Grüne Gedanken im Februar
Der Garten gibt noch nicht viel her, doch treibt die frühste Frühlingsblume bereits Stängel. Bei den Schneeglöggli sind die Blüten schon sichtbar. Vor genau zehn Jahren erschien im Obersimmentaler der erste Artikel mit grünen Gedanken rund um den Garten. Seither meldet sich das immergrüne Efeu jeden Monat. Meistens purzeln die Themen von selber in die Tasten, aber gelegentlich muss die Ideenkiste geschüttelt werden.
Ein regelmässiger Fruchtwechsel ist im Pflanzenanbau ein Muss. Fast alle Gewächse reagieren negativ, wenn sie in der Folge auf dem gleichen Platz zu stehen kommen, mit Ausnahme der Tomaten. Jahrespläne schaffen Übersicht und man kann immer wieder auf sie zurückgreifen. Trocken gelagerter Samen von der letzten Saison ist meistens noch keimfähig. Im Zweifelsfall ihn besser zusammen mit neuer Ware aussäen. Besonders der Samen von Nüssler und Fleissigen Lieseli kann nicht frisch genug sein. Nach dreimonatiger Trockenzeit brauchen die Clivien für das Wachstum der Blütenstängel viel Feuchte, aber keine Fussbäder. Die uralten Azaleen in den Töpfen blühen wieder prächtig. Über den Sommer stehen sie in Hängekörbchen unter dem Apfelbaum. Alle Orchideen haben, bis auf das grosse prächtige Exemplar, eine Ruhepause eingeschaltet. Zwar wachsen da und dort neue Blätter, aber keine Blütentriebe. Nicht einmal die häufigen Kontrollen der Blattachsen fördern einen Ansatz. Der erste Samen-Katalog ist eingetroffen. Die schönen Abbildungen der Pflanzen auf den Tüten verleiten einem zu einer riesengrossen Bestellung.
Ende Februar wird es Zeit, um die überwinterten Topfpflanzen in Form zu schneiden. Wenige Triebe und Augen genügen für eine üppige Sommerflora. Bei einem zaghaften Rückschnitt wird die Kraft der Pflanze verzettelt. Die Fleissigen Lieseli haben eine lange Vorkulturzeit und sollten nun ausgesät werden. Für eine sichere Keimung braucht der Samen Licht, Wärme und Feuchte. Gegen allfällige Pilzfäden auf der Saatschale, hilft ein Hauch vom Pirox-Pilzmittel. Falls das Wetter im Februar doch noch wild daher kommt, ist es nach alten Regeln richtig: Im Horner soll es «chuten». Das immergrüne Efeu