Älplerfest an der Lenk
Zwischen Kühen, Käse und Kameras
Zwanzig Prachtkühe spazierten über den Catwalk am Älplerfest – doch wer ist die schönste Lenkerin und darf die Ferienregion Lenk-Simmental als offizielles Model vertreten? Diese Frage wurde in gut schweizerischer Tradition an der Urne entschieden.
Älplerfest 2025 an der Lenk
Tradition und Brauchtum sind eine unbestrittene Attraktion. Das Älplerfest lockte am Samstag, 11. Oktober, über fünftausend Besucherinnen und Besucher an die Lenk. Menschenmengen strömten die Rawilstrasse hoch in Richtung Marktplatz. Für die Jüngsten standen eine Hüpfburg und Trettraktoren bereit. Die süssen Geisslein im Streichelzoo sorgten für unzählige Jöö-Momente und der Wettbewerbsgewinn, das Kuhkalb Lena, lag friedlich im Stroh in Gesellschaft von zwei Artgenossinnen. Ein reichhaltiges Marktangebot erwartete das Publikum am Buremärit: Käse, Konfitüren, Honig, Trockenwurst, Kinderkleider, genähte Accessoires, gestrickte Socken, Dekoartikel, handgeschnitzte Wanderstöcke, Uhren mit Heimatmotiven und Scherenschnitte.
Hautnah erlebte Tradition
Der Treichlerklub Strubelgruess Lenk, gefolgt vom Treichlerclub Seeland, eröffnete das Festgeschehen mit durchchoreografiertem, bis ins Detail abgestimmtem Glockenklang. Danach hiess OK-Präsident Reinhold Trachsel die Anwesenden herzlich willkommen. Zusammen mit Französischdolmetscherin Mariana Borer moderierte er den Anlass mit Schalk und Humor. Die Auftritte der Blaskapelle Gurtnerovi Musikanti und des Jodlerklubs Spiez zogen viele Schaulustige an – zeitweise war es fast unmöglich, den Marktplatz zu überqueren. Beim Stand der Lenk Milch AG wurde traditionelles Käsen über dem Feuer gezeigt, und die Festwirtschaft bot ein vielfältiges Angebot an Speisen und Getränken; um die Mittagszeit war das grosse Zelt bis auf den letzten Platz gefüllt.
Um 14 Uhr wurden die zwanzig Miss-Kandidatinnen der Rassen Swiss Fleckvieh und Simmental präsentiert, und Unentschlossene hatten die letzte Möglichkeit, ihrer Favoritin die Stimme zu geben. Eine Stunde später kürte Viehschauexperte Christian Bürki die Schönsten der beiden Rassen, mit einer für Laien verständlichen, kurzen Begründung. Siegerin Swiss Fleckvieh wurde die Kuh «Happy» von Christoph Luginbühl. Miss Simmental wurde – nomen est omen – das Tier «Königin» von Reinhold Trachsel.
Das Fest wurde von den Treichlerclubs ausgeläutet. Am Abend konnten die Älplerinnen und Älpler ein wohlverdientes Fest geniessen. Pophits tönten aus dem bis zum Rand gefüllten Barzelt. Auf der liebevoll mit Blumen und einem Alphüttli geschmückten Bühne trat noch einmal der Jodlerklub Spiez auf, und Paare schwangen das Tanzbein zu den volkstümlichen Klängen des Ländlertrios Tänzig bis spät in die Nacht.