Auf der Suche nach Haselmäusen

Unser Lehrer meldete uns beim Projekt «Nussjagd» von Pro Natura an. Es galt herauszufinden, ob es im Jahr der Biodiversität hier in der Schweiz noch Haselmäuse gibt.
Im September 2010 mussten alle Kinder WC-Röllchen mitnehmen, damit wir aus denen dann Fallen für die Haselmäuse basteln konnten. Zirka zwei Wochen später waren die Fallen fertig gebastelt. Jetzt kam noch der letzte Schliff: Die Jungs gaben den Fallen noch Nummern, und die Mädchen bestrichen die 50 nummerierten Fallen mit einem Lockfutter, welches aus Erdnussbutter, Rosinen und Haferflocken bestand. In den Freiraum der Fallen klebten wir Klebstreifen, um nachher zu sehen, von welchen Mäusen die Haare stammen, die am Klebestreifen hoffentlich kleben bleiben. An einem schönen Nachmittag gingen wir mit dem Klassenlehrer die Fallen befestigen. Zuerst beim Lenkersee, dann im Oberried und zum Schluss noch bei der Schanzenstrasse. Einige Tage danach montierten wir die Fallen wieder ab. An den Klebestreifen waren sehr viele Haare dran, die wir auf durchsichtige Folie klebten und anschliessend an Pro Natura sandten. Alle waren sehr gespannt, von wem die Haare stammen könnten. Ein paar Wochen später kam dann endlich das Ergebnis. Es stellte sich heraus, dass es 34 Langschwanzmäuse und eine Kurzschwanzmaus waren, welche ihre Haare unseren Fallen ablieferten. Leider waren keine Haare einer Haselmaus dabei.
Die Haselmaus ist ein Schläfer, also sollte sie eigentlich Haselschläfer heissen. Sie hat einen langen, buschigen Schwanz und ist nachtaktiv.
Anfangs Jahr erhielten wir den Schlussbericht mit den Resultaten der schweizweit durchgeführten Nussjagd. Insgesamt nahmen 221 Klassen teil.
Die besten Lebensräume für die Haselmaus sind im Jura und im Tessin. In unserer Nähe konnten im Rhonetal, im Oberhasli und in Frutigen Haselmäuse nachgewiesen werden. Es wurden auch Haarspuren von Siebenschläfern und anderen Mäusen gefunden. Der Nachweis von Haselmäusen ist sehr schwierig, weil sie nachtaktiv und sehr klein sind. Das Resultat der Lenk lautet: Es gibt Haselmäuse, obwohl keine Haare nachgewiesen werden konnten. Dank einem Mädchen unserer Klasse haben wir den Beweis, da sie eine Foto machte, auf der ohne Zweifel eine Haselmaus abgebildet ist. Im Januar bekamen wir von Pro Natura ein Diplom, weil wir teilgenommen haben. Ich fand das ganze Projekt sehr spannend und erlebnisreich.
Eine Schülerin der 5./6. Klasse A der Volksschule Lenk