Zweisimmen Jazz mit Lupino
Wieder Jazz in der katholischen Kirche Zweisimmen
Der Zweisimmen Jazz Club besann sich seiner Wurzeln und auch der Vorlieben seiner treuen Mitglieder. Die Band Lupino brachte am Samstag, 29. März den Jazz zurück nach Zweisimmen.

Die Band Lupino wusste mit manchmal auch schrägem Jazz zu begeistern.
© Markus Bachmann
Mit der für das dritte Konzert der Saison eingeladenen Band trafen die nach wie vor hoch motivierten und kreativen Köpfe hinter Zweisimmen Jazz, Markus, Valérie, Jules und Leila, eine gute Wahl!
Lupino brachte den Jazz zurück nach Zweisimmen. Jazz nicht in seiner bekannten, rein swingenden, sondern in einer fein nuancierten Form, um die treuen Zuhörerinnen und Zuhörer nach den eher leisen und besinnlichen Welt- und Volksmusik-Klängen von Brunner und Brun nicht gleich zu überfahren.
Ruhiger, dennoch grooviger Sound
Die aus dem Grossraum Zürich stammende Band Lupino mit Christoph «Kriz» Flueler an Trompete und Flügelhorn, Mike Moling am Klavier, Fridolin Berger am Bass und Philipp Scholl am Schlagzeug, boten Jazz der eher leiseren, ruhigeren Töne und gemächlicheren Tempi, oder wie die Band ihren Stil selber beschreibt, Silent Souljazz. Reine Jazznummern waren denn auch wenige zu hören. Umso mehr überzeugten die vier mit einem abwechslungsreichen Programm aus groovigen Soul-Stücken, Samba-Rythmen und Blues.
Vorwiegend Eigenkompositionen
Mit Ausnahme des Eröffnungsstücks – «Song of Wonderful Things» von Malcolm Braff, der auch schon in Zweisimmen zu Gast war – und der Zugabe, präsentierten Lupino Eigenkompositionen, vorwiegend aus der Feder des Leaders Kriz Flueler. Allesamt sehr einfallsreich und überraschend, gespickt mit nicht immer einfach zu erkennenden Rhythmus- und Tonartwechseln, dementsprechend schwierig zu spielen, aber auch zu hören. Spannend zum Beispiel war die an «Autumn Leaves» angelehnte funkige Komposition «All my Leaves».
Auch die schrägen Töne begeisterten
Dies und auch die ab und an schrägen Töne taten dem Hörvergnügen scheinbar überhaupt keinen Abbruch – die aufmerksamen Konzertbesucherinnen und -Besucher waren begeistert! Und das Zusammenspiel der vier Lupino-Musiker war ausgezeichnet. Die zwei klug programmierten, kurzweiligen Sets schienen im Nu verflogen! Und doch waren gute zwei Stunden vergangen, als sich das Quartett von der Bühne in der katholischen Kirche Zweisimmen verabschiedete mit der von Carla Bley stammenden Komposition «Ida Lupino» als Zugabe.
Ein wiederum gelungener Konzertabend mit Hörgenuss pur und einer neu entdeckten Band wird in Erinnerung bleiben.