Grossartige Jubiläumsstimmung an den 25. Jazz Tagen Lenk
Die 25. Ausgabe der Jazz Tage Lenk ist in grossartiger Jubiläumsstimmung: Nach dem energiereichen Auftakt von Sydney Ellis & The Midnight Preachers auf der Kronenplatz-Hauptbühne sorgten der Posaunen- und Trompeten-Superstar Wycliffe Gordon und seine illustre Band für Weltklasseniveau an den Jazz Tagen Lenk. Entertainment pur mit farbigen Klangtupfern bot die Jazz Steps Band aus Ungarn. Daneben bewiesen weitere sieben Konzerte an den ersten vier Festivaltagen, dass an der Lenk traditioneller Jazz mit stilistisch variierenden Zutaten geboten wird. Das herrliche Sommerwetter spielte mit und verlieh dem 25-Jahr-Jubiläum des Lenker Musikfestivals die perfekte Kulisse.

Wycliffe Gordon: Der Weltstar vergoldete das silberne 25-Jahr-Jubiläum der Jazz Tage Lenk.
Improvisation auf dem Alphorn
Sydney Ellis und ihre Midnight Preachers hatten die Jazz Tage Lenk auf der Hauptbühne zu eröffnen – und sie taten dies mit Bravour. Die amerikanische Sängerin entpuppte sich von Beginn weg als kraftvoll-dynamische Vokalistin, die ihrer Band Takt und Groove vorgab und das Publikum zielstrebig durch ihr abendfüllendes Programm aus Soul, Blues und Jazz führte. Mit schier grenzenloser Power, Virtuosität und Lust am Musizieren ging am zweiten Konzertabend das Wycliffe Gordon Quartet ans Werk. Der weltweit anerkannte und ausgezeichnete Posaunist und Trompeter startete seinen fulminanten Auftritt mit Nummern des legendären Louis «Satchmo» Armstrong und drang in der Folge von Stück zu Stück in immer eigenständigere Sphären vor. Über dem subtilen Piano, dem strukturierten Bass und dem vielschichtigen Drums kreierte der 46-jährige US-Amerikaner ein unvergessliches Konzert-Highlight, das gegen Schluss in einer Improvisation auf dem Alphorn gipfelte. Voll im Schuss waren zu Wochenbeginn die Musiker der ungarischen Jazz Steps Band. Basierend auf traditionellem Jazz eroberte das Sextett musikalisches Terrain, das bis in die klassische Musik hineinreichte und fanden auf dem Kronenplatz ein begeistertes Pubilkum.
Leisere Klänge
In der Tradition von 25 Jahren Jazz Tage Lenk standen der Dixieland der Harlem Hot Seven, der Boogie-Woogie von Errol Dixon und der New-Orleans der Cosa Nostra Jazz Band. Für Glanzlichter abseits der Haupt- und Matinéebühnen sorgten kleinere Formationen auf der Bahnhofplatz-Bühne. Hier zogen – fast unverstärkt – die heissen vier Jazzer von Hot Four und die mit Gitarre und Banjo verzaubernden Steff Imobersteg und Lloyd Williams das Publikum zur Apérozeit in ihren Bann. An der Jazz-Gala-Night im Lenkerhof sorgte die Berner Sängerin Myria Poffet mit ihren zwei Mitmusikern für wohlige Hühnerhaut.
Weitere Highlight
Auf die Freetime Jazzband, Chica Torpedo, die Festival Teachers All Stars, die Swiss Ramblers Dixieland Jazzband und die Loverfield Jazzband (Dienstag/Mittwoch nach Redaktionsschluss dieser Zeitung) folgen bis Sonntag weitere Jubiläumsperlen auf dem Kronenplatz, dem Bahnhofplatz und diversen Bühnen bei Hotels und Restaurants. Für die Konzerte von Philipp Fankhauser mit seinem packenden Blues (Jubiläumsgala am Donnerstag), der quirligen Haricots Rouges (Freitag) und der beliebten Swing-Formation Dutch Swing College Band Band (Jubiläumsgala am Samstag) auf dem Kronenplatz empfiehlt sich der Vorverkauf, ebenso die Reservation für den Traditional-Jazz-Brunch auf dem Leiterli (Sonntag). Hansjürg Schweizer