Top-Athleten mit Behinderung auf der Wallegg-Piste
Vom 17. bis 20. Dezember 2012 war die Lenk Austragungsort von vier Europacup-Rennen, an welchen rund 100 Athletinnen und Athleten sowie 80 Betreuerinnen und Betreuer aus der ganzen Welt teilnahmen. Am Start waren auch die ParalympicsMedaillengewinner Christoph Kunz (Gold und Silber) aus Reichenbach BE und Michael Brügger (Silber) aus Plasselb FR. Auf der unteren Wallegg-Piste wurde am Montag und Dienstag der Riesenslalom und am Mittwoch und Donnerstag der Slalom mit je zwei Läufen durchgeführt.
Top-Athleten mit Behinderung auf der Wallegg-Piste
Die Organisatoren Lenk Sport & Events und der Skiclub Lenk in Zusammenarbeit mit Lenk Bergbahnen, Lenk-Simmental Tourismus und der Schweizer Paraplegiker-Vereinigung, der Dachorganisation von Rollstuhlsport Schweiz haben dafür gesorgt, dass die acht Läufe auf ideal vorbereiteten Pisten ausgetragen werden konnten und die notwendige Logistik bereit stand.
Mannschaftsbetreuung und das Wetter
Im Ziel- und Startbereich haben sich die Mannschaften aus sechs Nationen bereitgestellt. Auch bei dieser Sportart werden die Anforderungen an die Athleten und an das Material immer härter. Damit wächst die Verantwortung der Begleitmannschaft gegenüber den Athleten. Das mitgebrachte Material und die Ausrüstung für die Sportler müssen kurzfristig den örtlichen Gegebenheiten angepasst werden können. Der Tross, der die Teilnehmer begleitet, wird dadurch immer grösser.
Der Frühwinter brachte uns sehr viel Schnee und hat die Durchführung des Rennens in der Basis möglich gemacht. Die Bergbahnen Lenk mit den vielen freiwilligen Helfern haben keinen Aufwand gescheut und trotz starken Niederschlägen an den beiden ersten Tagen bestmögliche Verhältnisse für die Sportler geschaffen. Trotz anhaltendem Regen und Schneetreiben haben sich die jungen Sportler ins Zeug gelegt und keinem der Athleten konnte man ansehen, dass ihn das nasse Wetter beeindrucken würde.
Die beiden Slalom-Tage haben dann bezüglich Wetter etliches wieder gut gemacht. Der Mittwoch zeigte den Teams aus aller Welt, wie schön es an der Lenk sein kann. Bei strahlendem Wetter konnten die beiden ersten Slalom-Läufe durchgeführt werden. Am Donnerstagmittag nach Abschluss der Schlussfeier packten die Teams ihre Ausrüstungen zusammen, um sich für das nächste Rennen in St Moritz vorzubereiten.
Sieg für Swiss Paralympic-Ski-Team
Resultate Europapa-Cup-Riesenslalom: Thomas Pfyl (Schwyz) gewann das zweite Europacup-Rennen an der Lenk in der Kategorie der Stehenden mit vier hundertstel Sekunden Vorsprung auf Alexey Bugaev (RUS). Christoph Kunz (Reichenbach, BE), Sieger bei den sitzenden Athleten des ersten Riesenslalom-Laufes am Montag, fand sich mit der extrem weichen unteren Wallegg-Piste nicht gut zurecht und schied im zweiten Lauf aus.
Nachdem in der Nacht vom Montag auf Dienstag rund 15 Zentimeter Neuschnee auf die sonst schon weiche Rennstrecke fielen, mussten die Organisatoren am Morgen die Piste intensiv vorbereiten. Immer wieder einsetzender Schneefall und Nebel erschwerte diese Arbeit, aber dank vielen Freiwilligen konnte das Rennen planmässig gestartet werden.
Gute Schlussbilanz für das Swiss Paralympic Ski Team
Resultate Europapa-Cup-Slalom: Erneut war es Thomas Pfyl (Schwyz), der einen Podestplatz sicherte. Er belegte wie am Mittwoch den dritten Platz beim Slalom der Stehenden am Europacup Rennen an der Lenk. Den Sieg trug erneut Alexey Bugaev (RUS) davon. Christoph Kunz (Reichenbach, BE) konnte mit einem 8. Rang weitere Punkte für eine gute Ausgangslage in den nächsten Slaloms sammeln. Hugo Thomas (Lausanne) schaffte die Weltcuplimite und zwei Nachwuchsfahrerinnen die Europacuplimite.
Björn Bruhin, Trainer des Schweizer Teams, kann nach vier Renntagen eine positive Bilanz ziehen: «Neben den vier Podestplätzen von Thomas Pfyl beweist auch der Sieg von Christoph Kunz im Riesenslalom, dass wir Top Athleten haben, die mit der europäischen Elite mithalten können. Es ist auch erfreulich, dass junge Fahrer wie Hugo Thomas, Elena Kratter (Vorderthal, SZ), Dominik Stäger (Hirschthal, AG) und Bigna Schmidt (Davos) Welt- oder Europacuplimiten geschafft haben. Diese Sportler sind schliesslich unsere Zukunft.»
Ein Dank an die Organisatoren
Einmal mehr hat die Lenk gezeigt, dass sie über stabile Infrastrukturen verfügt, um solche Rennen von internationaler Bedeutung durchzuführen. Ein besonderer Dank gebührt Heidi Hadorn, die für die Organisation und für den Ablauf der Rennen verantwortlich zeichnete. Walter Zeller