Uraufführung «Was i wot» durch Theatergruppe Szenewächsel in Zweisimmen
«Willkommen Freiheit!»
Ein Jahr einfach im Bett verbringen – in ungelesenen Büchern schmökern, die LP-Sammlung durchhören und schlafen, endlich genug schlafen. Das perfekte Programm für die Zeit nach der Pensionierung oder der absolute Albtraum?
Theatergruppe Szenewächsel
«Was i wot», eine Komödie von Anke Gebert und Marina Heib, wurde von Daniel Zürcher ins Schweizerdeutsche übertragen und unter seiner Regie von der Theatergruppe Szenewächsel uraufgeführt. Zur Premiere am Freitag, 10. Oktober, strömte ein zahlreiches Publikum in den Gemeindesaal Zweisimmen, der für einmal ungewohnt gemütlich wirkte: Tiefe Tischchen, umgeben von je vier Stühlen, verliehen dem Raum ein lockeres Café-Ambiente. Im Theaterbistro wurden Drinks und kleine Speisen serviert. Während «Let Your Love Flow» aus den Lautsprechern klang, nippte das Publikum an seinen Getränken und lehnte sich erwartungsvoll zurück.
Endlich hemmungslos faulenzen
Auf der linken Bühnenhälfte war eine Küche mit Esstisch zu sehen, in der Ecke ein Sofa; die andere Hälfte zeigte ein Schlafzimmer, abgetrennt mit einer Wand und verbunden durch eine Tür. An den Küchenschränken hingen bunte Wimpel mit der Aufschrift «Willkommen Freiheit». Freunde und Familie haben sich versammelt, um die Pensionierung von Bäcker Frank zu feiern. Seine Frau Monika fiebert diesem Tag schon seit Jahren entgegen: Sie hat genug von Hausarbeit, Firmenbuchhaltung und den ewigen Ferien im Schwarzwald. Jetzt, da die Bäckerei nach 42 Jahren endlich verkauft ist, scheint der grossen Freiheit nichts mehr im Wege zu stehen.
Eine witzige Komödie
Eine Nacherzählung kommt zu kurz, «Was i wot» muss gesehen werden. Unter der straffen Regie von Daniel Zürcher entwickelte sich eine unterhaltende Komödie: Kurze Szenen, vollgepackt mit witzigen Dialogen und rascher Handlung, sorgten für Spannung und unzählige Lacher.
Die Umbauarbeiten und der ständige Wechsel der Bettwäsche, von fleissigen Händen zwischen den Szenen auf der verdunkelten Bühne fast unsichtbar ausgeführt, wurden effektvoll von Pophits begleitet. Besonders hervorzuheben ist das Spiel von Christine Schwizgebel als Monika und Matthias Moser als Frank, welche die Hauptfiguren souverän interpretierten und die dramaturgische Spannung aufrechterhielten. Man ärgerte sich über Frank, hatte Mitleid mit Monika und hätte ihr gerne zugerufen, sie solle doch mit einer Freundin verreisen und den Pascha selbst kochen lassen.
Das Ensemble der Theatergruppe Szenewächsel spielt bis 24. Oktober noch an drei Abenden und besteht aus: Christine Schwizgebel, Matthias Moser, Olivia Wittwer, Urs Roos, Elsbeth Zeller, Gerhard Baumann, Daliah Sager, Franzi Bareuther, Ferdinand Schopfer, Sabrina Kurzen sowie Regisseur Daniel Zürcher. Verstärkt wird das Theaterensemble von Jolanda Lörtscher (Souffleuse), Therese Pfund (Maske), den Bühnenhelfenden Monika Meister, Nathalie Moser und Peter Rohrbach, der Bistro-Crew sowie vielen weiteren helfenden Händen.

Das Team der Theatergruppe Szenewächsel: Ferdinand Schopfer (Psychologe Bohm), Sabrina Kurzen (Energieinspektorin), Franzi Bareuther (Medium Inka), Olivia Wittwer (Caro), Matthias Moser (Frank), Christine Schwizgebel (Monika), Gerhard Baumann (Kumpel Thomas), Daliah Sager (Hausärztin), Elsbeth Zeller (Freundin Daniela) und Urs Roos (Alex).