«Petri Heil» statt «Ski Heil» am Stockhorn
Das Erlenbacher Stockhorn entwickelt sich immer mehr zum Mekka der alternativen Wintersportarten. Nach dem Abschied vom alpinen Wintersport am Lasenberg ist der Berg zum beliebten Winter-Eldorado für Ausflügler, Wanderer, Skiwanderer, Schneeschuhläufer und jetzt auch für Eisfischer geworden. Was in nordischen Ländern und Kanada längst zum Volkssport geworden ist, findet auch in der Schweiz immer mehr Anhänger. Der von der Mittelstation Chrindi aus leicht zugängliche Hinterstockensee ist dabei neben dem Oeschinensee, einer der beliebtesten Treff- und Angelpunkte der Kälte resistenten Fischerzunft.

Grosser Mann, grosser Fisch; kleiner Mann, etwas kleinerer Fisch: Michael Weibel aus Grünenmatt zog die grösste Forelle (39 cm) aus dem zugefrorenen Hinterstockensee; Fabian Ratz aus Reinach (38 cm) wurde Zweiter von insgesamt 35 Teilnehmenden.
35 Hobby-Fischerinnen und Fischer aus dem In- und Ausland trafen sich am zweitletzten Tag des Jahres 2010 zum Eisfischer-Wettbewerb am Stockhorn.
Ausgerüstet mit hand- oder motorbetriebenen 150-mm-Eisbohrern und dem speziellen Winter-Equipment (kleine Rute, Eiskelle, wärmedämmender Unterlage und Spikes) ging es darum, innerhalb von vier Stunden den grössten Fisch an Land, beziehungsweise auf den dicken Eispanzer des Sees zu ziehen.
Dabei blieb viel Zeit, die prächtige Bergwelt oberhalb des Nebelmeeres zu bestaunen und die wärmende Sonne zu geniessen. Nach deren Untergang wurde es aber empfindlich kalt und der eine oder der andere nutzte die gesetzte Zeitlimite nicht ganz aus. Eine dünne Wasserschicht auf dem Eispanzer hatte bei einigen Petri-Jüngern infolge ungeeignetem Schuhwerk zu nassen und kalten Füssen geführt und zum Abbruch der Fangbemühungen geführt.
Mit 39-Zentimeter-Forelle zum Sieg
Bei wärmendem Glühwein und Raclette vor dem Igloo-Dorf durfte Base-Camp Mitarbeiter Bruno Fahrni die Siegerehrung vornehmen. Michael Weibel aus Grünenmatt im Emmental hatte ein 39 Zentimeter langes Prachtsexemplar einer Forelle vorzuweisen und konnte so den vierzehnjährigen Reinacher Fabian Ratz ganz knapp schlagen. Die Forelle des Basler-Youngsters war nur um einen Zentimeter kürzer. Er sinnt auf Revanche. Noch in diesem Winter werden am Stockhorn vier weitere Eisfischer-Wettbewerbe über die «Eis-Bühne» gehen. Ernst Hodel