Verminderung von Ammoniak-Emissionen in der Berglandwirtschaft
Das oben erwähnte Thema beschäftigt hie und da auch die Betroffenen in den Touristikgebieten des Berner Oberlandes. So fand beispielsweise im letzten Herbst im Rahmen der Alp-Kultur-Aktionen ein Gedankenaustausch zwischen Simmentaler Viehzüchtern, Einheimischen und Gästen statt. Eine erfreuliche Initiative, wenn auch noch keine Lösungen erarbeitet werden konnten. Nun hat die Regierung des Kantons Graubünden, gemäss Pressemitteilung vom 9. Dezember 2010, ein Projekt über die Jahre 2011 bis 2016 lanciert, um in der Landwirtschaft die Emissionen von Ammoniak zu vermindern. Die Regierung hat das Projekt genehmigt und kantonale Förderungsbeiträge von 1 640 000 Franken gesprochen. Voraussetzung ist, dass der Bund das Projekt ebenfalls bewilligt. Mit der Umsetzung des Ressourcenprojekts ist das Amt für Landwirtschaft und Geoinformation beauftragt worden. Ziel ist es, in landwirtschaftlichen Betrieben den richtigen Umgang mit Hofdüngern zu fördern. So sollen die Ammoniak-Emissionen in Graubünden künftig um rund neun Prozent reduziert werden. Hierfür werden verschiedene Massnahmen vorgeschlagen, die auf einem Anreizsystem berufen. Dazu gehören neben organisatorischen Massnahmen auf den landwirtschaftlichen Betrieben unter anderen den Einsatz von Schleppschlauchverteilern sowie solche bei der Fütterung von Milchkühen. Diese Massnahmen sollen auch dazu beitragen, das Image der Landwirtschaft im Tourismuskanton zu verbessern, indem gleichzeitig die Geruchsemissionen verhindert werden.
Nachdem uns diese Thematik im Kanton Bern resp. Berner Oberland seit langem beschäftigt, ergäbe sich nun die einmalige Gelegenheit für die Tourismusgemeinden, hier in geeigneter Weise mitzutun. Ich möchte die beiden Gemeinden Zweisimmen und Lenk auffordern, die Initiative gemeinsam an die Hand zu nehmen, sich in geeigneter und möglicher Weise im vorstehenden Projekt einzubringen. Unsere Simmentaler-Politiker lassen sich hier bestimmt auch einbinden. Ich bin überzeugt, dass alle betroffenen Kreise daran interessiert sind, das Thema Geruchsemissionen gemeinsam anzugehen und Lösungen im Interesse aller herbeizuführen. An der Lenk gibt’s ja bekanntlich zwei junge Bauern, die einen Schleppschlauchverteiler lancierten. Hans Forrer, Lenk