Zudem können sie von einem grösseren Freifächerangebot profitieren». Über die finanziellen Auswirkungen orientierte Gemeinderat Arnold Matti. Obwohl der Beitritt zum OSZ Mehrkosten verursacht, zeigt der aktuelle Finanzplan, dass ein Beitritt mit einer unveränderten Steueranlage möglich ist.

Im Vorfeld der Gemeindeversammlung sorgte der Stundenplan für Gesprächsstoff. Die beiden Varianten mit einem Schulanfang am Morgen um 8.05 Uhr und einem Schulende um 12.25 Uhr oder einem Schulanfang um 7.10 Uhr und einem Schulende um 11.30 Uhr wurden kritisiert. Entweder kommen die Kinder an schulfreien Nachmittagen erst gegen 13.30 Uhr nach Hause oder müssen sich die Kinder bereits vor 6.30 Uhr auf den Schulweg begeben. Um die Vorlage nicht zu gefährden und diesen Unklarheiten entgegenzutreten, beantragte der Gemeinderat der Versammlung, dem OSZ nur unter dem Vorbehalt beizutreten, wenn die bisherigen Unterrichtszeiten der Sekundarschule beibehalten werden. In der Diskussion wurde dieser Punkt aufgegriffen. Die Votanten sagten, dass sie es nicht verstehen, wieso am bisherigen Stundenplan, der sich bewährt hat und es den meisten Kindern ermöglicht, über den Mittag nach Hause zu gehen und am Mittagstisch teilzunehmen, etwas geändert werden soll. Andere Kritiker argumentierten, es müsse endlich ein Zeichen gegen die zunehmende Zentralisierung gesetzt werden. Deshalb sollte der Beitritt zum OSZ abgelehnt werden.

In der Abstimmung befürworteten 90 Versammlungsteilnehmer den Beitritt zum OSZ, 35 stimmten dagegen. Dies bedeutet, dass mit Ausnahme der Schüler der Gesamtschule Fermel alle Kinder der 7. bis 9. Klasse ab dem Schuljahr 2011/2012 nach Zweisimmen ins Oberstufenzentrum zur Schule gehen werden.

Erlebnisbad Lenk-Simmental

Das bestehende Hallenbad an der Lenk soll für 8,4 Millionen Franken in ein Erlebnisbad umgebaut werden. Der Antrag des Gemeinderats, sich mit 100 000 Franken am Aktienkapital zu beteiligen und ein zinsloses Darlehen von 300 000 Franken zu gewähren, gab zu reden. Der Gegenantrag nur 100 000 Franken zu bezahlen, wurde klar abgelehnt. In der Schlussabstimmung sprach sich eine Mehrheit deutlich für eine Beteiligung von 400 000 Franken aus.

Ehrung Barbara Fantone

Am Schluss der Versammlung würdigte der Gemeinde- und Gemeinderatspräsident Fritz Perren das Wirken von Barbara Fantone. Am 1. April 1995 trat Barbara Fantone die Stelle als Hauswartin im Schulhaus Matten an. Während 15 Jahren hat sie die Schulanlage umsichtig und sorgfältig betreut. Ein besonderes Anliegen war Barbara Fantone das Wohl der Kinder. Zu ihnen und zur Lehrerschaft hatte sie stets einen guten Draht.

Für das grosse Engagement und den unermüdlichen Einsatz dankte Fritz Perren Barbara Fantone im Namen der Bevölkerung und des Gemeinderats bestens. Einen besonderen Dank richtete er auch an ihren Ehemann Paolino, der sie immer tatkräftig unterstützt hatte. Als Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung überreichte der Gemeinderat ihnen eine Wappenscheibe und einen Blumenstrauss. Beat Zahler