Fernwärmegenossenschaft

Finanziell gutes Jahr

Seit Beginn konnte von Jahr zu Jahr mehr Energie verkauft werden. Dank dieser besseren Auslastung sieht die Situation finanziell gut aus. Gesetzliche Auflagen machen aber Ersatzinvestitionen nötig. Vorstand wieder gewählt.

Zur 17. Jahresversammlung konnte Präsident Hans Sieber 22 Genossenschafter letzten Freitag im Markthallenrestaurant willkommen heissen. Im Geschäftsjahr vom 1.7.09 bis 30.6.10 konnten im Gebiet Schützenstrasse/Allmendstrasse bis zur Lerchgasse das Leitungsnetz ausgebaut, diverse Liegenschaften angeschlossen und zum Teil bereits mit Wärme beliefert werden. Der letzte Erdöl-Hochpreis löste einen Boom nach Anschluss-Interessenten aus – doch der Preis fiel und inzwischen ist es bezüglich Interessenten ruhiger geworden. In nicht erschlossenem oder von bestehenden Leitungen zu weit entfernten Gebieten konnten nicht alle berücksichtigt werden. So leider auch vier Gebäude im Gebiet der Lenkstrasse/Farbgasse.

30% der Einnahmen als Abschreibung

Die Produktion der Wärme verlief im üblichen Rahmen mit wenig Störungen. Wegen des etwas milderen Winters konnte trotz mehr angeschlossenen Bezügern leicht weniger Energie verkauft werden. Dank einer Schnitzelgutschrift aus dem Vorjahr schloss die Rechnung aber als bisheriges Bestergebnis ab. Die Defizitgarantie der Gemeinde musste wiederum nur zum Teil beansprucht werden. Rund 30% des Umsatzes blieben für Abschreibungen übrig. Dies ist nötig, denn in wenigen Jahren dürfte eine Ersatzinvestition des grossen Wärmeerzeugers nötig werden. Gesetzliche Vorschriften verlangen auch nach einer Filtrierung der Rauchgase.

17 Jahre: Der Vorstand macht weiter

Der langjährige, bewährte Vorstand wurde in globo wiedergewählt. Infolge gesetzlicher Vorschriften musste die Genossenschaft für die Revision ihrer Buchhaltung neu ein anerkanntes Treuhandbüro wählen (Treuhandbüro T&R Oberland). Sämtliche Traktanden wurden diskussionslos genehmigt.

Die Versammlung gedachte in einer Schweigeminute des verstorbenen Mitgliedes und Baurechtgebers Peter Bärtschi, für welchen damals mit diesem Werk ein Traum in Erfüllung ging.

Der Vorstand fragte – und erhielt Antwort sowie Auftrag

Im Anschluss an die Versammlung orientierte Yvonne Tissot von der Holzenergie Schweiz über «Entscheidungsgrundlagen für die Zukunft der Fernwärme Zweisimmen». Sie präsentierte Vor- und Nachteile von drei möglichen Geschäftsformen: 1. wie bisher als Genossenschaft; 2. durch die Gemeinde betrieben; 3. als Contracting (geführt durch ein Dienstleistungsunternehmen). Laut der anschliessenden Diskussion sprechen die wahrscheinlich höheren Verwaltungs- und Betriebskosten gegen die beiden letzteren Geschäftsformen. Der mit viel Herzblut arbeitende Vorstand wurde ermuntert, sein «Lebenswerk» mit viel Engagement weiter zu betreiben, auch wenn in einigen Jahren einige Vorstandsmitglieder altershalber zu ersetzen sind und bereits nach Nachfolgern Ausschau gehalten wird. Resultat der Konsultativ-Abstimmung: 10 Stimmen für das Beibehalten der jetzigen Genossenschaft, eine Stimme für Gemeinde, zwei Stimmen für Contracting. Der Vorstand wird den Wünschen der Genossenschafter nachkommen und die Zukunftsplanung an die Hand nehmen, um zu gegebener Zeit ihren Genossenschaftern die Absichten und Pläne zu unterbreiten. Josef Kopp