Mit dem Wohnmobil durch ein wenig bekanntes Land

Albanien – ein Naturjuwel in Gefahr?

Am 11. Dezember teilten Thomas und Regula Näf im Püürt-Huus Blankenburg mit einem interessierten Publikum ihre Erfahrungen mit dem Land Albanien. Der Titel ihres spannenden Vortrages lautete: «Mit dem Wohnmobil nach Albanien – Ein Wagnis?»

Von Astrid Andrey

Thomas und Regula Näf aus Zweisimmen in Albanien unterwegs.

Thomas und Regula Näf aus Zweisimmen in Albanien unterwegs.

Als anfangs 2024 Regula und Thomas Näf ihre nächste Reise mit dem Wohnmobil planten, kam der Vorschlag von Thomas, es mit Albanien zu versuchen. Denn ihr Credo für ein Reiseziel ist: Spektakuläre Landschaften, kurvige Strassen und Kultur in Massen. Regula standen alle Haare zu Berge. Ihr kamen sofort Korruption, Blutrache und äusserst schlechte Strassen in den Sinn. Thomas konnte seine Frau von seiner Idee überzeugen, indem er darauf hinwies, dass sie immer noch auf Griechenland ausweichen könnten, wenn es wirklich so schlimm sei, wie sie es befürchte.

Auf humorvolle Weise erzählte Thomas Näf von ihrer abenteuerlich anmutenden Reise im April dieses Jahres. Über die abwechslungsreiche Landschaft und Natur, die durch den immer mehr aufkommenden Tourismus und den dazu führenden Bauboom arg gefährdet ist. Der geschichtlichen Hintergründe, die zur Armut der Bevölkerung führten, die aber nichtsdestotrotz äusserst gastfreundlich ist. So erfuhr das Publikum, dass, wohin sie auch kamen, als erstes gemeinsam ein Kaffee getrunken wurde, Trinkgelder als Beleidigung angesehen und die mitgebrachte Schweizer Schokolade nur mit der Ausrede, dass diese für ihre Kinder sei, angenommen wurde. Mit dem «Risiko» verbunden, nun auch ein Geschenk zu erhalten.

Begleitet wurde der Vortrag von spektakulären Fotos von engen Schluchten, zum Teil schneebedeckten Gebirgsketten, blühenden Judasbäumen, überraschend grüne Naturbilder, Wasserspiegelungen, die fast surreal wirkten, Strassen und Gebäude in verschiedensten Zuständen und Landschaftsbilder von oben, durch eine Drohne geschossen, die Thomas und Regula Näf von ihren Kindern geschenkt bekommen hatten.

Albanien hat eine interessante, uralte Geschichte. So kann man in Blutrint, einer ehemaligen Festung, eine über 3000 Jahre alte, praktisch intakte Mauer besichtigen, die aus aufeinander gereihten Steinblöcken ohne Mörtel besteht. Genauso befindet sich dort ein guterhaltenes farbenprächtiges Mosaik, das mit Sand bedeckt ist, zum Schutz der darüber laufenden Touristen.

Die Müllentsorgung ist ein weiteres Problem des Landes. Es gibt keine. An vielen Strassenrändern können Müllberge besichtigt werden. Thomas Näf erzählte, dass auch viele Touristen ihren erzeugten Müll einfach an den bereits vorhandenen Bergen loswerden. Er und Regula haben ihren Müll sortiert, mit nach Hause genommen und diesen hier entsorgt.

Am Ende des Vortrages kamen Thomas und Regula Näf zum Schluss: «Mit dem Wohnmobil nach Albanien – Ein Wagnis?» Nein, dieses Land ist auf jeden Fall eine Reise wert. Nur sollte man diese in absehbarer Zeit antreten. Solange die Natur und Landschaft noch einigermassen intakt sind.

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Erstellt:
19.12.2024, 00:30 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 15sec
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