Sommerfestwoche

Gardi Hutter sorgt für heitere Stimmung

Die bekannte Clownin Gardi Hutter eröffnete vor einer Woche mit ihrem Soloprogramm «Die tapfere Hanna» die Sommerfestwoche in Zweisimmen. Diese begann am letzten Donnerstag und fand ihren Abschluss am Sonntag mit der traditionellen 1.-August-Feier und einem Feuerwerk im Dorf.

Gardi Hutter in «Die tapfere Hanna»

Gardi Hutter in «Die tapfere Hanna»

Mitten auf dem Bärenparkplatz stand das grosse Zelt bereit für die Zuschauerinnen und Zuschauer. Der Boden war nass, da es kurz zuvor stark geregnet hatte. Das tat der Vorfreude der Anwesenden keinen Abbruch – Tische und Bänke waren alle besetzt, man konnte sich dank der Equipe des Hotels Résidence aus Zweisimmen sehr gut verpflegen mit Getränken und Pommes Frites oder einem Hot Dog; es war schon vor der Vorstellung laut und fröhlich. Die Präsidentin des OK eröffnete die Sommerfesttage, wie sie betonte, und lud die Leute ein, im Anschluss an die Vorstellung zu den Klängen des Schwyzerörgeliquartetts Rinderberg zu tanzen.

«Die tapfere Hanna»

Und da ist sie nun, die «tapfere Hanna» alias Gardi Hutter, kostümiert als unförmige Gestalt mit grossen Ausbuchtungen hinten und vorne, mit der typischen Clownnase und dem strähnigen blonden Haar, das nach allen Seiten absteht. Ungeschickt beginnt sie, die Wäsche, die sie mit den alten Utensilien wie Waschbrett, Zuber und Holzkelle gewaschen hat, aufzuhängen. Nur hängt das Seil dummerweise zu hoch; mit allen möglichen Tricks gelingt es ihr am Ende doch noch, einige Stücke zu befestigen. Der rote Faden ihrer Vorstellung ist die Heldin aus Frankreich, Jeanne d’Arc, eben die «tapfere Hanna». Anhand eines grossen, gelben Buches mit dem Titel «Jeanne d’Arc und andere grosse Heldinnen» versucht sie, die Geschichte nachzuspielen.

Mimik und Gestik

Gardi Hutter hat ein erstaunliches Repertoire, wenn es darum geht, mit wenigen Requisiten – fast nur mit Hilfe von Mimik und Gestik – einen Sachverhalt oder eine Handlung darzustellen. Sie brabbelt vor sich hin, schmatzt, summt, fiept, kreischt. Sie tänzelt, fällt plump um, steht mühsam auf, balanciert, schlägt Purzelbäume – kurz, sie zieht alle Register der Körpersprache. Das Publikum geht voll mit, klatscht im Takt, wenn das von ihm verlangt wird, lacht und kreischt vor Freude. Es lässt die Clownin nicht von der Bühne abtreten – da nützt weder das Plakat «FINE» noch ein anderes mit «ENDE», ja nicht einmal «RAUS» lässt die Zuschauer aufhören zu applaudieren. Erst als Gardi Hutter mit einer uns allen bekannten Handbewegung zu verstehen gibt, dass sie Durst hat, haben ihre Fans ein Einsehen und lassen sie gehen.

Der erste Anlass der Sommerwoche war – trotz des nassen und kühlen Wetters – ein voller Erfolg. Kathrin Moilliet