Auch Sehbehinderte lieben den Wintersport
Vom 11. bis 18. Januar waren an der Lenk vermehrt Zweiergrüppchen mit leuchtorangen Westen anzutreffen. Bei genauerem Hinsehen erkannte man, dass bei der einen Person das Zeichen für «Sehbehindert», bei der Begleitperson das Wort «Guide» darauf prangte.Der Schweizerische Blinden- und Sehbehindertenverband (SBV) bietet seinen Mitgliedern seit einigen Jahren eine Wintersportwoche an, in welcher sämtliche Schneesportarten ausprobiert, vertieft oder einfach angewendet werden können.

Die Sehbehinderten mit ihren Begleitpersonen.
So trafen sich am Samstag, 11. Januar, bereits zum zweitenmal 14 blinde und sehbehinderte Wintersportler, sieben erfahrene, zum Teil speziell ausgebildete Ski- und Snowboardlehrer für Menschen mit einer Sehbehinderung sowie acht Begleiter an der Lenk.
Das Hotel Kreuz erwies sich, ebenfalls zum zweitenmal, als ideale und sehr gastfreundliche Unterkunft für die ganze Gruppe. Jeweils beim Nachtessen wurden wir blinde und sehbehinderten Teilnehmer nach unseren Wünschen für den kommenden Tag gefragt. Die Gruppenleitung setzte sich dann zusammen und teilte je eine sehbehinderte Person und eine Begleiterin, resp. einen Begleiter ein; damit war immer eine Eins-zu-Eins-Begleitung gewährleistet, was von uns Teilnehmenden sehr geschätzt wurde!
Tags darauf traf man zum Beispiel ein Team auf der Langlaufloipe zu den Simmenfällen oder auf dem Leiterli an, man sah auf der Kunsteisbahn Pärchen mehr oder weniger elegant ihre Pirouetten drehen. Schneeschuhläufer waren ebenso anzutreffen wie Alpinskifahrer. Andere zogen es vor, eine Wanderung zu den Simmenfällen oder gar bis nach Zweisimmen zu unternehmen.
Nach dem Sport war Relaxen angesagt. Die einen genossen einen Saunabesuch, einige machten ein Nickerchen oder trafen sich an der Bar. Dann gab es aber auch die Unermüdlichen, die gingen noch zum Schwimmen ins Hallenbad. Beim Nachtessen fand immer ein reger Austausch statt. Es wurde über Pistenverhältnisse, Loipenzustände und Schneemengen gefachsimpelt. Natürlich wurden auch über die Erfahrungen und Erlebnisse mit anderen Wintersportlern berichtet! Es war wiederum eine ganz tolle Woche, in welcher sehr viel gelacht wurde! Es fanden auch wunderbare Begegnungen und Gespräche statt!
Nun bleibt mir noch im Namen aller Teilnehmenden, ganz besonders dem Personal der Bergbahnen Betelberg-Leiterli, für ihre kulante und grosszügige Unterstützung zu danken. Sie waren immer sehr aufmerksam und sofort zur Stelle, wenn es darum ging, die Langlauflatten oder die Skier zu verstauen oder gar die Bahn kurz zu verlangsamen, so dass wir alle ohne Stress einsteigen konnten.
Ein grosses Dankeschön geht auch an das Team vom Hotel Kreuz, wo wir immer sehr aufmerksam und freundlich bedient wurden!
Vielen Dank auch ans Team vom Strubelsport, die Verantwortlichen der Eisbahn und last but not least für das Präparieren der Loipen.
Merci viel mal an Björn und Eva-Lotta für die super Organisation dieser Woche, danke allen Begleiterinnen und Begleitern für das fröhliche Zusammensein beim Sport oder in der Freizeit!
Nun wünsche ich uns allen, dass wir uns nächstes Jahr gesund und munter wieder an der Lenk für neue Wintersportabenteuer treffen! Brigitte Bächtold