CD-Taufe der Ländlerfründe Walopsee
Ein Abend voller Höhepunkte und Emotionen
Hochkarätige Formationen, ein berührender Rückblick und ein kniffliges Glücksspiel – die CD-Taufe der Ländlerfründe Walopsee hielt die Anwesenden am letzten Samstagabend in Bann, von der ersten bis zur letzten Sekunde.
CD Taufe Ländlerfründe
Die CD-Taufe der Ländlerfründe Walopsee im Gemeindesaal in Zweisimmen am Samstag, 25. Oktober, war schon lange im Voraus ausverkauft, jeder einzelne Stuhl war besetzt. Fans, Musikerkolleginnen und -kollegen, Freunde, Familie und Volksmusikbegeisterte aus nah und fern wollten den Anlass auf keinen Fall verpassen, viele hatten lange Fahrten auf sich genommen. An jedem Platz lag ein Säckli mit Bretzeli – insgesamt 5000 Stück!
Grosse kompositorische Kreativität
Moderator Samuel Müller aus Aeschi führte durch den Abend. Die Ländlerfründe Walopsee betraten die mit Kürbissen, Astern und Efeu herbstlich geschmückte Bühne und wurden mit tosendem Applaus, Hurrarufen und Jauchzern empfangen. Das Trio, bestehend aus Kasimir «Kasi» Hutzli (Handorgel), Sabrina Stöckli (Kontrabass, E-Bass) und Simon Haldi (Schwyzerörgeli, steirische Handharmonika), eröffnete den Abend mit dem Stück «Neuanfang» von Kasi.
Die Kompositionen auf der sechsten CD mit dem Titel «30 Jahre voller Dankbarkeit» begeisterten das Publikum und zeigten die Vielfalt des Repertoires: vom Schottisch mit Holperstellen «Rallye im Monument Valley» über das «Grüessli is Bündnerland» bis zu den Hommagen an unsere Skihelden «Heia Franjo» und «Überflieger Marco Odermatt». Von den 21 Tonspuren auf der neuen CD stammen dreizehn aus Kasis Feder – eine beeindruckende Leistung.
30 Jahre Musikfreude
Die Ländlerfründe Walopsee, deren Name vom idyllisch gelegenen Gewässer oberhalb Boltigen stammt, sind seit dreissig Jahren zusammen unterwegs. Über 200000 Kilometer haben sie für Musikengagements zurückgelegt – nicht mitgerechnet Proben, Tonstudiobesuche und Auslandsauftritte in Spanien, Frankreich, Österreich, der Slowakei, Ungarn, Holland und Belgien.
Die Brüder Kasi und Benj Hutzli erlernten das Spiel auf der Handorgel an der Musikschule Obersimmental-Saanenland und spielten erstmals vor Publikum an der Konfirmation ihrer Schwester Brigitte. Am Silvesterabend 1995 kam es dann zum ersten Auftritt zusammen mit Bassist Niklaus Teuscher aus dem Diemtigtal und die Ländlerfründe Walopsee waren geboren. Bereits im Jahr darauf absolvierten sie zwanzig Auftritte, 1998 waren es ganze fünfzig.
Der Liederfundus umfasste damals vor allem Stücke von Hans Oesch und der Zweisimmner Gruppe Chumigruess rund um die Brüder Stefan und Heinz Haldi, Vater und Onkel von Örgelispieler Simon. Heute vereint das Repertoire Titel von Komponisten aus der ganzen Schweiz sowie verschiedene Potpourris und natürlich Eigenkompositionen: Im Laufe der Jahrzehnte entstanden mehr als sechzig, 55 davon sind von Kasi.
Auf dem Bildschirm wurden Fotos aus den letzten drei Jahrzehnten gezeigt, während die Ländlerfründe ein Potpourri mit Melodien von Hans Oesch, ein sogenanntes «Oesch-Pourri», spielten. In Gedenken an Heinz Haldi, der oft mit den Ländlerfründen auftrat und einst als Nachfolger von Benj vorgesehen war, spielte das Trio «Sterne der Erinnerung», komponiert von Kasi. Das Publikum leuchtete mit den Handylampen, Hunderte von Lichtlein glühten im dunklen Raum – ein Moment, der tief berührte.