Medizinische Grundversorgung Kanton – Bund
In der Ausgabe vom 1. Mai 2025 dieser Zeitung schrieben die Gemeindepräsidentinnen und Gemeindepräsidenten der Obersimmentaler und Saanenländer Gemeinden: «Die neusten Entwicklungen im Gesundheitswesen zeigen deutlich, dass die Privatisierung der medizinischen Grundversorgung ihre Schwächen offenbart und es braucht vordergründig ein grundlegendes Umdenken auf nationaler und kantonaler Ebene».
Werte Bewohnerinnen und Bewohner des Obersimmental und Saanenlandes, unsere Gemeindepräsidentinnen und Gemeindepräsidenten haben das Problem erkannt. Wie letzte Woche beschrieben, läuft die Diskussion darüber seit bereits 20 Jahren und da wird auch keine Petition oder Landsgemeinde etwas daran ändern, solange wir am gleichen System festhalten.
Es ist wohl an der Zeit, das System medizinische Grundversorgung zu ändern. Eine Initiative starten, welche verlangt, dass die medizinische Grundversorgung vollends verstaatlicht wird, sodass die Kantonsregierung wieder die volle Kontrolle darüber bekommt. Wir könnten noch einen Schritt weitergehen. Da die medizinische Grundversorgung für alle in der Schweiz gleich sein sollte, könnten wir die medizinische Grundversorgung dem Bund übertragen. Die Hausärzte sind dann Bundesangestellte und wir könnten irgendwo in der Schweiz zu einem solchen Arzt gehen. Die Krankenversicherungsbeiträge würden wir zusammen mit der Bundessteuer bezahlen. So könnten wir die Krankenversicherung auflösen und bräuchten mit unseren Krankenversicherungsbeiträgen nicht auch noch die Krankenversicherungsangestellten zu bezahlen. Dies würde viele Fachkräfte freigeben und die Zuwanderung bremsen. Für dies brauchen wir dann Nationalräte, welche die Interessen der Bevölkerung in der Bundesversammlung vertreten können.
Bleiben wir vorerst auf der Stufe Kanton und versuchen zusammen mit unseren Gemeindepräsidentinnen und Gemeindepräsidenten, das grundlegende Umdenken zu fördern und versuchen, nicht nur am gleichen Seil zu ziehen, sondern auch am gleichen Ende. Werte Gemeindepräsidentinnen und Gemeindepräsidenten, besten Dank für euer unermüdliches Engagement für uns Bewohnerinnen und Bewohner.
Christoph Stalder, Matten