Boltiger Schüler auf der Suche nach dem passenden Beruf

Bedeutsame, einheimische Berufswahl

Gegenwärtig dreht sich an der Oberstufe in Boltigen vieles um das Thema Berufswahl. Gleich zwei wertvolle Gelegenheiten der letzten beiden Monate boten sich den Schülerinnen und Schüler, um ihre berufliche Zukunft konkreter werden zu lassen.

Von Zacharias Borer

Schnupperlehre Boltigen

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Dario Matti als Automechaniker.
Dario Matti als Automechaniker.

© Zacharias Borer

Enrico Kurzen als Automobilmechatroniker.
Enrico Kurzen als Automobilmechatroniker.

© Zacharias Borer

Fabienne Schwarz als Floristin.
Fabienne Schwarz als Floristin.

© Zacharias Borer

Isabella Schüpbach als Kaminfegerin.
Isabella Schüpbach als Kaminfegerin.

© Zacharias Borer

Lindsey Egli als Kauffrau.
Lindsey Egli als Kauffrau.

© Zacharias Borer

Remo Gfeller als Seilbahnmechatroniker.
Remo Gfeller als Seilbahnmechatroniker.

© Zacharias Borer

Zum einen war die 8. Klasse in der letzten Woche vor den Herbstferien als Schnupperlehrlinge unterwegs. Dabei erkundeten und erfuhren sie unterschiedlichste Berufe und verschafften sich einen vertieften Einblick in die Arbeits- und Berufswelt. In ihren persönlichen Berichten (siehe unten) geben sie Einblick in die vier lehrreichen und interessanten Tage.

Zum anderen war die 7.–9. Real- und Sekundarklasse am vergangenen Freitag am Lehrstellenfestival «Job-Palooza» in der Simmenta Arena in Zweisimmen. Während knapp zwei Stunden hatten die Jugendlichen der Schule Boltigen die Gelegenheit, das einheimische Gewerbe und die dort auszubildenden Berufe kennenzulernen. Mit vorbereiteten Interviewfragen fragten sie den potenziellen Lehrbetrieben Löcher in den Bauch und lernten dabei auch neue Berufe kennen.

Selbst anpacken, ausprobieren oder virtuell in eine neue Arbeitswelt verführt zu werden – so versuchten die verschiedenen Lehrbetriebe des Simmentals und Saanenlands das Interesse bei den Jugendlichen zu wecken und so manch eine oder einer machte am Ende die nächste Schnupperlehre ab. An dieser Stelle bedanken sich alle Oberstufenlehrpersonen von Boltigen recht herzlich bei allen Unternehmen, die solch grossartige Begegnungsmöglichkeiten mit den einheimischen Berufen ermöglichen.

Erlebnisberichte der Jugendlichen aus Boltigen

Dario Matti: Ich absolvierte meine Schnupperlehre in Zweisimmen in der Rinderberg Garage AG als Automobilfachmann. Am ersten Tag lernte ich das Team und ihre Arbeitsbereiche kennen. Bei den Arbeiten durfte ich bald mithelfen. Ich lernte die Pneu- und Auswuchtmaschine besser kennen und durfte diese bedienen. Die Arbeiten mit den Maschinen machten mir viel Spass. Am nächsten Tag durfte ich mit dem Druckluftnagler arbeiten, dies war etwas Neues für mich und es machte mir grosse Freude. Mein absolutes Highlight war, als ein Arbeiter ein Getriebe abgeschraubt hat und mir gleichzeitig erklärte, wie es funktioniert. Es faszinierte mich, wie die Kraft aufs Getriebe geht. Mich interessieren Autos im Allgemeinen, doch Oldtimers finde ich besonders spannend, weil man alte Technik sieht und versteht, wie die Motoren aufgebaut wurden. Die Arbeit an Autos gefällt mir sehr und ich würde diesen Beruf gerne erlernen. Vielen Dank, dass ich bei Ihnen schnuppern durfte.

Isabella Schüpbach: In den Schnuppertagen vor den Herbstferien konnte ich den Beruf der Kaminfegerin kennenlernen. Am Dienstag und Mittwoch begann mein Tag bereits um 6 Uhr. Wir hatten an diesen Tagen viele Alphütten, in denen wir arbeiteten und Kaminfegerarbeiten vollbrachten. Das war sehr schön, aber am Morgen auch sehr kalt. Ich konnte in einigen Häusern den Russ von den Kochherdheizungen entfernen. Am Donnerstag begann mein Tag schon um 5.30 Uhr und es standen nochmals einige Alphütten an, doch wir hatten auch noch eine Ölheizung und am Schluss noch eine Wohnung mit einem Cheminée zu reinigen.

Auch am Freitag, meinem letzten Schnuppertag, galt es nochmals eine Ölheizung zu reinigen. Schliesslich durfte ich noch eine grosse Heizung komplett rausputzen und als Abschluss nochmals ein Cheminé reinigen. Ich fand die Schnupperwoche sehr toll und könnte mir vorstellen, den Beruf zu erlernen, da er sehr abwechslungsreich ist.

Enrico Kurzen: Ich durfte während der Schnupperwoche der 8. Klasse den Beruf Automobilmechatroniker EFZ zweimal genauer unter die Lupe nehmen. Ich ging zwei Tage, Dienstag und Mittwoch, zu Max Perren in St. Stephan. Dort wurde mir zuerst der Betrieb gezeigt. Er gefiel mir sehr. Da ich bereits zwei der Mitarbeiter kannte, fiel es mir leicht, mich einzufinden. Anschliessend durfte ich bei verschiedenen Servicearbeiten helfen, Pneus wechseln, neue Bremsen zusammenbauen, Autos waschen und vieles mehr. Es hat mir gut gefallen und ich könnte mir sehr gut vorstellen, dort die Lehre zu machen. Schliesslich fand ich dort sogar meinen Wochenplatz für den Mittwochnachmittag.

An den nächsten zwei Tagen ging ich zur Forellenseegarage. Dort durfte ich mit den Mitarbeitern Räder waschen und versorgen, bei Services helfen und vieles mehr. Dort hat es mir auch sehr gut gefallen. Es hat mir Spass gemacht, den Beruf genauer kennenlernen durfte. Ich bin zum Schluss gekommen, dass ich, da ich gerne an meinem Töffli und anderen technischen Geräten schraube, Automobilmechatroniker werden möchte. Ich danke der Forellenseegarage und der Max Perren Garage für die tollen Tage.

Schnupperlehre Boltigen

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Dario Matti als Automechaniker.
Dario Matti als Automechaniker.

© Zacharias Borer

Enrico Kurzen als Automobilmechatroniker.
Enrico Kurzen als Automobilmechatroniker.

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Fabienne Schwarz als Floristin.
Fabienne Schwarz als Floristin.

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Isabella Schüpbach als Kaminfegerin.
Isabella Schüpbach als Kaminfegerin.

© Zacharias Borer

Lindsey Egli als Kauffrau.
Lindsey Egli als Kauffrau.

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Remo Gfeller als Seilbahnmechatroniker.
Remo Gfeller als Seilbahnmechatroniker.

© Zacharias Borer

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Erstellt:
16.11.2025, 00:30 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 08sec
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