39. Alpabfahrt in St.Stephan

Tradition berührt und begeistert

Die 39. Alpabfahrt in St. Stephan vom Samstag, 13. September, bot alles, was das Herz begehrt: schönes Wetter, ein reichhaltiger Markt, musikalische Unterhaltung und die Rückkehr der geschmückten Tiere ins Tal. Hunderte Besucherinnen und Besucher säumten den Weg.

Die prächtig geschmückten Tiere begeisterten gross und klein.

Die prächtig geschmückten Tiere begeisterten gross und klein.

© Charlotte Engstad

Die 39. Alpabfahrt in St. Stephan am Samstag, 13. September, fand unter idealen Verhältnissen statt: leicht bewölkt, nicht zu kalt und nicht zu warm. Der Andrang war enorm: Besucherinnen und Besucher verweilten an den Marktständen, verpflegten sich in der Festwirtschaft und warteten entspannt auf die wunderschön geschmückten Tiere. Für musikalische Unterhaltung sorgte das Quartett «ländler.CH» mit volkstümlichen Klängen.

Nachfrage nach Tradition

Am Infostand von St. Stephan Tourismus begrüssten Geschäftsführerin Barbara Moor und Vorstandsmitglied Marianne Moor die Gäste. «Es hat sehr viele Besuchende: Nummernschilder von fern und nah, aus dem Ausland, Mietwagen, aber auch viele Einheimische. Schon frühmorgens haben wir französisch und englisch gesprochen. Die Nachfrage nach Traditionen ist gross, das spürt man hier am Stand. Gefragt sind Produkte und Erlebnisse aus der Region, etwa der Jodlerweg oder das Festabzeichen als Andenken. Natürlich spielt auch das Wetter mit, aber wohl ist es die Kombination mit den Tagen des Schweizer Holzes und den Führungen in der HwR AG. Die Leute staunen, was hier alles produziert wird. Und nächstes Jahr feiert die Alpabfahrt Jubiläum!»

Eine gute Alpsaison

Speakerin Veronika Zumbrunnen-Zeller informierte über die ungefähre Ankunft der Zügleten und berichtete: «Die Alpsaison 2025 verlief unfallfrei, Mensch und Tier sind gesund ins Tal zurückgekehrt. Der Start im Frühling war perfekt, schon am 10. Juni und somit etwas früher als sonst. Der Sommer war schön und warm, dank regelmässigem Regen blieb das Gras von guter Qualität. Frost gab es nie, doch hatten Wildschweine vereinzelt Schaden angerichtet.»

Begeisterung am Strassenrand

Erwartungsvolle Zuschauerinnen und Zuschauer säumten die Brücke über die Simme und den Beginn der Strasse Richtung Dürrenwald. Kurz nach zwölf Uhr wurden die ersten Treichelklänge hörbar, bald darauf schlängelte sich ein langer Zug von Mensch und Tier den Weg hinunter zum Festplatz. Das liebevoll geschmückte Vieh sorgte für grosse Begeisterung, unzählige Fotos wurden geschossen.

Die Alp Zigerritz wird von den Familien Zahler und Buchs bestossen. Erstere trieben 16 Kühe, 13 Rinder und neun Kälber ins Tal, letztere 24 Kühe und 16 Jungtiere. Kurz vor der Alpabfahrt kamen sogar noch zwei Kälber zur Welt.

Nach einer kurzen Pause folgte dann die Züglete von der Alp Flösch, wo Familie Klaus Eschler ihr Vieh sömmert. In diesem Jahr waren es 23 Kühe, 19 Rinder, 17 Kälber, der Stier Dimitri und eine neugierige Geissenherde. Auch hier kamen im Sommer zwei Kälber zur Welt. «Alpabfahrten gibt es landauf, landab», hielt Veronika Zumbrunnen-Zeller fest. «Vielerorts handelt es sich aber um organisierte Umzüge vom Kuhstall durchs Dorf und wieder zurück. Hier in St. Stephan – wie auch bei der Justistal-Chästeilet – werden die Tiere wirklich gezügelt, entweder ins Tal oder auf eine Vorweide auf der anderen Talseite.»

Die Touristikerinnen von St. Stephan Tourismus erhielten tatkräftige Unterstützung von der einheimischen Jugend. Hinten: Barbara Moor, Carmen Kuhnen und Till Moor sowie Vorne Marianne Moor, Sarah Kuhnen und John Moor.

Die Touristikerinnen von St. Stephan Tourismus erhielten tatkräftige Unterstützung von der einheimischen Jugend. Hinten: Barbara Moor, Carmen Kuhnen und Till Moor sowie Vorne Marianne Moor, Sarah Kuhnen und John Moor.

© Charlotte Engstad