Projektarbeiten an der Schule Boltigen
«Alles neu macht der Mai»
Wer kennt es nicht, das bekannte deutschsprachige Volkslied mit deren Melodie Generationen über Generationen gross geworden sind. Viel Neues wurde in dem besungenen Monat auch an der Schule Boltigen präsentiert.
Projektarbeiten 2025 an der Schule Boltigen
So haben sich die Schüler/-innen der 8. und 9. Klasse der Schule Boltigen im Quartal zwischen den Sport- und Frühlingsferien intensiv mit etwas Neuem und vor allem Selbstgewähltem auseinandergesetzt und eine Projekt- oder Abschlussarbeiten erschaffen. Die selbst gewählten Projekte wurden diesen Mai nun präsentiert und so kamen die Boltiger Bevölkerung und Interessierte gleich zweimal in den Genuss einer Ausstellung.
E-Books veranschaulichen die entstandenen Projektarbeiten
Am Mittwochmorgen, 7. Mai, präsentierte die 8. Klasse ihre Projekte am ersten Ausstellungstermin. Die Arbeiten waren wieder sehr vielfältig und so wurden eine Töffli-Sacoche aus einem Blechkanister, ein Rundholzbänkli, ein Wachtelstall, selbstgehäkelte Taschen, ein Küchenschrank für die Alphütte, ein Büchergestell für neben dem Bett, ein stromproduzierendes Wasserrad, beleuchtete Fussballtrikot-Rahmen, ein selbst genähter Edelweiss-Pullover, ein Schuhregal, ein Gamsbock auf einer Holztafel gebrandmalt oder gar ein selbst geschriebenes Buch, welches man online bestellen kann, ausgestellt.
Nebst der Öffentlichkeit besuchten die anderen Klassen des Standorts Reidenbach ebenfalls die Ausstellung. Hoch interessiert und die ausstellenden 8. Klässler/-innen Löcher in den Bauch fragend liess sich so manche und mancher 3.–7. Klässler/-in von den Projektarbeiten inspirieren, was sie vielleicht selbst in ein paar Jahren herstellen und kreieren möchten. Nebst den ausgestellten Arbeiten konnten die Besucherinnen und Besucher die Entstehung der Projekte mit Zeitraffer-Videos, Sprachnachrichten, Bilder und eigenen Texten am Computer in einem E-Book anschauen und nachverfolgen (diese sind auch auf der Schulhomepage www.schuleboltigen.ch nachzulesen und anzuschauen).
Der Vielfalt sind keine Grenzen gesetzt
Ein Jahr mehr Erfahrung brachte die 9. Klasse mit und so wagte sie sich nun im letzten Schuljahr an die Abschlussarbeit. Am 21. Mai um 19.00 Uhr luden die 10 Neuntklässler/-innen zur Präsentation ihrer Abschlussarbeiten ein. Oliver Beetschen kaufte mit finanzieller Unterstützung seiner Eltern einen alten FIAT-Traktor. Er hatte sich vorgenommen, diesen zu restaurieren, hat ihn schliesslich beim Strassenverkehrsamt eingelöst und versucht ihn gegenwärtig gewinnbringend wieder zu verkaufen.
Die kürzlich stattgefundene Konfirmation inspirierte Eveline Guggisberg, die sich mit ihrer Abschlussarbeit einen kleinen Traum verwirklichte. Sie schneiderte sich ihr eigenes Konfirmationskleid mit super-schnelltrocknendem Stoff.
Tüchtig anpacken, hobeln, schleifen und bohren musste auch Ronja Stocker. Sie stellte aus einem Fichtenholzstamm eine Rundholzbank für 2–3 Personen her, die auf dem elterlichen Bauernbetrieb ein schönes Plätzchen gefunden hat.
Kreativ, süss und fruchtig ging es bei Vanessa Melliger zu und her. Sie stellte ein Rezeptbuch aus 22 Mocktails (alkoholfreie Cocktails) her, wovon sie einige auch selbst austüftelte.
Über 100 Stunden investierte Theymen Rebel in sein Abschlussprojekt. Als angehender Zeichner Fachrichtung Architektur wagte er sich an einen Modellbau seines Simmentaler Elternhauses im Massstab 1:20.
Neal Gerber zeigt grosses Interesse an Mode und versuchte sich in seiner Abschlussarbeit als Modedesigner. Er zeichnete verschiedene Modekreationen und wer weiss, vielleicht entdecken wir seine Arbeit künftig an Kleidungsstücken der kommenden Gegenwart.
Dario Wittwer war rasch klar, dass er etwas Kulinarisches machen wollte, was er zusätzlich noch verkaufen kann. Er entschied sich, leckeres Büchsenfleisch in verschiedenen Geschmacksrichtungen herzustellen, welches man unterdessen auch im elterlichen Metzgerbetrieb in Boltigen kaufen kann.
Tomas Ventura setzte sich mit der Kunst der Graffitis auseinander und schuf mit Spraydosen mehrere Gemälde.
Jarne Niederhauser wollte sich fürs erste Lehrjahr eine kleine Wohlfühloase schaffen. Künftig kann er den Lehrlingsfeierabend auf der eigens geschreinerten Ganzkörpergartenliege mit selbst genähtem Polsterkissen geniessen.
Andy Bieri, ein grosser Töffli-Fan und eigens ernannter «Schrauber», entschied sich ein ausrangiertes, günstiges Mofa zu erwerben und dieses mit viel Herzblut von Grund auf zu restaurieren, neu zu lackieren und wieder auf Vordermann zu bringen.
7. Klässler schaffen gemütliches Beisammensein
Die Besucher der Präsentationen der Abschlussarbeiten waren sichtlich beeindruckt über die vielfältigen und grossartigen Arbeiten. So war es kaum erstaunlich, dass es bei den Ehrungen der Arbeiten durch die Lehrpersonen viel Applaus vom anwesenden Publikum gab. Zum Glück verkaufte die 7. Klasse auch noch schmackhafte Leckereien am reichhaltigen Apéro-Kuchenbuffet, sodass man sich entsprechend verpflegen konnten. So wurde die Präsentation der Abschlussarbeiten noch zur gemütlichen Zusammenkunft und so manche Person blieb noch ein bisschen länger als sonst.