Ein musikalischer Nachmittag

Jungjodler Wyssi Burg Därstetten begeisterten mit Herz und Stimme

Am Sonntag, 16. November wurde die Turnhalle Därstetten zum Schauplatz eines besonderen musikalischen Nachmittages. Die Jungjodler Wyssi Burg luden unter der Leitung von Nadia Frey zu ihrem Konzert ein. Unterstützt vom Jodlerquartett Sichleblick aus Eriz sowie verschiedenen Kleinformationen aus den eigenen Reihen kamen 240 Besucher zu diesem Klangerlebnis. Die «Huusmusig» sorgte für musikalische Zwischentöne und verlieh dem Programm eine lebendige Vielfalt.

Von Michael Schinnerling

Wenn die Jodlerstimmen über Därstetten schweben, spürt man sofort: Hier wächst eine neue Generation heran, die das uralte Brauchtum mit jugendlicher Frische erfüllt – die Jungjodler Wyssi Burg Därstetten.

Wenn die Jodlerstimmen über Därstetten schweben, spürt man sofort: Hier wächst eine neue Generation heran, die das uralte Brauchtum mit jugendlicher Frische erfüllt – die Jungjodler Wyssi Burg Därstetten.

© Michael Schinnerling

Mit dem Stück «Wen i e Jutz cha ghöre» eröffneten die Jungjodler Wyssi Burg das Konzert. «Es tönt us myne Bärge, i schönschter Harmonie», so klang es aus den jungen Stimmen – ein musikalisches Bekenntnis zur Heimat, zur Natur und zur tiefen Freude, die ein Jutz auslösen kann. Es war ein Auftakt voller Wärme und Verbundenheit. Die Kleinformation mit 13 Jungjodlern brachte mit dem Lied «Mues geng e chly gusle» eine humorvolle Note ins Programm. Der Text spielte augenzwinkernd mit der Beobachtung, dass moderne Musik oft laut und «lärmmächtig» sei und stellte dem die Freude am traditionellen Jodel gegenüber. Die Botschaft war klar: Musik soll Freude machen – egal ob modern oder traditionell – Hauptsache, sie berührt.

Das Jodlerterzett Hadorn sang «E Sunnetag», ein Lied, das die Schönheit eines sonnigen Tages in den Bergen einfängt. Bilder von Morgenstimmung, Vogelgesang und weiter Landschaft wurden wachgerufen. Die gesungenen Strophen wechselten sich mit Jutzteilen ab und verstärkten die Stimmung – ein musikalisches Dankeschön an die Schöpfung.

Nun war die Huusmusig an der Reihe, die während 30 Minuten aufspielte. Mit dem «Bergblick-Jödeli» kehrten die Jungjodler Wyssi Burg zurück auf die Bühne. Dieses Stück gehört zu den sogenannten «Jödeli», die ohne längeren Text auskommen und sich ganz auf den Jutz konzentrieren. Der Titel deutet bereits an, worum es geht: Die Weite und Schönheit der Bergwelt musikalisch zu zeichnen – hell, klar und naturverbunden. So klang dieser musikalische Blick in die Berge, getragen von der Reinheit der Stimmen und der Einfachheit der Form.

Zwischendurch bereicherte das Jodlerquartett Sichleblick aus Eriz das Programm mit weiteren Liedern, bevor nach der Pause ein besonders inniger Moment folgte.

Ein Höhepunkt des Nachmittags war die Uraufführung des Liedes «Ds Hippigschpängschtli». Mit kräftigen Stimmen erzählten die Jungjodler die Geschichte eines kleinen, tollpatschigen Schlossgespenstchens, das in der Geisterstunde durch den Schlossgang irrt, ein charmantes, verspieltes Stück, das die Fantasie beflügelte und für Schmunzeln sorgte. Dieses Stück wurde von Simon Bianchi für die Jodler umgeschrieben. «Vor einem Jahr wurde ich angefragt und ich habe es gerne gemacht. Einzig musste ich noch eine zweite Stimme einbauen und ein paar Jützlis. Und beim Tonumfang musste man aufpassen», erklärte Bianchi, der vor Ort war.

Die Kleinformation mit Lukas, Frowin, Andrin, Rahel, Norina, Tatjans und Melina waren erneut zu hören, diesmal mit dem Stück «Z’Bärgbächli». Ein traditionelles Jodellied, das die Ruhe und Klarheit eines kleinen Bergbaches musikalisch einfing. Die getragenen Strophen und hellen Jutzteile vermittelten Geborgenheit und Heimatverbundenheit, als stünde man selbst am Ufer und lauschte dem friedlichen Plätschern. Gegen Ende des Konzerts erklang «Chumm los doch zue», ein herzliches Jodellied, das die Freude am gemeinsamen Singen und die verbindende Kraft der Musik zum Ausdruck brachte. Mit «E Chehrab» wurde es tänzerisch: «Es het vieri gschlage, vieri gschlage. Jetz tanze mer no de Chehrab», ein fröhlicher Abschluss, der zum Mitwippen einlud. Und wie es sich gehört, folgte eine Zugabe: «Es schöns Daheim». Die Jodler vermittelten in diesem Stück Ruhe, Geborgenheit und eine tiefe Verbundenheit mit ihrer Heimat. Für die Zuhörerinnen und Zuhörer war es ein Moment der Besinnung, ein musikalischer Ausklang, der noch lange nachhallte.

«Es war ein wunderschönes Konzert. Und das Stück ‹Hippigschpängschtli› war einmal etwas anderes. Da hatte die Dirigentin voll Gas gegeben beim Einstudieren», so Präsidentin Daniela Schäfer.

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Erstellt:
19.11.2025, 00:30 Uhr
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