Premiere von «Adelboden Live» – das neue Boutique-Happening

Besuchende feierten gemeinsam «gute Zeiten» am Berg und im Tal

«Genussmomente» – genau solche waren am «Adelboden Live» vom 14. und 15. März dem Publikum sicher. Musik- und Kulinarik-Liebhaber kamen auf diversen Bühnen, sowohl im Skigebiet als auch im Lohnerdorf sowie auf der eigens eingerichteten Kulinarik-Foodmeile voll auf ihre Kosten. Und während Bands wie Volxrox oder die Stubete Gäng tagsüber auf den Pisten-Bühnen für gute Stimmung sorgten, rockte Gölä am Abend des 14. März nach Ritschi die Konzertbühne auf Adelbodens Marktplatz.

Von Luzia Wyssen

«Adelboden Live» – das neue Boutique-Happening

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Gute Stimmung trotz Nebel: Die Walliser Polterfrauen feierten beim Volxroxkonzer...
Gute Stimmung trotz Nebel: Die Walliser Polterfrauen feierten beim Volxroxkonzert vom Samstag auf dem Sillerenbühl den Moment und die Braut im Discohelm.

© Luzia Wyssen

EifachBen sang sich im Bärgläger in die Herzen des Publikums.
EifachBen sang sich im Bärgläger in die Herzen des Publikums.

© Luzia Wyssen

Krönender Hauptact am Freitagabend war Gölä, der mit seiner Band den Marktplatz ...
Krönender Hauptact am Freitagabend war Gölä, der mit seiner Band den Marktplatz mitten in Adelboden musikalisch voll im Griff hatte.

© Luzia Wyssen

Bei winterlichen Verhältnissen mit Schneefall und Nebel bot Adelbodens malerische Bergkulisse einen guten Rahmen für das neue Festival: Rund 8000 Besucherinnen und Besucher erlebten die Premiere von «Adelboden Live», bei welcher sechs Musikbühnen am 14. und 15. März das Skigebiet und das Dorf in eine einzigartige Klangwelt verwandelten. Insgesamt 23 Konzerte und Night Sessions fanden statt, die dem vielseitigen Line-up mit Top-Acts wie Stress, Zoe Wees, Philipp Fankhauser, Bastian Baker, Ritschi und Gölä auf zwölf Bühnen Gastrecht bot.

Premiere von «Adelboden Live»

Aber beginnen wir von vorne: Die Stubete Gäng eröffnete am Freitagnachmittag auf der Silleren Bühne die erste Ausgabe von «Adelboden Live». Das partyfreudige Publikum mit und ohne Skischuhen an den Füssen schunkelte im Nebel auf dem Sillerenbühl mit – die Getränke flossen und die Stimmung war ausgesprochen zufrieden. Mit viel Humor brachte die Band mit ihrem «Örbn Ländler»-Stil (Urbaner Ländler) das Publikum in Fahrt, das Mitsingen bei «Petra Sturzenegger» war ebenso selbstverständlich wie bei «De Pizzaiolo» und «Richi».

Nach diesem gelungenen Einstieg hatte das Publikum die Wahl, auf der Piste durch den dichten Nebel Richtung Aebi-Terrasse zu fahren, um die Party mit der Band «Kitsch» weiter zu führen oder aber per Gondel oder Piste ins Bärgläger zu gelangen, um dem ehemaligen QL-Frontmann «Pät» zuzuhören. Dieser holte die je länger je grösser werdende Menschenmenge mit Gitarre und starkem Gesang bei ebensolchem Schneefall definitiv ab und forderte das Publikum bei Hul’s Saagi Bar dazu auf, nicht schön aber laut mitzusingen. Und dieses kam seiner Aufforderung gerne nach und sang zu Songs von Patent Ochsner bis Polo Hofer kräftig mit.

«I luege gärn no Mau zrügg,
aber Läbe tueni hüt!»

Polo National wäre am Sonntag 80 Jahre alt geworden und wurde von den verschiedensten Acts gefeiert, so auch von Volxrox, der Schweizer Mundartrockband aus dem Emmental, die am Samstag auf der Silleren Bühne auftrat: Mit «Alperose» und weiteren Songs wurde dem Urvater des Mundartgesangs gehuldigt. Die eigens für das Festival aufgebaute Bühne auf dem Sillerenbühl war an beiden Tagen ein gut besetzter Ort – die lebensfrohe Festivalstimmung kam hier ausgezeichnet zum Tragen. Und dem Lebensmotto, das Frontmann und Örgeli-Spieler Simu Lüthi kommunizierte «I läbe hüt, i läbe jetz» wurde fröhlich nachgelebt. Und so wurde der Nachmittag im Nebel zu einem feuchtfröhlichen Moment im «hier und jetzt» und die Aufforderung kam voll zum Tragen. Den Fansong «Go Odi Go» für Skirennfahrer Marco Odermatt spielte die stark aufspielende Band zum Abschluss und Simu verdankte den Hinweis aus dem Publikum augenzwinkernd, dass man diesen durchaus auch auf «Go Franjo Go» adaptieren könnte – da darf man wohl gespannt sein.

Sänger mit Adelbodner Wurzeln

Weiter ging es im Bärgläger, wo der Spiezer Mundartmusiker EifachBen seinen Grossvater aus dem Adelboden erwähnte, auf dessen Wunsch er heute berndeutsch singe und der ihm an diesem Hang erst noch das Skifahren beigebracht habe. Auch er hatte das Publikum mit einem breiten Lächeln im Gesicht und seinen eingängigen Songs bald einmal auf seiner Seite. Der Duft von Glühwein in der Nase erinnerte irgendwie an die Adventszeit – der Gesang liess einem jedoch auf den bevorstehenden Frühling hoffen.

Heimspiel für Oberländer Headliner

Ein besonderes Highlight bildeten die beiden Auftritte von Ritschi und Gölä am Freitagabend: Vor dem dicht bevölkerten Marktplatz überzeugten die beiden Oberländer mit energiegeladenen Performances und sorgten für eine mitreissende Stimmung bei ihrem Heimspiel. So sang Ritschi seine alten und neuen Songs wie «Schiesstäg» und liess sich zum Schluss vom Publikum erweichen, den absoluten Plüsch-Überfliegersong «Heimweh» in einer etwas härteren Version zum Besten zu geben. Das Publikum dankte es und sang inbrünstig vom «Heimweh nach de Bärge, nach de Schoggi und äm Wii» mit – irgendwie stimmig in den Bergen von Adelboden.

Absoluter Headliner und Publikumsliebling war einmal mehr Gölä, der mit seiner sackstarken Band kraftvollen Rock und berührende Balladen wiedergab und das Publikum zum Mitsingen animierte. «No es Ballädeli» etwa hiess es vor dem «Indianer», den er im Duett mit seiner Backgroundsängerin vor kitschig-schönem Hintergrund ausgesprochen stimmig sang und das Publikum wogend mitgehen liess.

Die eher etwas härteren Songs gefielen ebenso und liessen den ersten Festivalabend mitten in Adelboden wunderbar zu Ende gehen. Sowohl am Berg als auch im Tal hatten Tausende über zwei Festivaltage gemeinsam «gute Zeiten» gefeiert.

«Schlag den Star» mit Eishockey- Legende und Schwingerkönig

Nebst viel Musik war das Spielformat «Schlag den Star» mit Schwingerkönig Christian «Chrigu» Stucki und Eishockey-Legende Mark Streit ein weiterer Programm-Höhepunkt, musikalisch begleitet vom einheimischen Singer-Songwriter Nils Burri. Aufgrund einer Erkältung musste Kult-Moderator Berni Schär kurzfristig absagen, doch mit Chrigu Graf konnte ein versierter Ersatz gefunden werden, der souverän durch das Programm führte.

Das Wetter machte wintermässig mit und verwandelte das Berner Oberländer Dorf in eine atmosphärische Klang- und Genusswelt, in der die Gäste neben hochkarätigen Live-Acts auch das Angebot der Streetfood-Meile mit 20 Ständen entlang der Dorfstrasse genossen.

Ein weiterer kultureller Fixpunkt

Guido Lenherr und Reto Bertschi zogen als Mitinitianten von «Adelboden Live»eine positive Bilanz: «Trotz wechselhaftem Wetter blicken wir auf eine äusserst erfolgreiche Premiere zurück. Die Dorfstrasse war an beiden Tagen gut besucht, wir durften 23 hochkarätige Konzerte erleben und zahlreiche begeisterte Gäste begrüssen. Unser besonderer Dank gilt allen Partnern sowie den rund 160 freiwilligen Helfenden, die uns mit ihrem grossen Engagement unterstützt haben.»

Mit «Adelboden Live» erhält das Bergdorf nebst den traditionsreichen Ski-Weltcup-Rennen und dem Swiss Chamber Music Festival definitiv einen weiteren kulturellen Fixpunkt mit nationaler Ausstrahlung und starker lokaler Verankerung. Die zweite Ausgabe von «Adelboden Live» findet im März 2026 statt.

«Adelboden Live» – das neue Boutique-Happening

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Gute Stimmung trotz Nebel: Die Walliser Polterfrauen feierten beim Volxroxkonzer...
Gute Stimmung trotz Nebel: Die Walliser Polterfrauen feierten beim Volxroxkonzert vom Samstag auf dem Sillerenbühl den Moment und die Braut im Discohelm.

© Luzia Wyssen

EifachBen sang sich im Bärgläger in die Herzen des Publikums.
EifachBen sang sich im Bärgläger in die Herzen des Publikums.

© Luzia Wyssen

Krönender Hauptact am Freitagabend war Gölä, der mit seiner Band den Marktplatz ...
Krönender Hauptact am Freitagabend war Gölä, der mit seiner Band den Marktplatz mitten in Adelboden musikalisch voll im Griff hatte.

© Luzia Wyssen

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Erstellt:
20.03.2025, 00:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 55sec
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