Vorevaluation Nationales Schneesportzentrum

Lenk zieht Kandidatur zurück

Der Gemeinderat schätzt die Chancen als zu klein ein. Gründe sind die recht subjektiven und einseitig auf Andermatt ausgerichteten Kriterien, mit geringen Chancen auf nationaler Ebene. Auch die hohen Kosten für die Bewerbungserstellung und des Zeitdrucks sprachen gegen eine Kandidatur.

Der Gemeinderat hatte sich zusammen mit den Tourismuspartnern Lenk Bergbahnen, Lenk Tourismus und dem Kurs- und Sportzentrum entschieden, an der Vorevaluation des Kantons Bern für ein nationales Schneesportzentrum teilzunehmen. Dieser hatte entschieden, sich mit einer einzigen Berner Kandidatur auf der nationalen Ebene zu bewerben und dazu eine Fachkommission gebildet, welche die kantonsinternen Bewerbungen bewerten sollte. Mit der umfangreichen und modernen Infrastruktur im Bereich Bergbahnen und Unterkünften sowie den neu zu rund 80% beschneibaren Pisten und dem weitläufigen Loipennetz haben sich die Partner einige Chancen für eine Kandidatur ausgerechnet.

Leider wollte sich die Fachkommission nach Eingang der Bewerbungen von Meiringen-Hasliberg, Grindelwald und Lenk dennoch nicht festlegen. Sie teilte mit, dass die Erfolgschancen für sämtliche Berner Kandidaturen als gering eingestuft würden. Es wurde allen Kandidaten freigestellt, eine Bewerbung auf nationaler Ebene einzureichen und der Kanton hat dazu allen einen Beitrag von Fr. 30’000 in Aussicht gestellt. Für die Ausarbeitung des umfangreichen Bewerbungsdossiers rechnete er mit Kosten von Fr. 70’000 bis 100’000.

Der Gemeinderat hat sich zusammen mit den Partnern entschieden aufgrund der Einschätzung des Kantons auf eine Kandidatur zu verzichten. Die Kriterien des Bundes waren von Beginn recht subjektiv und einseitig auf Andermatt mit seinem weitläufigen ehemaligen Militärareal ausgerichtet. Erforderlich wären nebst der sehr grosszügigen Zentrumsinfrastruktur weitere Sportinfrastrukturen wie eigene 3-fach Sporthalle, 50-Meter-Schwimmbad, permanente Rollskianlage, multifunktionale Eishalle mit Winter- und Sommerbetrieb, etc. verlangt. Der Investitionsbedarf für diese Anlagen ist sehr gross und eine konkrete Mitfinanzierung durch die Standortgemeinde und den Kanton war ebenso ein Kriterium. Hinzu kommt der hohe Zeitdruck unter dem die Bewerbungen stehen, muss doch das gesamte Dossier bis Ende September vollständig eingereicht sein.

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Erstellt:
29.08.2013, 17:06 Uhr
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