Weihnachten hoch drei an der Volksschule Lenk
Auch in diesem Jahr feierten Gross und Klein gemeinsam an den Weihnachtsfeiern der Volksschule Lenk. An den drei verschiedenen Anlässen von Kindergarten, Unter- und Mittelstufe, sowie der Oberstufe stimmten sich die aufführenden Kinder und ihre Familien auf die Weihnachtszeit ein und liessen das Kalenderjahr in feierlichem Rahmen ausklingen.
Weihnachtsfeiern 2012 der Volksschule Lenk
Die beiden Kindergartenklassen spielten gemeinsam mit ihren Lehrerinnen die Geschichte von Daniel dem Hirten auf, der sich zusammen mit seinen Schafen und den Beduinen auf den Weg macht, um das ihm von den Engeln versprochene Königskind zu suchen. Untermalt mit Musik und Liedern und passend verkleidet als kleine Engel, Schafe, Beduinen oder als Maria und Josef spielten die Kinder mit grosser Begeisterung ihre Rollen. Auch wenn es für einige vielleicht das erste Mal war, dass sie vor so vielen Leuten in der Aula der Schule auftreten durften, so genossen sie es doch sichtlich vor ihren stolzen Eltern und Familien zu spielen.
«Unterwägs zum Stärn vo Bethlehem»
Sehr feierlich wurde es an der Weihnachtsfeier der Unter- und Mittelstufe. Musikalisch unterstützt von den beiden 1./2. und 5./6. Klassen führten die 3./4. Klassen das traditionelle Krippenspiel «Unterwägs zum Stärn vo Bethlehem» auf. Damit die fast 40 Kinder alle eine Rolle spielen konnten, wurden die Szenen zwischen den beiden Klassen aufgeteilt und die Rollen gewechselt. Mit grossem Engagement und viel Freude sangen und musizierten zudem alle Kinder zu den bekannten Weihnachtsliedern von Peter Reber. Noch zusätzlich betont wurde der festliche Rahmen der Feier durch das Eingangsspiel eines von Eltern, Schülern und Lehrern gebildeten Bläserensembles und der weihnachtlichen Klänge von Orgel und Klavier, gespielt durch Ruth Baer. Einen Tag nach dem 3. Advent konnte sich auf diese Weise das grosse Publikum in der Kirche Lenk so richtig auf die letzten Tage vor Weihnachten einstimmen lassen.
Weihnachten einmal anders
Dass man Weihnachten auch ganz anders feiern kann, durften die zahlreich erschienenen Eltern, Grosseltern, Geschwister und Freunde der Oberstufenschülerinnen und -schülern erleben.
An der Weihnachtsfeier der 7.–9. Klasse war für einmal nichts wie immer. Anstelle eines traditionellen Krippenspiels sahen die Zuschauer ein Theater, in welchem statt einmal, plötzlich zwei oder gar mehrere Male pro Jahr Weihnachten gefeiert werden soll, wo die Leute ernsthaft darüber diskutieren, ob man den Lehrplan den Schulen nicht dahingehend ändern könnte, dass das Thema Weihnachten ganzjährig präsent wäre, um fächerübergreifend Weihnachtsstimmung auszubauen. Denn, so behaupten die Urheber der titelgebenden Weihnachtsinitiative, nur auf diese Weise könne dem alljährlichen vorweihnachtlichen Chaos und Stress erfolgreich entgegengewirkt werden. Dass aber eine staatlich verordnete Weihnachtsstimmung nicht unbedingt das Mittel zum Erfolg sein kann, konnte im Verlaufe des Stücks nicht nur das umtriebige Initiativkomitee, sondern auch das Publikum erkennen.
Eine Zeit der Besinnung
Doch darf man überhaupt solche Themen an einer Weihnachtsfeier aufs Tapet bringen? Dürfen Weihnachtslieder und -geschichten parodiert und hinterfragt werden, wie dies auch in den musikalischen Beiträgen des Oberstufenchors getan wurde? Man ist sich gewohnt, an Weihnachten die erbauliche Stimmung und festliche Traditionen zu zelebrieren. Kritische Fragen oder nicht zu der allgemeinen Feierlichkeit passende Themen werden gerne einmal ausgeblendet. Die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe, sowie ihre Lehrkräfte waren aber der Meinung, dass es sich gerade im Rahmen dieser Besinnlichkeit lohnt, den alljährlichen Weihnachtsrummel und die Konsumorientierung einmal zum Thema zu machen und teilweise auch zu hinterfragen. Aus diesem Grund entschied man auch die grosszügige Kollekte der Weihnachtsfeiern der Aktion «Jeder Rappen zählt» zu Gute kommen zu lassen, die sich in diesem Jahr dem sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser gewidmet hat.
Barbara Lehnheer, Volksschule