89. Mannenbergschiessen in Zweisimmen

18 Maximum auf Mannenberg-Kult-Scheibe

Das Historische Mannenbergschiessen ist viel mehr als Schiesssport. Es ist Spannung, Kameradschaft und Schiess-Lebenswerk für Schützinnen und Schützen aus dem Pays-d’Enhaut, Saanenland, Simmental und Diemtigtal. Für 50 Auszeichnungen wurden Fritz Heimberg und Ulrich Würsten in die «Hall of Fame» aufgenommen. Die Diemtiger Gruppe Tschuggen erzielte das Tagesmaximum, die St. Stäphner «Hunter» siegten bei den Stammsektionen.

Die St. Stäphner «Hunter» haben schon oft das Fähnlein 1933 für die beste Stammsektion gewonnen (hinten, von links): Manfred Eggen, Gottfried Ginggen, Ueli Moor und Christoph Krebs sowie vorne Roland Zumbrunnen, Mike Burri und das Vollblut-Schützenmaskottchen CR7.

Die St. Stäphner «Hunter» haben schon oft das Fähnlein 1933 für die beste Stammsektion gewonnen (hinten, von links): Manfred Eggen, Gottfried Ginggen, Ueli Moor und Christoph Krebs sowie vorne Roland Zumbrunnen, Mike Burri und das Vollblut-Schützenmaskottchen CR7.

© Matthias Kurt

Not macht erfinderisch. In den Krisen der 1930er-Jahre war Munition Mangelware. Es sollen Munitionsvorräte im Pays-d’Enhaut gewesen sein, die für Obersimmentaler und Saanenländer Schützen bewogen, mit den Welschen Freunden 1933 das Mannenbergschiessen zu gründen.

Programm und Scheibe seit 1933

Das Programm ist bis heute gleich, kein moderner Eventmanager könnte es besser machen: Zwei Probeschüsse, zwei Schüsse gezeigt, sechs Schüsse Schnellfeuer ungezeigt, damit die Spannung bis zur Rangverkündung steigt, steigt und steigt. Ob der Burgruine Mannenberg der Grafen von Greyerz, die die Berner 1386 geschliffen haben, liegen 36 Schützinnen und Schützen unter freiem Himmel aufgeteilt in sechs Gruppen in der Feuerlinie. Geschossen wird auf die grüne B-Mannenbergscheibe mit der vier im Zentrum. Die Scheibe ist Kult. Die Zeiger und Kleber bringen es vom Unterstand auf viele Kilometer. Bei schönstem und heissen erstem Septembersonntag wurden 366 Teilnehmer gezählt, die diszipliniert die Kommandos der Schützenmeister befolgten.

Viel mehr als einfach Schiessen

Gesellige, fröhliche Stimmung herrschte am 1. September 2024 im Mannenberg-Beizli von Rachel und Daniel Müller. Dieser Austausch unter Schützenfreunden tut gut, macht «mannenbergsüchtig». Zum Programm gehört am Mittag auch der traditionelle Spatz im Gemeindesaal Zweisimmen, gluschtig geköchelt vom Boltiger Metzgermeister Urs Wittwer. Und dann wird auf die Rangverkündung gewartet, die mindestens drei Rangverkündungen beinhaltet: Einzelwertung, Gruppenrangliste und Lebensrangliste. Schützen die zum 50. Mal die Mannenberg-Auszeichnung holen, werden in die «Hall of Fame» im Schützenhaus Grubenwald aufgenommen.

Tagesmaximum aus Diemtigtal

Bei den Gastsektionen sind vor 25 Jahren auch die Diemtiger dazugestossen und diese brillierten. 40-39-39-40-37-35 lässt jedes Schützenherz jubeln, das die Diemtiger Gruppe «Tschuggen» mit Stephan Gempeler, Beat Stucki, Daniel Balmer, Florian Lüthi, Yvo Mani und Alex Küffer erreichte. Mit 230 von 240 möglichen Punkten erzielten sie das höchste Tagesresultat.

Bei den Stammsektionen siegten mit 227 Punkten die St. Stäphner «Hunter» ohne ein Maximum mit Roland Zumbrunnen 38, Mike Burri 38, Ueli Moor 38, Christoph Krebs 39, Gottfried Ginggen 38 und Manfred Eggen 36, nur ein Punkt vor Zweisimmen «Die Ehemaligen» Michael Pfund 39, Thomas Zeller 38, Christian Zjörjen 32, Adrian Di Camillo 40, Michael Annen 37 und Stephan Trummer 40. Beste Jungschützen sind die Zweisimmer «Plagöreni» mit 199 Punkten Nick Krebs, Ramona Karlen, Manuel Rösti, Silvan Perren, David Matti und Tim Krebs. Mit einem Tiefschuss von 99 Punkten holte der Lenker Stefan Feuz in der Einzelwertung den Tagessieg. Nur wenige Millimeter weiter vom Zentrum entfernt war mit dem 97er-Tiefschuss Jungschützensieger Silvan Heim aus Oberwil.

Auszug aus der Einzel-Rangliste

RE 40 TS 99, Stefan Feuz, Lenk; 40 99, Florian Lüthi, Sportschützen Diemtigtal; 40 98, Stephan Gempeler, Sportschützen Diemtigtal; 40 98, Beat Zahler, St. Stephan; 40 98, Michael Schläppi, Lenk; 40 98, Adrian Di Camillo, Zweisimmen; 40 97J, Silvan Heim, Oberwil; 40 97, Daniel Pfund, Zweisimmen; 40 97, Thomas Heimberg, Zweisimmen; 40 96, Gottfried Würsten, Saanenmöser; 40 96, Armin Rieder, Fermel; 40 96, Matthias Reichenbach, Saanenmöser; 40 95, Christian Aegerter, Oberwil; 40 95, Werner Pfund, Zweisimmen; 40 94, Hans-Otto Aegerter, Zweisimmen; 40 93, Stefan Trummer, Zweisimmen; 40 92, Hans-Ueli Eschler, Weissenbach-Boltigen; 40 92, Pascale Jöhr, Weissenbach-Boltigen.

Für 18 Schützen durften die Mannenberg-Zeiger das Maximum notieren. Das sind 4,91% der 366 Teilnehmer, unter denen Stefan Feuz mit dem 99er-Tiefschuss Tagessieger wurde.

Für 18 Schützen durften die Mannenberg-Zeiger das Maximum notieren. Das sind 4,91% der 366 Teilnehmer, unter denen Stefan Feuz mit dem 99er-Tiefschuss Tagessieger wurde.

© Matthias Kurt