Feuerwehrübung an der Volksschule Zweisimmen

Ohne Alarmierung keine Rettung

Am Vormittag informierte die Feuerwehr Zweisimmen in einem theoretischen Teil die Lehrerschaft über Massnahmen im Brandfall. Ziel dieser Information war es, dass die Lehrer im Katastrophenfall richtig handeln und die Kinder bzw. Jugendlichen sicher gerettet werden können. Später, am Nachmittag wurde das Gelernte angewendet. Ein Brand im 2. Stock des Sekundarschulhauses blockierte die Treppen, so dass alle Eingeschlossenen über Leitern oder Seile gerettet werden mussten.

Während die grösseren Kinder sich selbst retten konnten…

Während die grösseren Kinder sich selbst retten konnten…

Am vergangenen Samstag übte die Feuerwehr Zweisimmen zusammen mit Lehrkräften und Kita-Team im alten Schulhaus die Rettung von eingeschlossenen Personen. Im Physikzimmer passiert bei einem Experiment ein Unfall und der Raum steht nach kurzer Zeit in Flammen. Der sich schnell ausbreitende Rauch blockiert die Treppen zum 3. Stock. Die Kinder und Betreuer der Kita Obersimmental sind in den Kita-Räumen und eine Schulklasse im Zeichnungs-Zimmer eingeschlossen. Das Szenario ist nicht ganz aus der Luft gegriffen, denn nach einem Physikversuch ist vor kurzer Zeit tatsächlich (aus Unachtsamkeit) ein Mülleimer in Brand geraten. Dieser wurde aber glücklicherweise von der Putzfrau bemerkt und der Brand rechtzeitig gelöscht.

Die Alarmierung ist entscheidend

Die Verantwortlichen der Feuerwehr erklärten der Schulleitung, den Lehrkräften und dem Kita-Team in einem theoretischen Teil das korrekte Verhalten im Brandfall. Dieses kann in einem Ernstfall schnell über Leben oder Tod entscheiden.

Wichtig war unter anderem auch die Sensibilisierung darauf, die Feuerwehr tatsächlich anzurufen und sich nicht darauf zu verlassen, dass dies bereits schon geschehen ist. Die Diskussion zeigte, wie wichtig die Übung war. So haben zum Beispiel nicht alle Lehrer ein Handy. Nur, wie sollen dann im Ernstfall die Rettungskräfte alarmiert werden? Ein Telefon gibt es nur im Lehrerzimmer. Dass die Schulleitung hier noch etwas ändern muss, zeigte die Übung am Nachmittag. Da ein Lehrer kein Handy hatte, wurde der Alarm (Feuerwehr 118) vom Handy eines Schülers ausgelöst. In der Kita gibt es diesbezüglich keine Probleme, denn die Kita hat ein eigenes Natel. Die Schulleitung hat nun die noch zu klärenden Punkte in einer Liste zusammengefasst und wird diese in Absprache mit den verantwortlichen Personen und Behörden abarbeiten.

Lehrkräfte und Betreuer tragen die Verantwortung

Bei einem Brandausbruch ist schnelles Handeln gefragt. Nach der Alarmierung sind die Lehrer bzw. das Kita-Team für den Schutz der Kinder und deren Evakuierung verantwortlich. Als erstes lernten Lehrer und Betreuerinnen, dass sie die Türen schliessen und mit nassen Tüchern den Raum vor eindringendem Rauch schützen müssen. Dies haben alle in der anschliessenden Übung vorbildlich gemacht. Lehrer und Betreuerinnen tragen die Verantwortung. Sie müssen jederzeit wissen, wie viele Schüler bzw. Kinder im Zimmer sind. Sind die Schüler schon älter entscheiden sie, ob sich diese selber (z. B. über die Feuerleiter) retten können oder ob sie auf Hilfe warten müssen.

Nach der Flucht oder Rettung müssen alle Personen auf dem Sammelplatz zusammen kommen. Hier muss jeder Lehrer bzw. Kita-Betreuerinnen nochmals kontrollieren, ob alle Schüler da sind. Bei der Übung machten alle Lehrer und Betreuerinnen ihre Arbeit gut: Kein einziges Kind wurde vergessen, obwohl die Übungsleiter einige Kinder zum Test absichtlich wegschickten.

Rettung über Leitern oder Seile

Da die Kita-Räume keine Rettungsleitern haben, wurden die Kita-Betreuerinnen über die Feuerwehrleitern gerettet. Die Kinder wurden von den Feuerwehrmännern in den «Windeln» abgeseilt. Obwohl es sich nur um eine Übung handelte, war einigen kleineren Kindern nicht ganz wohl. Durch das ruhige und souveräne Verhalten des Betreuungspersonals musste aber keines der Kinder weinen und nach dem gelungenen Abseilen freuten sich alle Beteiligten.

Feuerwehrinspektor Otto Tritten war mit der Übung überaus zufrieden. Durch das Training wurden die Abläufe eingeübt und können im Ernstfall wieder abgerufen werden. Man war sich aber auch einig, dass dieses Thema im Fortbildungs-Plan der Lehrer einen fixen Platz erhalten, jährlich besprochen und aufbereitet werden sollte. Fabian Kopp

Verletzte Personen wurden mit dem Rettungsbrett über die Leiter gerettet.

Verletzte Personen wurden mit dem Rettungsbrett über die Leiter gerettet.

…wurden die kleineren von der Feuerwehr abgeseilt.

…wurden die kleineren von der Feuerwehr abgeseilt.