Gedankenaustausch zwischen dem Kanton und dem Berner Oberland

Anfangs Februar hat die Volkswirtschaft Berner Oberland zum Gedankenaustausch zwischen Vertretern des Kantons Bern und dem Berner Oberland eingeladen. Mit dem Tourismus als wichtigstem Wirtschaftszeig und auch einem starken Gewerbe- und Industrieanteil hat das Berner Oberland besondere Strukturen. Ziel des Nachmittags war, das Zusammenspiel, die Perspektiven und Visionen des Berner Oberlandes aufzuzeigen und die Anliegen zu diskutieren. Rund 40 Personen folgten der Einladung nach Lauterbrunnen.

Die Einladung erfolgte mit dem Ziel, die regionalen Gegebenheiten zu beleuchten, die speziellen Strukturen und Prozesse der Region aufzuzeigen und den Dialog zu pflegen.

Das Zusammenspiel der verschiedenen Wirtschaftszweige ist im Berner Oberland ausgeprägt. In einer Tourismusregion werden viele Teilleistungen zu einem Gesamtprodukt, mit den entsprechenden Abhängigkeiten, zusammengefügt.

Praxisbeispiele zeigten Unterschiede auf

Verschiedene Referenten schilderten anhand von Praxisbeispielen das Zusammenspiel zwischen Gesuchstellern bei Projekten und den Verwaltungen. Die topografischen Rahmenbedingungen des Berner Oberlandes bewirken, dass gewisse Anforderungen aus dem Raumplanungsgesetz im ländlichen Raum teilweise nicht anwendbar sind. Der kantonale Richtplan ist überwiegend auf Agglomerationsräume und die ländlichen Gebiete im flachen Mittelland ausgerichtet. Die Voraussetzungen im Berner Oberland, aber auch die primären Entwicklungspotenziale der Region, die im Tourismus und der Landwirtschaft angesiedelt sind, erfordern jedoch differenzierte oder andere Planungsvorgaben.

Talschaftsdenken überwinden

Susanne Huber, Geschäftsführerin Volkswirtschaft Berner Oberland, fasste die Kernaussagen zusammen und zeigte die Herausforderungen im Wirtschaftsraum Berner Oberland auf: Insbesondere bei komplexen Vorhaben sind die Zuständigkeiten bei den Verwaltungen für die Gesuchsteller schwer erkennbar und damit die effiziente Vorgehensweise eingeschränkt. Das Berner Oberland fordert keine Sonderbehandlung oder Ausnahmen, sondern ein Verständnis für die Besonderheiten der Region. Eine gesunde Wirtschaft im Berner Oberland ist auch für den ganzen Kanton wichtig. Damit die Entwicklungsmöglichkeiten genützt werden können, ist ein «Berner Oberland-Denken» Voraussetzung. Talschaftsdenken ist zu überwinden, um gemeinsam Visionen zu entwickeln und diese verfolgen zu können. Volkswirtschaft Berner Oberland

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Erstellt:
22.02.2011, 21:26 Uhr
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