Beschlüsse der Gemeindeversammlung
Die Wimmiser Gemeindeversammlung war, am 2. Dezember 2010, mit 75 Stimmberechtigten verhältnismässig gut besucht. Die traktandierten Geschäfte deuteten auf eine grössere Beteiligung hin. Insbesondere zu den Sanierungsprojekten der Wasserversorgung und dem neuen Wasserreglement mit deutlicher Gebührenerhöhung musste eine rege Diskussion erwartet werden. Die Versammlung hat jedoch sämtliche Geschäfte diskussionslos und mit grosser Mehrheit genehmigt.
Finanzplan
Der Finanzplan 2011–2015 zeigt ab 2012 grössere Aufwandüberschüsse. Die Investitionen sind mit rund 1,3 Millionen Franken pro Jahr nach wie vor hoch, wobei vor allem die bestehende Infrastruktur erhalten wird. Die Investitionen können nur zur Hälfte mit eigenen Mitteln finanziert werden. Die Verschuldung steigt bis Ende 2015 daher von sieben auf zehn Millionen Franken an. Dank den guten Rechnungsabschlüssen der Vorjahre beträgt das Eigenkapital zurzeit über drei Millionen Franken. Damit können die Aufwandüberschüsse ohne weiteres gedeckt werden. Eine Steuererhöhung oder umfangreiche Sparmassnahmen sind in den nächsten Jahren nicht nötig.
Voranschlag 2011
Bei einer unveränderten Steueranlage von 1,7 und einem Umsatz von acht Millionen Franken sieht das Budget 2011 einen Ertragsüberschuss von 12 300 Franken vor. Bei den ordentlichen Aufwand- und Ertragspositionen werden keine grossen Veränderungen erwartet. Im Gegensatz zu den Vorjahren kann hingegen nicht mehr mit ausserordentlichen Erträgen gerechnet werden. Das Eigenkapital verbleibt auf über drei Millionen Franken und stellt ein gutes Polster für die kommenden Jahre dar. Der Voranschlag wurde von der Versammlung ohne Gegenstimme genehmigt.
Sanierung Reservoir Spissen und Pumpwerk Augand
Das Wasserreservoir Spissen sowie das Grundwasserpumpwerk Augand weisen einen erheblichen Sanierungsbedarf auf. Es sind sowohl bauliche als auch technische Verbesserungen notwendig. Die Versammlung hat für die Sanierung des Wasserreservoirs einen Kredit von 450 000 Franken und für die Sanierung des Pumpwerks Augand einen Kredit von 250 000 Franken ohne Gegenstimme genehmigt. Die Anwesenden waren sich offenbar einig, dass eine dauerhafte Versorgung mit einwandfreiem Trinkwasser für das Dorf sehr wichtig ist und dass dies auch etwas kosten darf.
Revision Wasserversorgungsreglement und Wassertarif
Der jährliche Finanzbedarf der Wasserversorgung Wimmis beträgt rund 400 000 Franken. Die Gebühreneinnahmen belaufen sich hingegen nur auf 300 000 Franken. Bisher konnte das Defizit mit Eigenkapital gedeckt werden. Da dieses nun aufgebraucht ist, ist eine Gebührenerhöhung um rund einen Drittel unumgänglich. Mit dem revidierten Gebührenreglement werden ab 2011 neben den Verbrauchsgebühren auch Grundgebühren erhoben. Dazu müssen nicht an die Versorgung angeschlossene Gebäude neu einen jährlichen Löschbeitrag bezahlen. Die Versammlung hat die neuen Tarife und alle übrigen Reglementsänderungen diskussionslos und mit grosser Mehrheit genehmigt.
Revision Kurtaxenreglement
Das Kurtaxenreglement aus dem Jahr 2003 wurde an die neuen kantonalen Bestimmungen angepasst. Die Kurtaxen werden nach wie vor durch Wimmis Tourismus eingezogen und dürfen ausschliesslich für touristische Zwecke verwendet werden. Das Reglement wurde ohne Gegenstimme genehmigt.
Finanzierung Alterszentrum Wimmis
Der Kanton Bern hat rund zwei Drittel der Baukosten für das Alterszentrum Wimmis übernommen. Infolge einer Praxisänderung muss die Stiftung Alterszentrum Wimmis den Kantonsanteil zurück kaufen, erhält aber im Gegenzug höhere Tagestarife. Die Gemeindeversammlung hat dem Gemeinderat die Kompetenz erteilt, die Stiftung beim Rückkauf mit Darlehen oder Bürgschaften im Umfang von maximal sieben Millionen Franken zu unterstützen. Der Gemeinde entstehen dadurch keine Kosten, da das Alterszentrum für sämtliche Zinskosten aufkommt und zudem eine Kommission bezahlt.
Im Anschluss an die Versammlung durfte Gemeindepräsident Hans Laubscher die Teilnehmer zu einem Apéro einladen. Zuvor bedankte er sich im Namen der Bürger bei den Behörden und den Gemeindeangestellten für die Arbeit im bald vergangenen Jahr.Beat Schneider,
Gemeindeverwalterimmis