Antwort zum Leserbrief von Hans Forrer «Verminderung von Ammoniak-Emissionen in der Berglandwirtschaft»

Ammoniak-Emissionen; offene Türen eingerennt

Hans Forrer fordert in seinem Leserbrief, dass Massnahmen zur Reduktion von Ammoniak-Emissionen und die Geruchbelastung durch Gülle durch den Kanton und die Tourismusorganisationen gefördert würden und verweist auf den Kanton Graubünden. Dabei rennt er bereits weit offene Türen ein.

Der Kanton Bern hat bereits im Sommer 2009 sein 6-jähriges Projekt gestartet, das noch viel weiter geht als im Graubünden. Dabei stehen total 60 Mio Franken zur Verfügung, die von Bund und Kanton bereitgestellt werden. Das Programm umfasst total zehn Massnahmen, der Einsatz von Schleppschlauchverteilern ist eine davon und für das Berggebiet sicher die interessanteste. Eine genaue Übersicht, wie viel Gülle bereits im letzten Jahr mit Schleppschlauch ausgebracht wurde, habe ich noch nicht, es sind aber beträchtliche Flächen respektive Mengen. Schleppschlauchverteiler werden sicher auch in den nächsten Jahren weiter zunehmen und helfen, unnötige Emissionen zu reduzieren, ganz verhindern lassen sie sich dagegen nicht. Auch wenn (noch) kein Geld fliesst, ist die Zusammenarbeit auch in diesem Bereich mit den Verantwortlichen des Tourismus in letzter Zeit sehr konstruktiv. Noch ein paar grundsätzliche Gedanken zum Thema. Schleppschlauchverteiler sind eine sehr gute Sache und helfen das Problem zu reduzieren. Sie haben aber nicht nur Vorteile und ein Einsatz ist nicht immer und überall möglich oder sinnvoll. Zudem verschärfen weitere Tendenzen und Vorschriften die Problematik eher. So führen grössere Stallflächen, z. B. im Laufstall oder in den Laufhöfen zu mehr Emissionen und auch zu mehr Gülleanfall.

Adrian Bieri, Präsident Bauernvereinigung Obersimmental

Zum Artikel

Erstellt:
20.01.2011, 05:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 46sec
Kommentare