Zweisimmen Jazz

17. Saisonprogramm zum Thema «Women & Hot Strings»

Zweisimmen Jazz veröffentlichte kürzlich den Programminhalt der 17. Jazzsaison für den kommenden Winter 2010/2011. Das gewählte Thema «Women & Hot Strings» lässt viele Assoziationen zu, jedoch steht dieser Titel ganz einfach für die gesamte Fülle der auftretenden Bands und deren Künstlerinnen und Künstler. Die Konzertreihe wird von November bis April dauern. Inhaltlich führt die Reise von Gipsy-Swing und Musette über den akustischen Blues zum Vocal Jazz. Im Februar 2011 tritt die Flamencotänzerin Julia Stucki zusammen mit dem Nick Perrin Flamenco Jazz Quartett in der Katholischen Kirche auf.

Nick Perrin Flamenco Jazz Quartett (Bild: Werner Tschan)

Nick Perrin Flamenco Jazz Quartett (Bild: Werner Tschan)

Der Prolog zum neuen Programm fand bereits vor gut zwei Wochen an der Kulturnacht statt, wo Jazzstudenten der Gruppe «Mojo Trio – Warp II» die Entstehung von Jazzmusik einem breiten Publikum vorstellen konnten. Die ersten Jazztöne gehen an das Ende des vorletzten Jahrhunderts zurück und exakt vor 100 Jahren wurde Django Reinhardt, der grosse Gipsy-Musiker geboren. Als Hommage an diesen einzigartigen Musiker, und weil die Gipsy-Swing Combo «Hot Strings» zufällig ihr 20 Jahre Jubiläum in diesem Jahr feiert, wurde die Band um den Gipsykenner und Gitarristen Fere Scheidegger nach Zweisimmen eingeladen. Somit findet das Jubiläumskonzert im Zweisimmen Jazz Club statt und dies sollte man sich nicht entgehen lassen!

Blues und Flamencotanz

Der gelegentliche Jazzclub-Besucher kennt die beiden Bluesmusiker Thomas Scheytt und Ignaz Netzer bestens. Der letztgenannte kommt wieder nach Zweisimmen. Zusammen mit dem Meister an der Bluesharp, Albert Koch, spielten sie den gepflegten akustischen Blues unter dem unverkennbaren Namen «Making Blues». Als Nick Perrin vor einigen Jahren zusammen mit Daniel Woodtli in der Katholischen Kirche seine halbakustische Gitarre noch ganz brav spielte, dachte niemand, dass er sieben Jahre später ein vielversprechendes Projekt mit spanischer Gitarre und der Flamencotänzerin Julia Stucki in gleichen Räumlichkeit spielen würde. Jedenfalls der Auftritt ist schriftlich auf kommenden Februar vereinbart, denn die Organisatoren von Zweisimmen Jazz waren vom Auftritt des Nick Perrin Flamenco Jazz Quartett im La Cappella Bern derart begeistert, dass sofort klar war, diese Performancedarbietung muss auch nach Zweisimmen kommen. Zweifellos wird dieser Auftritt einer der Höhepunkte im nächsten Konzertwinter sein.

Young und straight Vocal Jazz

In den beiden letzten Konzerten der Reihe steckt viel Frauenpower drin. Sara Rutz hat soeben ihre erste CD «so oder so» im Studio eingespielt und hat vor wenigen Wochen den Masterabschluss an der Jazzschule mit besten Noten bestanden. Ihre Band heisst «Emma & Co» und Sara singt berndeutscher Jazz und interpretiert unter anderem auch den Armstrong Klassiker «Wonderful World» als Emma’s «Schöni Wäut». Diese junge hoffnungsvolle und attraktive Künstlerin gilt es zu beachten und somit ist ein Konzertbesuch im März unabdingbar. Eine bereits erfahrene Jazzsängerin aus dem hohen Norden leitet ihre Jazzband seit Jahren erfolgreich. Wenn Marianne Racine nicht gerade mit ihrem schwedisch-finnischen Gesangskonzept unterwegs ist, spielt sie frischen und sehr hörbaren Vocaljazz – nur vom Feinsten. Das Marianne Racine Quartet wird die Jazzreihe im April beenden – jedenfalls für diesen Winter.

Alle Informationen zum neuen Programm finden Sie auf dem Konzerflyer, im Internet und in dieser Zeitung (s. Inserat). Markus Bachmann