Vereinigung zum Schutz von Wild- und Nutztieren

Keine unnötigen neuen Stellen beim Jagdinspektorat schaffen!

Die Wirtschafts-, Energie- und Umweltdirektion (WEU) beantragt dem Grossen Rat die Schaffung von sechs zusätzlichen Stellen beim Jagdinspektorat. Aus unserer Sicht besteht dafür keinerlei Notwendigkeit. Wir fordern den Grossen Rat daher auf, den Ausbau abzulehnen.

Von Thomas Knutti

Eine personelle Aufstockung führt nicht dazu, dass das Jagdinspektorat seine Aufgaben im Bereich der Grossraubtierbekämpfung besser erfüllt. Die gesetzlichen Grundlagen für ein wirksames Vorgehen sind bereits vorhanden. Zusätzliche Stellen bringen hier keinen Mehrwert. Vielmehr besteht die Gefahr, dass der bürokratische Aufwand weiter zunimmt und Nutztierhalterinnen und Nutztierhalter noch stärker benachteiligt werden. Schon heute berichten viele von einem diskriminierenden Verhalten seitens der Wildhüter.

Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen zudem, dass bei Schäden durch Grossraubtiere vielfach keine DNA-Proben genommen oder keine fachgerechten Abklärungen durchgeführt werden, ob ein Wolf tatsächlich der Verursacher war. Ein solches Vorgehen darf keinesfalls mit sechs neuen Stellen belohnt werden, erst recht nicht auf Kosten der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler des Kantons Bern.

Auch die Aufgaben der Wildhut haben nicht zugenommen. Noch bis 2016 wurde das Korps des Jagdinspektorats von 38 auf 28 Stellen reduziert. Dies beweist, dass die Aufgaben mit effizienter Organisation und guter Führung problemlos bewältigt werden können.

Hinzu kommt: Im Kanton Bern bestehen offiziell keine Wolfsrudel. Eine Aufstockung des Personals ist daher nicht gerechtfertigt. Bei notwendigen Regulierungen können gemäss neuer Gesetzgebung Jägerinnen und Jäger beigezogen werden, ein Vorgehen, das sich im Kanton Graubünden bereits seit Längerem bewährt. Sie handeln schnell, effizient und tragen wirksam zur Regulierung und Suche von Grossraubtieren bei. Dieses Modell muss auch im Kanton Bern Anwendung finden. Wir appellieren daher an den Grossen Rat, im Rahmen der Budgetdebatte nicht auf den Vorschlag der Regierung einzutreten und die beantragten zusätzlichen Stellen beim Jagdinspektorat klar abzulehnen.

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Erstellt:
25.11.2025, 16:39 Uhr
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