Petition des SVP-Verbunds Oberwil, Därstetten-Weissenburg, Erlenbach und Diemtigen
Petition gegen Schliessung der Poststelle Diemtigen übergeben
Am Dienstag, 23. September 2025 wurde beim Bundeshaus in Bern eine Petition des SVP-Verbunds Oberwil, Därstetten-Weissenburg, Erlenbach und Diemtigen mit 2184 Unterschriften übergeben, die sich gegen die geplante Schliessung der Poststelle in Diemtigen (Ortsteil Oey) richtet. Die Übergabe fand um 14.00 Uhr beim Eingang Bundeshaus West statt und wurde von Vertretern der lokalen Bevölkerung sowie politischen Mandatsträgern begleitet.

Thomas Knutti, Hans Wenger, Nils Fiechter, Michael Blatti, Lorenz Dreyer und Thomas Klossner übergaben die Petition des SVP-Verbunds Oberwil, Därstetten-Weissenburg, Erlenbach und Diemtigen stellvertretend für die 2184 Personen, die unterschrieben haben.
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Nationalrat Thomas Knutti aus Weissenburg betonte in seiner Ansprache die zentrale Rolle der Post in der Schweiz. Ihr gesetzlicher Auftrag bestehe darin, die Grundversorgung sicherzustellen und einen flächendeckenden Zugang zu ihren Diensten zu gewährleisten – insbesondere auch in ländlichen Regionen. Die Entfernung zwischen Spiez und Zweisimmen betrage rund 40 Kilometer, was eine Fahrzeit von etwa 45 Minuten bedeute. Eine Schliessung der Poststelle in Oey würde die Erreichbarkeit für viele Bürgerinnen und Bürger erheblich erschweren. Der Bundesrat definiert den Service Public als die Versorgung mit Infrastrukturgütern und -dienstleistungen, die allen Bevölkerungsschichten und Regionen zu gleichen Bedingungen, in guter Qualität und zu angemessenen Preisen zur Verfügung stehen soll. Gerade in ländlichen Gebieten seien Poststellen unverzichtbare Einrichtungen, so Knutti.
Am 10. September hatte der Nationalrat eine Motion der Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen (KVF) mit 113 zu 60 Stimmen angenommen. Diese fordert, dass auf Verordnungsstufe keine Anpassungen vorgenommen werden, bis das Postgesetz revidiert ist. Damit soll der Bundesrat auf weitere Schliessungen verzichten. Die Motion verlangt explizit, dass Pläne zum Verzicht und zur Schliessung von Poststellen unterbleiben. Dies bedeutet, dass die Poststelle in Diemtigen bis mindestens 2030 erhalten bleiben muss – ein Ziel, das durch die Petition zusätzlich unterstrichen wird.
«Es gilt die Bevölkerung
ernst zu nehmen»
Grossrat Nils Fiechter aus Oberwil erklärte, dass sich 2184 Bürgerinnen und Bürger aus dem Niedersimmental gegen die Schliessung ihrer Poststelle wehren. Diesen Willen der ortsansässigen Bevölkerung gälte es ernst zu nehmen. Der regionale SVP-Verbund habe unmittelbar nach Bekanntwerden der Pläne reagiert und die Petition lanciert. Fiechter kritisierte die zunehmende Zentralisierung und die Benachteiligung ländlicher Regionen. Einrichtungen wie Geburtenabteilungen, Chirurgien, Bahnhaltestellen und Poststellen würden laufend geschlossen oder reduziert – eine Entwicklung, gegen die man sich entschieden zur Wehr setze.
Die SVP fordert ein Umdenken bei der Post: Statt sich als Gemischtwarenladen zu positionieren, solle sie sich auf ihren Kernauftrag konzentrieren – die Zustellung von Briefen und Paketen sowie die Abwicklung von Einzahlungen. Angebote wie Beratungsräume, Mobiltelefonverkauf oder E-Voting seien nicht prioritär. Weitere Redner waren Michael Blatti, Lorenz Dreyer, Thomas Klossner und Hans Wenger.