Schwellenkorporation: Ordentliche Mitgliederversammlung
Sorgenkind HochwasserschutzprojektSimme
Die jährliche Mitgliederversammlung fand unter der Leitung von Präsident Karl Knubel, letzten Freitagabend im Musikhaus statt. Die Versammlung gedachte in einer Schweigeminute ihres ehemaligen Mitarbeiters Walter Helfenstein, der 15 Jahre bei der Schwellenkorporation gearbeitet hatte.
In der Natur geht die Arbeit nie aus
Wie üblich hielt man kurz Rückschau auf die kleineren und grösseren Tätigkeiten. Das grösste Volumen an Arbeit war und ist nach wie vor naturgemäss an der kleinen Simme sowie im Gebiet des Betelriedbaches zu leisten. Die Holzpflegearbeiten entlang der Simme sind im Vergleich geradezu Kleinigkeiten. Dennoch wird hier regelmässig abschnittsweise gelichtet oder ausgeholzt. Sind nach Jahren alle Abschnitte gemacht, fängt man wieder von vorne an, weil ja bekanntlich am Fluss das Gehölz sehr schnell wächst.
Im Gebiet Betelriedgraben ist die Schwellenkorporation in der gemeinen Weid an der Arbeit. Im Oberlauf will man dieses Jahr für 150000 Franken noch eine Betonsperre erstellen. Da der heutige Geschiebesammler als zu knapp beurteilt wird, soll, sofern das Projekt bewilligt wird, im Unterlauf ein zweiter Sammler erstellt werden.
Allgemein sind die Verantwortlichen erstaunt, dass nach Bachbettein- oder Abbrüchen oder sonstigen Schäden die Reparaturarbeiten von den Ämtern eher aufgeschoben werden, um dann lieber deren Folgeschäden mit grösseren Sanierungen zu bewilligen.
Während einer Woche pro Monat übernimmt von November bis April jeweils die Schwellenkorporation den 24-Stunden-Winter-Pikettdienst auf der Staatsstrasse. Dadurch muss beim Tiefbauamt nur für die strengere Winterzeit kein zusätzliches Personal angestellt werden und die Schwellenkorporation kann so ihre Angestellten in der schwächeren Zeit gut beschäftigen.
Sorgenkind rote Zone im Dorfgebiet der kleinen Simme
So friedlich das ruhig fliessende Gewässer der kleinen Simme aussieht, so lauern hier doch sehr grosse Gefahren bei ausserordentlichen Naturereignissen. Werden wir hier weiterhin von grösseren Naturgewalten verschont? – Einige Male schrammten wir scharf an Katastrophen vorbei! Im Einzugsgebiet mit den verschiedenen Zuflüssen unterhalb den Mösern bis Zweisimmen ist die Schwellenkorporation seit Jahren daran, vorsorglich auszuholzen, gefährdende Bäume zu fällen und Fallholz auszuräumen. Das geplante Hochwasserschutzprojekt sah vor, hinter dem Schwimmbad/Seilparcour ein Holzrechen einzubauen, die kleine Simme im Dorfbereich tiefer zu legen und die grosse Simme nach dem Zusammenfluss bis Camping um 6–10 Meter zu verbreitern. Die Auflagen nahmen stetig zu, so dass die Schwellenkorporation sich gezwungen sah, das Projekt in zwei Abschnitte aufzuteilen. Roland Ambiel, als Vertreter der Gemeinde war mit dabei, diese Arbeit im Jahre 2005 aufzugleisen. Nun gab er seine Demission als Vizepräsident bekannt. In seiner schriftlichen Demission verhehlte er nicht, dass er kein Verständnis habe für solche immensen Verteuerungen. Die Versammlungsteilnehmer waren ob des Planungs-Verzuges erstaunt und kamen zum Schluss, dieses Demissionsschreiben zur Kenntnisnahme weiter zuleiten an die betreffende Amtsstelle des Tiefbauamtes.
Für die Verbreiterung der grossen Simme entlang des Campings auf der linken Seite sind die beiden Camping-Inhaber nicht bereit, sechs Meter des nötigen Landes herzugeben. Vor zweieinhalb Jahren gab es bekanntlich grosse Niederschlagsmengen und man kam mit einer Evakuierung im Camping und einem blauen Auge an Schäden davon.
Im Falle einer drohenden Gefahr ist es Aufgabe der Gemeinde zu warnen und die Campingbesitzer müssen bei einer Anordnung die Evakuierung durchführen.
Das ganze Hochwasserschutzprojekt, welches inzwischen auf rund 10,5 Mio. Franken aufgebauscht wurde und somit für die Schwellenkorporation finanziell in einem Projekt nicht mehr verkraftet werden könnte, soll in zwei neue Projekte aufgeteilt werden. Dadurch kann das Projekt kleine Simme rascher realisiert werden. Der Damm der grossen Simme wird wahrscheinlich an den gefährdeten Stellen im Moment nur punktuell verstärkt (mittels Unterhaltsanzeige).
Geschäfte und alle Traktanden genehmigt
Wegen der vorgängig beschriebenen Demission von Roland Ambiel wurde Walter Hehlen in den Vorstand gewählt.
Er soll auch Bindeglied zu den Anwohnern bzw. Gebäudebesitzern in der roten Zone entlang der Simme werden. Weiter rief der Präsident in Erinnerung, dass womöglich entstehende oder bereits erfolgte Schäden im ganzen Gemeindegebiet an die Schwellenkorporation oder an deren Vertreter der Bäuerten gemeldet werden sollen. Denn die dort Wohnenden oder Grundbesitzer sind es, welche Schäden am ehesten feststellen können.
Die Rechnung schloss bei einem Aufwand von 713 051 Franken und einem Ertrag von 684 169 Franken mit einem Verlust von 28 882 Franken.
Das Finanzvermögen beträgt 823 736 Franken. Josef Kopp