Direkte Züge zwischen der Waadtländer Riviera und dem Berner Oberland

Das innovative Projekt TransGoldenPass ermöglicht in Zukunft umsteigefreie Fahrten auf unterschiedlichen Spurbreiten zwischen Montreux und Interlaken. Dies mit den touristischen Zügen des GoldenPass auf der Meterspur (1Meter) zwischen Montreux und Zweisimmen sowie der Normalspur (1.435Meter) zwischen Zweisimmen und Interlaken. Die damit verbundene Angebotsverbesserung und Attraktivitätssteigerung festigt diese Bahnlinie und dürfte sich positiv auf den Tourismus des Berner Oberlandes und der Waadtländer Riviera auswirken.

Direkte Züge zwischen der Waadtländer Riviera und dem Berner Oberland

Ab 2015 brauchen die Bahnreisenden zwischen Montreux und Interlaken in Zweisimmen nicht mehr umzusteigen. Ein über hundert jähriger Traum von durchgehend verkehrenden Zügen wird dann Realität. Durch die Qualitätsverbesserung dürfte sich der Bekanntheitsgrad der bereits weltberühmten Bergbahnstrecke steigern. Auch die nachthaltige Entwicklung des Tourismus wird durch dieses Projekt gefördert. Nebst den direkt betroffenen Eisenbahngesellschaften (MOB und BLS) werden zudem die touristischen Regionen der Waadtländer Riviera und des Berner Oberlandes wirtschaftlich profitieren.

Studien lassen eine starke Zunahme von Freizeitreisenden aus der Schweiz und dem Ausland erwarten. Aufgrund der zu erwartenden Nachfrage, soll die Transportkapazität gegenüber heute um 50% erhöht werden, von aktuell maximal 6 Wagen auf neu maximal 9 Wagen pro Zug. Der Bordservice wird durch ein Speisewagenangebot erweitert.

Not macht erfinderisch

Keine der vielen, seit Jahrzehnten erarbeiteten Machbarkeitsstudien war von Erfolg gekrönt. Das letzte Projekt welches den Einbau einer dritten Schiene vorsah, wurde Opfer der veranschlagten Baukosten von ca. 260 Millionen Franken. Es brauchte eine neue, unkonventionelle und innovative Lösung. So konzentrierten sich die Ingenieure von GoldenPass auf die Entwicklung eines neuartigen Drehgestells, anpassbar für die beiden unterschiedlichen Spurweiten und konzipiert um den speziellen Anforderungen einer Gebirgsbahn gerecht werden zu können.

Nach zwei Jahren intensiver Forschung und Entwicklung konnte mit der Herstellung des revolutionären Prototyps begonnen werden. Die technischen Pläne wurden in Zusammenarbeit mit der Firma Prose AG Winterthur realisiert. Die wichtigsten Teile des Prototyps fabrizierte die Firma Alstom AG in Neuhausen. Die weltweit neue Technologie dieses Drehgestells wurde von GoldenPass patentiert.

Der Prototyp des Fahrgestells wurde in den technischen Werkstätten GoldenPass in Chernex montiert und unter einen existierenden Panoramawagen eingebaut. Die ersten Testfahrten, mit bislang sehr erfolgversprechenden Resultaten, begannen vor 10 Tagen. Heute konnte der Prototyp, in Anwesenheit von Bundes- und Kantonsbehörden, auf der Testanlage in Montreux, vorgestellt werden.

Das Gesamtprojekt sieht den Einbau der neuen Fahrgestelle unter 20 existierende GoldenPass Panoramic – und Classicwagen vor. Um der zukünftigen Nachfrage gerecht zu werden und veraltete Wagen zu ersetzen, ist der Kauf von 24 neuen, zusätzlichen Wagen geplant. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 80 Millionen Franken. Sollte sich das Projekt planmässig realisieren, werden die ersten direkten Züge von Montreux nach Interlaken im Jahr 2015 verkehren.

Broschüre neues Konzept

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Erstellt:
18.05.2010, 16:08 Uhr
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