Öffentliche Kurzvorträge der GYM4 Abteilung Gstaad des Gymnasiums Interlaken

In Saanen wurden abwechslungsreiche Maturaarbeiten präsentiert

Das Gymnasium Interlaken Abteilung Gstaad zeigte am Montag, 17. November wieder einmal, wie vielfältig seine Maturandinnen und Maturanden ausgebildet werden. Bei der mündlichen Präsentation der Maturaarbeiten hatten die insgesamt 18 Schülerinnen und Schüler, davon neun aus dem Simmental das Wort.

Von Kerstin Kopp

Die Nervosität war ihnen kurz vor ihren Präsentationen noch nicht anzumerken: die neun Simmentaler Maturandinnen und Maturanden Maxima Göpfert, Anastasija Puric, Celia Perren, Anja Kronig, Debora Lempen, Emma Aellen, Celine Durand, Elias Eckardt und Maleko Freidig.

Die Nervosität war ihnen kurz vor ihren Präsentationen noch nicht anzumerken: die neun Simmentaler Maturandinnen und Maturanden Maxima Göpfert, Anastasija Puric, Celia Perren, Anja Kronig, Debora Lempen, Emma Aellen, Celine Durand, Elias Eckardt und Maleko Freidig.

Auch wenn das Schuljahr für die Maturandinnen und Maturanden noch nicht zu Ende ist, verbunden mit dem Schulabschluss, sind die 18 jungen Menschen am Montag, 17. November mit der mündlichen und öffentlichen Präsentation ihrer Maturaarbeiten ihrem Ziel einen Schritt näher gekommen. Die fast ein Jahr dauernde Projektphase konnte abgeschlossen werden.

Ein Vergleich der Vergangenheitsbewältigung nach Diktaturen

Maxima Göpfert erfuhr im Spanisch-Unterricht das erste Mal etwas über den spanischen Diktator Franco. Dies war der Auslöser für das Thema ihrer Maturarbeit, in der sie zum einen kurz die beiden Diktaturen in Spanien und Argentinien vorstellte. Das eigentliche Thema war aber der Vergleich der beiden Vergangenheitsbewältigungen nach der argentinischen Militärdiktatur (1976–1983) und der spanischen Franco-Diktatur (Francismus, 1939–1975).

In Diktaturen werden die Gegner erbarmungslos verfolgt. Bei der Jagd auf sogenannte Subversive wird der Staat selbst zum Verbrecher, der foltert und mordet. Aber wie gehen ein Staat und die Bevölkerung nach freien Wahlen, nach Ende mit der Diktatur mit der Vergangenheit um? Um dies herauszufinden, hat Maxima Göpfert vier Thesen aufgestellt und versucht über Interviews und Informationen diese zu belegen: So konnte die These «In Argentinien wurde vonseiten der Regierung mehr für die Aufarbeitung getan als in Spanien» durch die ihr vorliegenden Informationen belegt werden. Ebenso «Je länger ehemalige Parteien und Personen der Diktatur im neuen System mitwirken, desto schlechter ist die Vergangenheitsbewältigung».

Mit Höhentraining unsere
inneren Kraftwerke stärken?

Die Maturaarbeit von Maleko Freidig beschäftigte sich mit den Veränderungen im Körper durch die Sauerstoffreduzierung. Er machte dazu verschiedene Experimente zur Untersuchung der Q10-Werte und Herzfrequenz mit einem IHHT-Gerät (Intervall-HypoxieHyperoxie-Training). Höhenluft, hypoxische Luft mit wenig Sauerstoff, kann gesundheitsfördernd wirken. Das weiss man. Beim IHHT-Training wechseln sich Phasen von wenig Sauerstoff (Hypoxie) und viel Sauerstoff (Hyperoxie) ab. Der Körper versucht dann, diese zwei Phasen auszugleichen. In den Zellen führt das dazu, dass geschädigte Mitochondrien absterben und neue, gesunde Mitochondrien produziert werden.

Ziel der Arbeit von Maleko Freidig war, herauszufinden, ob mit dem Gerät, welches ein Höhentraining simuliert, unsere inneren Kraftwerke – die Mitochondrien – wirklich verbessert werden, also eine bessere Atmung, schnellere Regeneration z.B. für Velo-, Ski-, Marathon-Sportler oder Entspannung eintreten. Er machte sein Experiment mit acht Probanden. Sein Fazit: Maleko Freidig konnte eine Tendenz zur Verbesserung feststellen, aber für eine klare Aussage hatte er zu grosse Abweichungen. Dafür müsste der Test über einen längeren Zeitraum mit deutlich mehr Personen gemacht werden.

Ist Aberglaube noch verbreitet?

Um ein ganz anderes Thema ging es bei Celine Durand: «Die Entwicklung und Bedeutung des Aberglaubens». Als Aberglaube wird ein «als irrig angesehener Glauben an die Wirksamkeit übernatürlicher Kräfte in bestimmten Menschen und Dingen» bezeichnet. Man probiert, damit sonderbare Phänomene zu erklären. Der Aberglaube führte aber auch zu verschiedenen Verhaltensweisen.

Celine Durand ging dem Ursprung nach und verglich den Aberglauben in der Schweiz, Japan und den USA früher und heute. In allen drei Ländern ist der Aberglaube immer noch vorhanden, über Glückssymbole und Traditionen (Schweiz). In den USA hat sich zum Teil neuer Aberglaube entwickelt, mit Sportsymbolen wie Glückssocken. Halloween wird heute mehr zum Spass gemacht und weniger, um sich vor Geistern zu schützen, welche die Sterblichen auf die andere Seite ziehen. In Japan ist Aberglaube (Unglückszahlen, Amulette, Geisterhäuser) immer noch stark vorhanden. Er wird heute vor allem über Social Media, Anime (Animationsfilme japanischer Herkunf) und Manga (Japanische Comics) verbreitet.

Da immer drei Präsentationen parallel erfolgten, war die Auswahl nicht einfach. Bald schon fängt die nächste Maturklasse mit der Auswahl eines Matur-Themas an. Wir dürfen gespannt auf das nächste Jahr sein.

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Erstellt:
12.12.2025, 00:30 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 52sec
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