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Lenk dänk – Lenk denk!

«Zangenangriff auf den Dorfkern»!

Dieser Titel erinnert eher an ein militär-taktisches Manöver. Und wenn wir schon beim Militär sind, darf hier gesagt werden, dass die Armee in der touristischen Entwicklung der Lenk eine sehr grosse Rolle spielte. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Barackenlager als die weithin bekannte Militär-Sanitäts-Anstalt (MSA) erstellt und betrieben. Tausende von Wehrpflichtigen verbrachten kürzere oder längere Aufenthalte an der Lenk. Später wurde das Lager als Truppenunterkunft für Rekrutenschulen und Wiederholungskurse sowie als Camp für Jugendliche (Juskila) und Schulen benutzt.

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Dieser Titel erinnert eher an ein militär-taktisches Manöver. Und wenn wir schon beim Militär sind, darf hier gesagt werden, dass die Armee in der touristischen Entwicklung der Lenk eine sehr grosse Rolle spielte. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Barackenlager als die weithin bekannte Militär-Sanitäts-Anstalt (MSA) erstellt und betrieben. Tausende von Wehrpflichtigen verbrachten kürzere oder längere Aufenthalte an der Lenk. Später wurde das Lager als Truppenunterkunft für Rekrutenschulen und Wiederholungskurse sowie als Camp für Jugendliche (Juskila) und Schulen benutzt. Im Nachhinein kamen viele Wehrmänner mit ihren Familien und in späteren Lebensjahren jugendliche Sportbegeisterte an die Lenk, um in dieser schönen Gegend ihre Ferien zu verbringen. Welch schönes Beispiel eines effizienten und vor allem kostenlosen Marketingkonzepts – gezielte Werbung ohne Kostenfolge, ein Traum für die Finanzverantwortlichen in der Touristikindustrie. Im Gegensatz hiezu beträgt das Marketingbudget der Lenk-Simmental Tourismus AG zurzeit total 2 Mio Franken, grösstenteils mitfinanziert durch die Kurtaxeneinnahmen aus der Lenk.

Die Zentren der Ferienorte vom Verkehr befreien –

...ein Alptraum für Planer und Verantwortliche in den Gemeinden. Wir, an der Lenk spüren dies hautnah, wenn an einem schönen Winterwochenende der ganze Verkehr von den Metschbahnen, vom Bühlberg, von der Eisbahn und von den Betelbergbahnen zusätzlich zum lokalen Weekend-Einkaufsverkehr durch den Dorfkern geschleust werden muss. Wenn es dann noch Tauwetter geben sollte, fallen nicht nur die (Alpenluft)-Abgase an, sondern der Fussgänger würde dann noch Gratisduschen mit «braunem» Gletscherwasser hinzukriegen. Das vielbesungene Flanieren der Feriengäste im Dorfzentrum, entlang der Achsen Lenkstrasse, Rawylstrasse, Oberriedstrasse, Aegertenstrasse u.a.m. wird dann zur Qual (vor allem noch mit Kindern) und eine Einkaufstour oder ein Pintenkehr wird wegen fehlender Parkierungsmöglichkeiten unmöglich. Ein fussgängerfreundlicher und verkehrsarmer Ferienort (siehe Zermatt, Wengen u.a.) ist in der Werbung ein absoluter Pluspunkt, nicht nur für die Gäste, sondern auch für die einheimischen Geschäfte und Gastronomiebetriebe. Im Masterplan lesen wir von der Verkehrsberuhigung der Dorfkernzone mittels zwei Umfahrungsvarianten, eine «Ost» und eine «light West». Das ist ein nobles und erwünschtes Ziel. Jedoch sieht es in der Praxis ganz anders aus. Derselbe Masterplan sieht nämlich vor:

Die Verwirklichung des Hohliebi-Projektes primär an die Hand zu nehmen und die Erschliessung über die Achse: Majorcabrücke, Wallbachstrasse, Aegertenstrasse, Kreuzung Hotel Kreuz/Kirche, Rawylstrasse, also mitten durch die Kernzone zu führen.

Die Erstellung eines Dienstleistungszentrums auf dem Eisbahnareal, südlich des Dorfes, mit Zufahrt über den Dorfplatz und die Oberriedstrasse, also wieder durch die Kernzone.

Spange verlängert direkte Dorfdurchfahrt

Das Gebiet Hohliebi wird gemäss Masterplan und von den Vertragspartnern des Projektes als einzig geeignet für den Standort des Feriendorfes beurteilt. Die umworbenen Gäste, hauptsächlich Familien mit unteren bis mittleren Einkommen, sollen das Auto in den Ferien in der Tiefgarage stehen lassen und zu Fuss das Dorf erreichen können. Aber, wie sieht dies in Wirklichkeit aus? Die Mieter der 120 Ferienwohnungen auf der Hohliebi wechseln durchschnittlich jede Woche die Wohnung – also Wohnungswechsel aufs Weekend hin. Somit ist anzunehmen, dass es statistisch gesehen jedes Wochenende mindestens 240 zusätzliche Bewegungen von Autos mitten durch die Kernzone gibt. Aber dies ist nur ein Bruchteil des Gesamtverkehrs über diese light Westumfahrung. Denn über dieselbe Achse wird auch der Zubringervekehr für die Walleggbahn (Wallbachstrasse/Aegertenstrasse), der Wallbach-Badi-Verkehr sowie der Lokalverkehr von Aegerten ins Dorf abgewickelt. Aber jetzt kommt der grosse Hit: Von der Kreuzung Kreuz/Kirche mit der Einmündung in die Rawylstrasse kommt die grosse Autolawine der Betelbergbahnen-Benutzer dann noch hinzu. Arme Ferienwohnungsmieter mit Kindern aus der Hohliebi, diese müssten dann zu Fuss entlang dieses verstopften und abgaseverseuchten Boulevards ins Dorf zum Flanieren und zum Einkaufen gehen!

Im Klartext heisst dies: Von Verkehrsberuhigung in der Kernzone und Entlastung und Aufwertung des Dorfkerns keine Spur.

Das neue Dienstleistungszentrum auf dem TEC-Areal soll eine zentrale Anlaufstelle für Gäste und Einheimische werden. Wie gelangt man dorthin? Via Dorfplatz, wo alle Verkehrsachsen der Lenk – Zweisimmen, Gutenbrunnen, Brand, Bühlberg, Bahnhof und Rawylstrasse – zusammenkommen. Der an der Lenk ankommende Gast muss also via dieses Verkehrsballungszentrums über den Dorfplatz entlang der Oberriedstrasse zum Dienstleistungszentrum fahren, Informationen einholen und Abonnemente kaufen, dann dieselbe Route zurückfahren (sofern er nicht zu den Metschbahnen und Oberried weiterfährt), dann seinen Wagen in den Tiefgaragen abstellen und zu Fuss zum Einkaufen und Flanieren in den pseudo-«fussgängerfreundlichen» Dorfkern gehen.

Der Einwand, der Verkehr zu den Betelbergbahnen und eventuell zum Feriendorf in der Hohliebi könnte über die Lischmattenstrasse, als sogenannte Spangenumfahrung, abgewickelt werden, kann nicht gelten, weil ja der eigentliche Dorfkern damit nicht entlastet wird.

Spangen–Zangenangriff

Wir stellen fest, dass die wohlgemeinte Spangenumfahrung eher zu einem Zangenangriff auf den Dorfkern wird, sollten die als prioritär eingestuften Projekte Feriendorf Hohliebi und Dienstleistungszentrum realisiert werden. Die Widersprüchlichkeit der Verfasser des Masterplanes in ihren Zielsetzungen ist offensichtlich.

Die Interessengemeinschaft Lenk fühlt sich in ihrer Argumentation gestärkt, weil sie auf ein qualitatives statt quantitatives nachhaltiges Wachstum des Ferienortes Lenk setzt. Unser Bundespräsident, Hans-Rudolf Merz, stösst ins gleiche Horn, wenn er in seiner Eröffnungsansprache zum diesjährigen WEF in Davos sagte: «Wachstum müsse auf Qualität, Nachhaltigkeit und Werten aufbauen». www.ig-lenk.ch

Erstellt am: 11.02.2009

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