Hans-Jörg Pfister gibt das CO-Präsidium der Berner Oberländer FDP ab

Grossrat Hans-Jörg Pfister demissioniert nach sechs Jahren Amtstätigkeit als CO-Präsident der FDP Berner Oberland. Der Zweisimmer zieht damit die Konsequenzen aus dem Umstand, dass er in verschiedenen Punkten die «offizielle» FDP-Parteimeinung nicht (mehr) mit seinem Gewissen vereinbaren kann. Er will seine Kräfte inskünftig vermehrt bündeln und sich auf wichtige Anliegen konzentrieren.

Hans-Jörg Pfister gibt das CO-Präsidium der Berner Oberländer FDP ab

Am vergangenen Mittwochabend mussten die Mitglieder der Berner Oberländischen FDP an ihrer Parteiversammlung in Spiez vom Rücktritt ihres CO-Präsidenten, Grossrat Hans-Jörg Pfister Kenntnis nehmen. Zu oft konnte er in letzter Zeit die offizielle Parteilinie nicht mit seiner eigenen Überzeugung vereinbaren.

Bekennender AKW-Gegner

Für Hans-Jörg Pfister brachte die AKW-Konsultativ-Abstimmung das Fass zum Überlaufen. Er hatte sich vor der Abstimmung nicht für das Pro-Komitee einspannen lassen, was von der FDP-Spitze nicht goutiert worden war. Pfister steht trotz der knappen Ablehnung weiterhin zu seiner Haltung: «Ich kann zu einem AKW-Neubau nicht Ja sagen, solange die Frage der Endlagerung des Atommülls nicht geregelt ist. Wir können unseren Kindern dieses Problem nicht einfach ungelöst weitergeben». Mühe bereitet dem aufmüpfigen Politiker auch, dass die FDP-Parteispitze nach seiner Meinung zu oft «am Volk vorbei» politisiert. Man hört immer noch zu sehr auf die Meinung altgedienter und zum Teil abgewählter Wirtschafts-Exponenten und setzt zu wenig auf den Rat der im Volk besser verankerten Politiker. Zur Erinnerung: Die Oberländer Peter Flück und Hans-Jörg Pfister erzielten bei den Grossratswahlen 2010 kantonsweit die beiden Bestresultate.

Weder Austritt noch Rücktritt

Ein Parteiaustritt aus der FDP oder gar ein Rücktritt von seinem Grossratsmandat steht für Hans-Jörg Pfister nicht zur Diskussion. Er will vielmehr «seine Kräfte bündeln» und sich auf wichtige Fragen konzentrieren.

Neue Aufgaben und Funktionen

«Es wartet viel Arbeit auf uns. Die FDP ist für die Krise des Gesundheitswesens im ländlichen Raum mitverantwortlich. Die regionale Spitalfrage ist noch nicht geregelt. Dazu kommt, dass mir – dank dem guten Wahlresultat und dem damit gewachsenen Einfluss – neue Aufgaben und Funktionen überbunden worden sind. Und nicht zuletzt erwartet meine Wählerschaft, dass ich ihre Anliegen in Bern konsequent vertrete.» Ernst Hodel

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Erstellt:
23.02.2011, 13:30 Uhr
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