VBS will wieder Flüge mit Kampfjets in St. Stephan
Die Armee möchte den Flugplatz St. Stephan wieder für Kampfjets nutzen. Nachdem bereits 2019 wieder Kampfjets zu Übungszwecken landeten, möchte das VBS solche Übungen nun wieder regelmässig durchführen.

Sechs F/A-18-Kampfjets waren 2019 zu Gast in St. Stephan.
© Walter Zeller
Das VBS hat die Anhörung und Mitwirkung zu einer Anpassung des Sachplans Militär eröffnet. Dabei geht es um Helikopterlandestellen und um militärische Mitbenützung ziviler Infrastrukturen. Die betroffenen Kantone und Gemeinden können dazu bis am 30. April 2025 Stellung nehmen. Auch die Bevölkerung kann sich vom 4. März bis 4. April 2025 zu den Anpassungen äussern.
Der Sachplan Militär ist ein Planungs- und Koordinationsinstrument des Bundes im Sinne des Raumplanungsgesetzes. Er legt die Ziele und Vorgaben für die militärische Infrastruktur fest und ist für die Behörden aller Stufen verbindlich.
In diesem Sachplan sollen die Standorte und Gebiete mit Fluglärmauswirkungen von bestehenden, regelmässig genutzten militärischen Helikopterlandestellen neu festgelegt werden. Die Schaffung der entsprechenden Grundsätze ist Gegenstand der vorliegenden Anpassung.
Weiter wird auch die geplante Mitbenützung ziviler Infrastrukturen mit militärischen Luftfahrzeugen präzisiert. Die Armee misst aufgrund der geänderten geopolitischen Rahmenbedingungen der Dezentralisierung wieder ein grösseres Gewicht bei. Das gilt auch für die Mittel der Luftwaffe. Die entsprechenden Fähigkeiten soll die Luftwaffe auch auf zivilen Flughäfen und Flugfeldern trainieren können. Hierfür eignen sich insbesondere die ehemaligen, mittlerweile zivil umgenutzten Militärflugplätze. Im Vordergrund stehen die Flugplätze Buochs (NW), Mollis (GL) und St. Stephan, die für kurzzeitige Übungen genutzt werden sollen, unter anderem auch für einzelne wenige Flüge mit Kampfjets. Sporadische Fähigkeitsüberprüfungen sollen auch auf geeigneten Strassenabschnitten durchgeführt werden.
Übungen wurden bereits durchgeführt
So ganz neu wären Kurse auf dem Flugplatz für die Schweizerarmee allerdings nicht. «Bei ausserordentlichen Lagen sei es möglich, dass Militärflugzeuge nicht mehr zu ihrer Heimbasis zurückkehren können», lautete das Szenario der Militärübung, vom 9. bis 19. September 2019. Am 11. September 2019, kurz nach 9 Uhr landeten sechs F/A-18-Jets auf dem Flugplatz, um nachmittags wieder abzuheben.
Die beiden Jahre danach absolvierte das in Payerne beheimatete Lufttransportkommando 1 seinen jährlichen Wiederholungskurs auf dem Flugplatz St. Stephan. Zwischen dem 19. und 21. Oktober 2021 war das Lufttransportkommando ganz besonders gefordert, denn es fanden gemeinsame Übungen mit vier F/A-18-Jets der Fliegerstaffel 18 statt. Für die Einheimischen, die noch die regelmässigen Besuche der Armee in unserem Tal kennen, wären solche Übungen als nicht besonderes.

Der Flugplatz St. Stephan soll wieder regelmässig militärisch genutzt werden.
© Patrick Aegerter