Warum ein Ersatzkernkraftwerk?
Der Stromverbrauch wächst und die Stromproduktion sinkt. Ab 2020 drohen erste Engpässe bei der Stromversorgung. Die Energieversorger setzen auf einen Ausbau der CO2-armen Stromproduktion. Dazu gehört auch der Ersatz der Kernkraftwerke Mühleberg und Beznau.
Der Stromverbrauch wächst…
Das Bundesamt für Energie (BFE) rechnet bis zum Jahr 2050 mit einem jährlichen Anstieg des Stromverbrauchs um 0,5 bis 2 Prozent. Dafür gibt es viele Gründe: Die Wohnbevölkerung wächst. Die Zahl elektrischer Geräte in unserem Alltag nimmt zu.
Und nicht zuletzt erhöhen auch unsere Bemühungen zur CO2-Reduktion den Stromkonsum – fossile Brennstoffe (Öl, Kohle, Gas) werden durch Strom ersetzt (zum Beispiel mit Elektroautos und Wärmepumpen).
… und die Stromproduktion nimmt ab
Wir verbrauchen immer mehr Strom, und gleichzeitig nimmt die Stromproduktion und -beschaffung ab. Ab 2020 werden die Kernkraftwerke Mühleberg und Beznau vom Netz gehen. Und ab 2017 laufen die Stromimportverträge mit Frankreich aus.
Die Schweiz bezieht heute rund 33 Prozent ihrer Kernenergie aus französischen Kernkraftwerken. Anders gesagt: In Frankreich produzieren vier Kernkraftwerke der Grösse Mühlebergs für die Schweiz Strom. Ob dies auch in Zukunft so bleibt und Frankreich und die EU bereit sein werden, die Stromlieferverträge mit der Schweiz zu verlängern, ist ungewiss.
Es droht eine Stromlücke
Bereits im Laufe des nächsten Jahrzehnts ist mit ersten Engpässen bei der Stromversorgung zu rechnen. Schon heute ist die Schweiz in den Wintermonaten auf Stromimporte angewiesen. Tun wir nichts, fehlen uns bis ins Jahr 2035 bis zu 30 Terawattstunden (TWh) Strom – ungefähr die zehnfache Produktion des heutigen Kernkraftwerks Mühleberg. Es droht eine Stromlücke!
Die BKW übernimmt Verantwortung
Neue Kraftwerke werden nicht von heute auf morgen gebaut. Will die Schweiz Engpässe bei der Stromversorgung vermeiden, muss sie heute die Weichen stellen und möglichst rasch in die Erneuerung des Kraftwerkparks investieren. Die BKW stellt sich dieser Aufgabe. Sie setzt langfristig auf eine CO2-freien Stromproduktion: Sie fördert Energieeffizienz und neue erneuerbare Energien, plant den Ausbau und die Erneuerung ihrer Wasserkraftwerke sowie den Ersatz des Kernkraftwerks Mühleberg durch ein Kernkraftwerk neuster Generation ersetzt werden.
Partnerschaft mit der Axpo
Die BKW hat mit der Axpo, die den Ersatz des Kernkraftwerks Beznau plant, die gemeinsame Planungsgesellschaft Resun AG gegründet. Die Resun AG symbolisiert den Willen der beiden Energieunternehmen, die zusammen mehr als die Hälfte der Schweiz mit Strom versorgen, beim Ersatz ihrer Kernkraftwerke am selben Strick zu ziehen. Die Resun AG hat die Rahmenbewilligungsgesuche für die beiden Ersatzkernkraftwerke Beznau und Mühleberg erarbeitet und Ende 2008 beim Bundesamt für Energie eingereicht. Nun begleitet sie die nächsten Bewilligungsschritte und bereitet technische Entscheide wie zum Beispiel die Wahl des Reaktortyps für die beiden Standorte vor.
Für uns Berner gibt es nur ein JA zum Ersatz des Kraftwerkes Mühleberg. Peter W. Glatz, Lenk und Zollikofen